Die Bücher, die im Alten Testament zusammengefasst sind, waren für das Judentum, für Jesus und ebenso für die frühe Christenheit die »Heilige Schrift«. Als die neutestamentlichen Schriften hinzukamen, bezeichnete die Kirche das Alte Testament als den ersten Teil der christlichen Bibel. Dagegen gelten im Judentum nur die hebräisch verfassten Bücher als »Heilige Schrift«. Um sie vom Alten Testament zu unterscheiden, spricht man heute auch von der »Hebräischen Bibel«. Die jüdische Bezeichnung lautet »Tenak« und setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der drei darin enthaltenen Schriftgruppen zusammen: Tora (Gesetz – das sind die Mosebücher), Nebiim (Propheten – das sind die Geschichtsbücher, die von Propheten berichten: Josua bis 2. Könige sowie die Prophetenbücher) und Ketubim (Schriften – das sind: Psalmen, Sprichwörter, Ijob, Hoheslied, Rut, Klagelieder, Kohelet/Prediger, Ester, Daniel, Esra, Nehemia und die beiden Chronikbücher).
Die Charakterisierung als »heilig« geht auf das Judentum zurück. Es unterscheidet die »Heilige Schrift« von allen anderen Büchern. Deshalb sind im Umgang mit ihr auch bestimmte Reinigungsvorschriften zu beachten.