Damaskus war eine bedeutende Handelsstadt am Rand der syrischen Wüste. Es lag in einer fruchtbaren, wasserreichen Ebene, unmittelbar an einer der wichtigsten Karawanenstraßen. Daher kamen viele Händler und Reisende durch die Stadt. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Damaskus um 1500 v. Chr. Es war die Hauptstadt des aramäischen/syrischen Reiches, dem unmittelbaren Nachbarn des Nordreichs Israel.
Im Laufe der Zeit wurde die Stadt von verschiedenen Herrschern erobert. Auch König David konnte sie mit seinen Soldaten einnehmen (2. Samuel 8,5), doch schon unter seinem Sohn Salomo wurde Damaskus wieder selbständig (1. Könige 11,24). 732 v. Chr. geriet Damaskus dann unter neuassyrische Herrschaft, unter der es an politischem Einfluss verlor. Nach 605 v. Chr. unterstand die Stadt den Babyloniern, ab 333 v. Chr. gehörte es zum Reich Alexanders des Großen. Nach der Eroberung durch die Römer 64 v. Chr. wurde Damaskus Teil der Provinz Syrien.
In der Bibel wird Damaskus sowohl im Alten wie im Neuen Testament an vielen Stellen erwähnt (z.B. 1. Mose/Genesis 14,15; Jesaja 17,1; Apostelgeschichte 9,2). Diese Stadt spielt auch eine wichtige Rolle bei der Lebenswende des ApostelsPaulus (Apostelgeschichte 9,1-19). Auf dem Weg von Jerusalem nach Damaskus begegnet er dem auferstandenen Jesus, der ihn in seinen Dienst ruft.
Internationale Straßen
Die Straßen im Nahen Osten passen sich den von Landschaft und Klima gegebenen Möglichkeiten an. Zwei von ihnen seien wegen ihrer Wichtigkeit besonders genannt: Die »Straße am Meer« (vgl. Jesaja 8,23; Jesaja 9,1), die Ägypten mit Assyrien und Babylonien verbindet. Sie beginnt in Tanis, führt an der Küste entlang nach Gaza, überquert bei Megiddo das Karmelgebirge und geht durch die Ebene Jesreel nach Hazor. Von hier aus gibt es zwei Möglichkeiten: Die eine Straße geht durch das Bekaa-Tal zwischen Libanon und Antilibanos hindurch nach Norden, folgt dem Tal des Orontes und führt nach Aleppo. Von dort geht es durch fruchtbares Land in südöstlicher Richtung nach Tifsach am Eufrat und weiter nach Mari, Babylon und Ur. Von Aleppo kann man aber auch weiterziehen nach Karkemisch und von dort, in östlicher Richtung, nach Haran, Gosan und Ninive. Die andere Möglichkeit von Hazor aus ist die Straße nach Damaskus. Sie führt weiter in die Wüste und über Tadmor (Palmyra) nach Mari.
Als zweite wichtige Straße ist die »Königstraße« zu nennen (vgl. 4. Mose/Numeri 20,17; 4. Mose/Numeri 21,22). Sie führt von Damaskus nach Elat und weiter über die Oase von Tema ins südliche Arabien.
Kurz vor Ausbruch des Jüdischen Krieges 66-70 n. Chr. verließ die Urgemeinde Jerusalem und siedelte über nach Pella im Ostjordanland.
Die Karten zu den Reisen des Paulus richten sich nach dem, was Lukas in der Apostelgeschichte berichtet. Angaben in den Briefen des Paulus selbst machen es hier und da möglich oder notwendig, auch ein anderes Bild der Abläufe zu rekonstruieren.