»Herr der Herrlichkeit« bezeichnet Christus als Herrscher über die Welt. Er hat Anteil an der Herrlichkeit, die die Gegenwart Gottes und seinen Herrschaftsbereich kennzeichnet, und damit auch Anspruch auf dieselbe Ehrerbietung, wie sie Gott zuteil wird.
Das dem Begriff »Herrlichkeit« zugrunde liegende hebräische Wort bezeichnet im Alten Testament das, was einer Person oder Sache Gewicht und Ansehen verleiht. Damit sind auch Macht und Autorität verbunden. Wo im Alten Testament von der »Herrlichkeit des HERRN« die Rede ist, geht es zusätzlich um die sichtbare Erscheinung der göttlichen Majestät (2. Mose/Exodus 16,10; 3. Mose/Levitikus 9,6; 3. Mose/Levitikus 9,23; Ezechiel 1,27-28), die als strahlender Lichtglanz zu denken ist. Nach 2. Mose/Exodus 33,18-23 und anderen Stellen ist der Anblick dieser Lichterscheinung für Menschen tödlich. Die Propheten Jesaja (Jesaja 6) und Ezechiel (Ezechiel 1–3) dürfen diesen Glanz jedoch in einer Vision schauen und beschreiben ihn.
Im Neuen Testament wird die Herrlichkeit Gottes auch auf JesusChristus übertragen. Nach Johannes 1,14 empfängt Jesus von Gott Herrlichkeit und offenbart sie den Glaubenden in Zeichen und Wundern (Johannes 2,11; Johannes 11,40).
Im Lukasevangelium leuchtet die Herrlichkeit Gottes schon bei der Geburt von Jesus auf (Lukas 2,9 Lukas 2,14). Paulus betont, dass sie insbesondere im gekreuzigten Christus sichtbar wird (1. Korinther 2,7-8; 2. Korinther 4,3-6).