Bezeichnung für die Leiter der frühchristlichen Gemeinden. In den ersten christlichen Gemeinden gab es unterschiedliche Formen der Gemeindeleitung:
Manche Gemeinden wurden nach jüdischem Vorbild von einer Gruppe von Gemeindeältesten geleitet, z.B. die Gemeinde in Jerusalem. Andere Gemeinden lehnten sich in ihrer Leitungsstruktur an die Ämter an, die es in griechischen Vereinen gab: Gemeindeleiter (griech. episkopoi; wörtlich: Aufseher) und Diakone/Diakoninnen (Philipper 1,1; 1. Timotheus 3,8-11).
Gemeindeälteste und Gemeindeleiter hatten aber vermutlich die gleiche Funktion (vgl. Titus 1,5 mit Titus 1,7). Auch die Gemeindeleiter nahmen ihre Aufgabe zunächst als Kollegium wahr (Philipper 1,1). Erst im 2. Jahrhundert n. Chr. bildete sich eine dreistufige Leitungsstruktur heraus: ein Gemeindeleiter (griechisch episkopos, davon leitet sich der Begriff »Bischof« ab), unter ihm die Gemeindeältesten (griechisch presbyteroi, davon leitet sich der Begriff »Priester« ab), dazu die Diakone/Diakoninnen (griechisch diakonoi).