Stichwort: Johannes der Täufer

Er bereitete durch sein Wirken die Menschen auf das Kommen von Jesus vor.

Die Evangelien berichten von Johannes dem Täufer, dessen Wirken die Menschen auf das Kommen von Jesus vorbereitete (vgl. Matthäus 3,1-12). Er lebte als Asket abgeschieden von der Welt in der Wüste. Er kündigte das Gericht Gottes an und machte den Menschen klar, dass sie alle vor Gott schuldig sind. Er rief sie deshalb dazu auf, zu Gott umzukehren und ein radikal neues Leben zu beginnen. Als Zeichen ihrer Umkehr sollten die Menschen sich taufen lassen. Taufen bedeutet vom Wortsinn her »in Wasser eintauchen« oder »mit Wasser übergießen«. Als Auftakt zu ihrem neuen Leben, das ganz auf die Erfüllung von Gottes Willen ausgerichtet ist, taufte Johannes die Menschen, die seine Botschaft annahmen, im Jordan.

Auch Jesus lässt sich von Johannes vor Beginn seines öffentlichen Wirkens taufen. Doch seine Taufe geschieht nicht als Zeichen der Umkehr. Vielmehr ist sie Bekräftigung seiner göttlichen Sendung. Mit ihr beginnt sein Wirken, in dem er sich als der, der selbst ohne Schuld ist, ganz zu den Schuldigen stellt. Auf diese Weise kommt er ihnen nahe, nimmt ihre Schuld in seinem Tod schließlich ganz auf sich, um sie davon zu befreien.

Der Täufer weist – ursprünglich wohl drohend – auf den »Mächtigeren« hin, der nach ihm kommt (Markus 1,7). Damit meint er offenbar den zum Gericht kommenden Menschensohn, der die Menschen »mit Geist und Feuer taufen« wird (vgl. Matthäus 3,11; Lukas 3,16). Geist und Feuer sind Bilder für die Wucht, mit der das Gericht am Ende der Zeit alles treffen und vernichten wird, was sich gegen Gott stellt. Ganz in der Tradition der alten Propheten scheut Johannes sich auch nicht, das Fehlverhalten seines Landesfürsten Herodes Antipas anzuprangern, was ihm Haft und schließlich die Hinrichtung einträgt (vgl. Markus 6,17-29).

Als er schon im Gefängnis ist, schickt Johannes seine Jünger zu Jesus. Sie sollen ihn fragen, ob er der versprochene Retter ist. Jesus verweist sie auf sein Wirken, in dem er den Menschen Heil und Heilung bringt (vgl. Matthäus 11,2-6). Er nennt Johannes den bedeutendsten von allen Menschen, die bis dahin gelebt haben (vgl. Matthäus 11,11) und unterstreicht damit die Bedeutung des Täufers für die Erfüllung von Gottes Heilsplan mit der Welt und den Menschen.

Griechische Namensform des hebräischen Namens Jeschua.
Im Land der Bibel gibt es mehrere Wüsten- oder Steppengebiete, z.B. die Wüste Juda, die sich östlich und südöstlich von Jerusalem erstreckt.Wüste bei Jericho.Panoramabild: Wüste Juda.Geburt, Kindheit und Taufe von JesusDas Wirken von Jesus in Galiläa und sein Weg nach JerusalemDas Auftreten von Jesus nach dem Johannesevangelium
Schuld ist die durch fehlerhaftes Verhalten bewirkte Trennung von Gott, die das Gewissen belastet.
Taufen bedeutet vom Wortsinn her »in Wasser eintauchen«. Die Handlung steht zeichenhaft für das Abwaschen von Schuld.
Der Jordan ist der wichtigste Fluss im Land der Bibel.Blick auf den Jordan im Quellgebiet.Geburt, Kindheit und Taufe von JesusDas Wirken von Jesus in Galiläa und sein Weg nach JerusalemDas Auftreten von Jesus nach dem Johannesevangelium
Eine himmlische Gestalt. Der Begriff bringt die besondere Bedeutung von Jesus zum Ausdruck.
Sohn von Herodes dem Großen und Herrscher über Galiläa und Peräa in der Zeit von 4 v.–39 n. Chr.
Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernen wollten.
Bezeichnet ursprünglich den durch Salbung im Auftrag Gottes eingesetzten König Israels, dann den von Gott versprochenen Retter für die Menschen.