Stichwort: Gennesaret (See)

Der See Gennesaret ist 21 km lang und 13 km breit. Er liegt 209 m unter dem Meeresspiegel und ist an seiner tiefsten Stelle 44 m tief. Im Alten Testament wird er »See von Kinneret« genannt, im Neuen Testament auch »Meer von Galiläa« oder »Tiberiassee«. Bekannt war und ist der See wegen seines Fischreichtums (vgl. Lukas 5,1-11; Johannes 21,11), aber auch wegen der sog. Fallwinde, die ihn in kürzester Zeit gefährlich aufwühlen können. Die Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas berichten v.a. über das Wirken von Jesus in der Gegend um den See Gennesaret. Am Westufer befinden sich die wichtigsten Stätten seines Wirkens (z.B. Kafarnaum oder der Ort der Bergpredigt aus Matthäus 5–7).

Der Boden der Jordansenke fällt von 70 m über dem Meeresspiegel (beim Hule-See) bis auf 392 m unter dem Meeresspiegel (Mündung des Jordans ins Tote Meer) ab. Die Berge rechts und links erheben sich bis über 1000 m, der Hermon im Norden (Antilibanos) bis 2814 m über dem Meeresspiegel. Charakteristisch für das Land sind schließlich die Quertäler, die vom Zentralen Bergland zum Mittelmeer oder vom Zentralen Bergland und Transjordanischen Bergland zum Jordan verlaufen.

Ein Blick auf den See Gennesaret bei Tabgha.

Ein Blick auf den See Gennesaret bei Tabgha. Dort berief Jesus seinen ersten Jünger. Das Nordwestufer des Sees Gennesaret war dicht besiedelt. Dort wirkte Jesus und verkündete die Gute Nachricht. Im Alten Testament und im heutigen Hebräischen lautet sein Name »See von Kinneret«, das Neue Testament nennt ihn meist das »Meer von Galiläa« oder den »Tiberiassee«.

Ein Blick auf den See Gennesaret.

Ein Blick auf den See Gennesaret. Dort berief Jesus seinen ersten Jünger. Das Nordwestufer des Sees Gennesaret war dicht besiedelt. Dort wirkte Jesus und verkündete die Gute Nachricht. Im Alten Testament und im heutigen Hebräischen lautet sein Name »See von Kinneret«, das Neue Testament nennt ihn meist das »Meer von Galiläa« oder den »Tiberiassee«.

Das Land der Bibel – Oberflächengestalt

Das Land der Bibel lässt sich von West nach Ost in vier Zonen einteilen:

(1) Die Küstenebene: Sie ist im Norden sehr schmal, weitet sich dann zur Ebene von Akko und wird südlich des Karmel zur eigentlichen breiten »Küstenebene«.

(2) Das zentrale Bergland: Es ist die südliche Fortsetzung des Libanons und der Berge Galiläas, von letzteren getrennt durch die Ebene Jesreel. Das zentrale Bergland hat im Norden eher offene und breite, im Süden, dem unzugänglicheren Bergland von Juda, enge Täler. Ganz im Süden geht es über in die Steppen des Negeb, des Südlands.

(3) Die Jordansenke: Sie ist Teil des Grabeneinbruchs, der sich von Nordsyrien bis nach Zentralafrika erstreckt. Im nördlichen Abschnitt gibt der Jordan ihr das Gepräge, der durch den Hule-See und den See Gennesaret zum Toten Meer fließt. Der Abschnitt südlich des Toten Meeres wird Araba genannt. Die Araba erstreckt sich vom Toten Meer bis zum Golf von Elat.

(4) Das Transjordanische Bergland: Im Norden wird es Hauran genannt, weiter südlich heißt es Zentrales Hochland oder Gebirge von Adschlun, und dann, südlich des Toten Meeres, Südliches Hochland. Nach Osten gehen die Berge in die Syrische Wüste über.

Das Wirken von Jesus in Galiläa und sein Weg nach Jerusalem

Jesus wirkte vor allem in Galiläa, wo er auch aufgewachsen war. Hauptschauplatz seines Auftretens war die Gegend rings um den See Gennesaret, Hauptstützpunkt die Stadt Kafarnaum. Auf seinem Weg nach Jerusalem zog er möglicherweise auf der Ostseite des Jordans durchs Jordantal, um das Gebiet Samariens zu meiden. (Vgl. Matthäus 4,12–21,1; Markus 1,14–11,1; Lukas 4,14–19,29.)

Das Auftreten von Jesus nach dem Johannesevangelium

Die Darstellung des vierten Evangeliums (Johannes) unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der in den ersten drei. Z.B. besucht JesusJerusalem mehr als einmal; auch begegnen andere Ortsnamen. Wahrscheinlich haben wir es mit eigenständigen Traditionen zu tun, die andere Ereignisse hervorheben als die drei ersten Evangelien.