Stichwort: Bundeslade

Ein an Stangen tragbarer hölzerner »Kasten« mit goldener Deckplatte, die als Fußschemel vor dem Thronsitz des unsichtbaren Gottes gedeutet werden kann.

Eine »Lade« ist ein hölzerner Kasten. (Wir kennen den Begriff heute hauptsächlich noch im Zusammenhang mit der »Schublade«, einem »schiebbaren« Kasten).

Die heilige Lade der Israeliten wird in 2. Mose/Exodus 25,10-22 folgendermaßen beschrieben: Sie hatte eine Länge von 1,25 Meter und eine Höhe und Breite von 75 Zentimetern, war aus Akazienholz angefertigt und mit Gold überzogen. Die Deckplatte war aus reinem Gold. Durch goldene Ringe an den Ecken konnten Stangen geschoben werden, an denen die Lade getragen wurde.

In der Lade wurden die Steintafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt. Sie erinnerte die Israeliten an den Bund, den Gott mit Mose am Berg Sinai geschlossen hatte. Daher wurde sie »Bundeslade« genannt.

Die Israeliten führten die Bundeslade bei ihren Wanderungen und zum Teil auch bei ihren Kriegszügen mit sich (4. Mose/Numeri 33–36; 2. Samuel 11,11). Eine Zeit lang stand sie im Heiligtum von Schilo (1. Samuel 4,3). König David holte sie nach Jerusalem (2. Samuel 6). Schließlich wurde sie in dem von König Salomo neu gebauten Tempel aufgestellt (1. Könige 8,1-9). Seit der Zerstörung des Tempels im Jahr 587 v. Chr. ist die Bundeslade verschwunden. Ob sie im Tempel verbrannte oder weggeschleppt wurde, ist unbekannt.

Die Bundeslade war für die Israeliten das sichtbare Zeichen für die Gegenwart des unsichtbaren Gottes. In Ägypten gab es ähnliche Kästen, auf die der Thron des Pharaos gestellt wurde, um ihn in einer Prozession tragen zu können. Damit vergleichbar stellten die Israeliten sich vor, dass Gott auf oder über der Bundeslade thront und die Lade ihm als Fußschemel dient (1. Chronik 28,2; Psalm 132,7).

Der Name der »Deckplatte« erinnert an die hebräische Wendung vom »Bedecken (= Unschädlichmachen) der Schuld«. Tatsächlich wurde an der Deckplatte jedes Jahr am Versöhnungstag die Sühnehandlung vollzogen, zur Reinigung von den Sünden des vergangenen Jahres (3. Mose/Levitikus 16,11-16). Sie galt als der Ort, an dem der heilige, unnahbare Gott seinem Volk begegnet (2. Mose/Exodus 25,22).

Sie bilden das Herzstück des biblischen Gesetzes und beschreiben in Kurzform, wie das Verhältnis der Menschen zu Gott und untereinander aussehen soll.
Der Berg, an dem Gott sich seinem Volk Israel geoffenbart und seinen Bund mit ihm geschlossen hat.Blick auf das Bergmassiv im südlichen Teil der Sinaihalbinsel.Der Nahe Osten
Israelitische Stadt und wichtiges Heiligtum im Bergland Efraim.Im Buch Josua aufgelistete StädteDas Land der Bibel zur Zeit der Richter