Die Getreideernte fand im Land der Bibel – je nach Gegend und Wetter – in der Zeit von April bis Juni statt. In den Monaten August und September wurden die Früchte wie Feigen, Trauben und Granatäpfel und im Oktober schließlich die Oliven geerntet.
Der erste Ertrag der Ernte, also die ersten Getreidegarben oder die ersten Früchte wurde Gott als Gabe oder Opfer dargebracht (2. Mose/Exodus 23,19; 2. Mose/Exodus 13,11-12). Damit dankte man Gott für die diesjährige Ernte und bat ihn um seinen Segen für die Ernte des folgenden Jahres. Der zehnte Teil vom Ernteertrag wurde als Gabe an Gott und zum Unterhalt der Priester am lokalen Heiligtum (z.B. dem Tempel in Jerusalem) abgeliefert.
Bei der Getreideernte griffen die Arbeiterinnen und Arbeiter (auch »Schnitter« genannt) die Halme relativ hoch und schnitten die Ähren mit einer Sichel ab. Eine weitere Person sammelte anschließend die heruntergefallenen Ähren ein. Nach dem jüdischen Gesetz war es den Armen aus dem Volk erlaubt, hinter den Schnittern her die Ähren einzusammeln, die am Boden übersehen worden waren.