Als »Ich-bin-Worte« bezeichnet man Worte im Johannesevangelium, in denen Jesus in besonderer Weise von sich selbst spricht. Sie bestehen im Allgemeinen aus drei Elementen:
1. Die Selbstvorstellung (»Ich bin«): Die Worte »Ich bin« entsprechen dem Namen, mit dem im Alten Testament Gott selbst sich Mose und dem Volk Israel vorstellt (vgl. 2. Mose/Exodus 3,14-15; Jesaja 41,4; Jesaja 41,10; Jesaja 41,13; Jesaja 48,12; Jesaja 51,12 usw.).
2. Ein Bildwort: Jesus ist das Brot des Lebens für die Menschen (Johannes 6,35; Johannes 6,41) und das Licht für die Welt (Johannes 8,12). Er ist der gute Hirt, der sich für seine Schafe opfert (Johannes 10,11). Er ist die Auferstehung und das Leben selbst (Johannes 11,25). Er ist der Weg, auf dem wir zu Gott kommen (Johannes 14,6) und er ist der wahre Weinstock (Johannes 15,1). Wenn wir mit ihm verbunden bleiben, bleiben wir mit Gott verbunden. Alle verwendeten Bilder bringen die Sehnsucht der Menschen nach einem erfüllten Leben zum Ausdruck.
3. Einer Zusage, die an eine Bedingung geknüpft wird: Z. B. »Wer mir folgt, tappt nicht mehr im Dunkeln. Er wird das Licht des Lebens haben«; Johannes 8,12).
So wird deutlich: Alles, was Menschen ersehnen und wonach sie streben, ist in Jesus – und nur in ihm – zu finden. Erfülltes Leben wächst aus der Verbindung mit ihm.