Ein großes, fast quadratisches Tuch aus Wolle. Es wurde über die Schultern gehängt und um den Oberkörper gewickelt.
In biblischer Zeit trugen die Menschen Kleidung aus Wolle oder Leinen. Männer trugen einen ärmellosen Mantel als Obergewand. Dabei handelt es sich um ein großes, fast quadratisches Tuch aus Wolle, das meist aus einer einfachen Stoffbahn geschneidert war. Es wurde über die Schultern gehängt und um den Oberkörper gewickelt und bei der Arbeit abgelegt.
Unter dem Mantel trugen die Männer ein kurz- oder langärmeliges Hemdkleid. Es bestand aus zwei zurechtgeschnittenen Stoffstücken, die oben und seitlich zusammengenäht wurden. Dieses so genannte Untergewand reichte bis zu den Waden. Es konnte durch einen Gürtel zusammengerafft und ein Stück hochgezogen werden, wenn es bei der Arbeit hinderlich war. Wohlhabendere Menschen hatten oft Kleider aus feinen Stoffen, die bunt und schön verziert waren. Bei ihnen war es auch üblich, zwei Hemden unter dem Mantel zu tragen.
Auch Frauen trugen ein solches Untergewand. Es war jedoch länger und oft mit Stickereien verziert. Als Obergewand besaßen Frauen meist ein langes Tuch, das sie über ihre Schulter legten. Dieses Tuch konnte gleichzeitig als Kopfbedeckung verwendet werden.
Besonders wertvoll waren Kleider, die aus einer einzigen Stoffbahn bestanden. Nach Johannes 19,23 hatte Jesus ein solches Untergewand, das nicht aus einzelnen Stoffstücken zusammengenäht, sondern an einem Stück gewebt war.
Viele Menschen besaßen nur die Kleidung, die sie auf dem Leib trugen. Der Mantel wurde deshalb nachts auch als Decke benutzt, weshalb er wichtiger und wertvoller war als das Untergewand (Hemdkleid).
Hatte sich jemand Geld geliehen und konnte dies nicht zurückzahlen, kam es vor, dass der Mantel gepfändet wurde. Nach 2. Mose/Exodus 22,26-27 musste der Mantel jedoch am Abend zurückgegeben werden, damit er zum Schlafen genutzt werden konnte.