Im Alten Testament wird das Kanaan immer wieder beschrieben als »Land, in dem Milch und Honig fließen«. Milch und Honig stehen bildlich für die große Fruchtbarkeit des Landes: Es bietet den Menschen Nahrung im Überfluss.
»Honig« konnte auch den Sirup aus Trauben oder Datteln bezeichnen. Diese Früchte trugen nicht unwesentlich zum Reichtum des Landes bei.
Die Redewendung vom »Land, in dem Milch und Honig fließen«, wird eingeführt, als Gott die Israeliten aus der Unterdrückung in Ägypten befreien will. Er verspricht: »Ich will mein Volk aus diesem Land hinausführen. Ich will es in ein schönes, weites Land bringen – in ein Land, wo Milch und Honig fließen.« (2. Mose/Exodus 3,8; vgl. auch 2. Mose/Exodus 3,17). Die formelhafte Beschreibung wird in den Erzählungen, die sich um die Inbesitznahme des Kanaans durch die Israeliten drehen, sehr häufig verwendet. Sie drückt die große Hoffnung aus, die die Israeliten mit dem versprochenen Land verbinden.
Von den Propheten dagegen wird die Redewendung dafür eingesetzt, Israel zu ermahnen. Denn das Geschenk dieses herrlichen Landes sollte bei den Menschen eine entsprechende Antwort hervorrufen. Doch anstatt Gott, dem großzügigen Geber, dankbar zu sein, wenden sie sich immer wieder von ihm ab (vgl. z. B. Jeremia 11,5; Jeremia 33,22; Ezechiel 20,6.Ezechiel 20,15).