Stichwort: Götterbild

Aus Stein, Ton, Holz oder Metall gefertigtes Standbild einer Gottheit. Seine Herstellung und Verehrung war in Israel verboten.

Ein Götterbild ist ein aus Stein, Ton, Holz oder Metall gefertigtes Standbild einer Gottheit.

Die Völker, mit denen Israel in Kontakt kam, hatten alle ihre eigenen Götterfiguren und Götterstatuen. Und auch in Israel gab es lange Zeit noch die Verehrung von anderen Gottheiten neben der Verehrung des Gottes Israels – und entsprechend auch Abbilder solcher Götter. Es gab z.B. kleine Götterfiguren, die als »Hausgötter« oder gute Geister das Haus beschützen sollten (2. Könige 23,24). In Bet-El und Dan gab es zeitweise goldene Stierbilder, die König Jerobeam hatte aufstellen lassen (1. Könige 12,28-29). Auch bei der Erzählung vom Tanz um das goldene Kalb hatten die Israeliten sich ein solches Götterbild angefertigt (2. Mose/Exodus 32,1-8).

Bei Jesaja werden die Götterbilder wörtlich übersetzt »Nichtse« genannt. Wer einen Götzen oder ein Götzenbild verehrt, wendet sich also an etwas Schwaches, Dummes, an etwas, das eigentlich gar keine Macht hat. Denn die Götterbilder sind von Menschenhand gemacht, starr und stumm und können keine Hilfe bringen (Jesaja 44,9-20). Wer sich auf sie verlässt, ist verlassen.

Der Gott Israels dagegen ist kein toter Götze, er ist der lebendige Gott. Er ist der Einzige, der helfen kann. Er hat seine Macht bewiesen, indem er das Volk aus Ägypten herausgeführt, es in der Wüste ernährt und auf allen seinen Wegen beschützt hat. In diesem helfenden Handeln Gottes begründet sich denn auch sein Anspruch wie in den Zehn Geboten formulierte: Israel soll nur ihn allein verehren und keine Götterbilder anfertigen. (2. Mose/Exodus 20,2-6; 5. Mose/Deuteronomium 5,6-10; Hosea 13,1-9).

Die Bücher Josua bis 2. Könige durchzieht wie ein roter Faden diese Götzenbild-Thematik: Immer wieder erliegt Israel der Versuchung, falsche Götter zu verehren. Diese Untreue gegenüber dem wahren Gott wird als eigentlicher Grund für den Untergang des Nordreiches Israel (2. Könige 17,7-23) und später des Südreiches Juda (2. Könige 24,3) verantwortlich gemacht.

In der Zeit des Exils wendet sich der als Deuterojesaja bezeichnete Verfasser von Jesaja 40–55 scharf gegen die Verehrung von Götterbildern. In einer Zeit, in der das Volk unmittelbar mit den Göttern und Religionen außerhalb Israels konfrontiert ist, betont er die Einzigartigkeit und Unvergleichlichkeit des wahren Gottes.

In den Evangelien spielt das Thema der Götterbilder keine Rolle. Doch für Paulus, der auf seinen Missionsreisen ständig mit den antiken Göttern und ihrer Verehrung konfrontiert ist, gewinnt es neue Bedeutung. Angesichts der vielen Götzenbilder in Athen »packte ihn der Zorn« (Apostelgeschichte 17,16). Immer wieder ermahnt er die Menschen, sich von den Götzen abzuwenden (1. Korinther 10,14; 2. Korinther 6,16; Galater 5,20). Die Offenbarung sieht die Götzendiener in die sichere Verdammnis fallen (Offenbarung 21,8 Offenbarung 22,15).

Israel/Juda und seine Nachbarn im ausgehenden 10. Jh. v. Chr.
Blick auf die sogenannte DavidsstadtDarstellung einen judäischen Königs auf ScherbeJerusalem um 950 v. Chr.
Zeichnungenvon Stierfiguren, die als Götterbilder verehrt wurden.
Geburt, Kindheit und Taufe von JesusDas Wirken von Jesus in Galiläa und sein Weg nach JerusalemDas Auftreten von Jesus nach dem JohannesevangeliumDie erste christliche MissionDie Reisen des Paulus – Reise nach Rom
Die Reisen des Paulus – 1. ReiseDie Reisen des Paulus – 2. ReiseDie Reisen des Paulus – 3. ReiseDie Reisen des Paulus – Reise nach Rom
Blick auf den Marktplatz von Athen.Der Nahe OstenDie Reisen des Paulus – 2. Reise