Stichwort: Laubhüttenfest

Jüdisches Erntedankfest, eines der drei israelitischen Hauptfeste. Die Laubhütten erinnern an die Zeit der Wüstenwanderung Israels.

Das Laubhüttenfest (hebräisch: sukkot = »Hütten«) ist das jüdische Erntedankfest. Es ist zusammen mit dem Passafest und dem Wochenfest eines der drei israelitischen Hauptfeste. Die Laubhütten, die dem Fest seinen Namen geben, sollen an die Zeit der Wüstenwanderung Israels erinnern.

Das Laubhüttenfest wird jedes Jahr als »Fest des Einsammelns« nach der Obsternte und Weinlese gefeiert (2. Mose/Exodus 23,16; 34,22). Es dauert eine Woche und fällt in den September/Oktober. Der jüdische Kalender datiert es auf den 15. bis 21. Tischri (siebter Monat des jüdischen Kalenders). Damit bildet es im Festkalender das Gegenstück zum Passafest im Frühling.

Ursprünglich war das Laubhüttenfest ein reines Erntefest, das mit Tanz und gemeinsamem Festmahl im Heimatort und am dortigen Heiligtum gefeiert wurde (5. Mose/Deuteronomium 16,13-15; Richter 9,27). Später wurde das Laubhüttenfest mit einer Wallfahrt nach Jerusalem verbunden und wie das Passafest dort am Tempel gefeiert. Höhepunkte sind der erste Tag und der letzte Tag. Der achte Tag beschließt das Fest mit einem großen gemeinsamen Gottesdienst (3. Mose/Levitikus 23,33-36).

Den Brauch, während der Festzeit in einer sukkah = Laubhütte zu wohnen (3. Mose/Levitikus 23,42-43), gibt es im Judentum bis heute. Er geht ursprünglich darauf zurück, dass man während der Weinernte Tag und Nacht im Weinberg blieb und dort zum Schutz Hütten aus Zweigen und Laub errichtete. Für Israel erhielten die Laubhütten eine tiefere Bedeutung: Sie wurden zu einer Erinnerung an die Zeit der Wüstenwanderung, in denen das Volk ebenfalls nicht in festen Wohnungen, sondern in behelfsmäßigen Hütten oder Zelten lebte.

Ein weiterer Brauch des Laubhüttenfestes bestand darin, dass Priester täglich Wasser am Teich Schiloach schöpften und zum Morgenbrandopfer auf den Altar gossen. Dies stand im Zusammenhang mit der Regenzeit, die nach dem Laubhüttenfest begann: Gott wurde um segensreichen Regen und Fruchtbarkeit für die kommende Aussaat gebeten. Jesus greift diesen Brauch auf, als er am achten Tag des Laubhüttenfestes zu seinen Jüngern vom »lebendigen Wasser« spricht, das aus ihm strömt (Johannes 7,37).

Außerdem gehört zum Laubhüttenfest damals wie heute ein Feststrauß aus vier verschiedenen Pflanzen: Palmzweig, Bachweide, Myrte und Etrog (eine Zitruspflanze). Bei der Feier am Tempel umrundete eine Prozession mit einem solchen Feststrauß den Altar, während das Wasser darauf gegossen wurde. Dabei betete man die Psalmen 113–118.

Beim Propheten Sacharja wird deutlich, dass das Laubhüttenfest nach der babylonischen Gefangenschaft auch als Feier von Gottes Königtum verstanden und mit der Vollendung am Ende der Zeit in Verbindung gebracht wurde: Sacharja kündigt für die Endzeit eine Wallfahrt der Völker nach Jerusalem an, wo sie beim Laubhüttenfest Gott als ihren König verehren werden (Sacharja 14,16).

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