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Deutsche Bibelübersetzungen im Vergleich

Deutsche Bibeln gibt es in großer Zahl. Aber nicht jede Übersetzung ist für jeden Zweck gleich gut geeignet. Unsere Information zu 35 deutschen Bibeln liefert Ihnen die Orientierung, die Sie für die Auswahl Ihrer persönlichen Bibel brauchen. Dazu wird jede Übersetzung in knapper Form charakterisiert. Zielsetzung ist eine rasche Orientierung, die durch die gleich bleibende Gliederung in zehn Rubriken unterstützt wird. Eine gewisse Vereinfachung wird in Kauf genommen. Die Stärken und Schwächen der einzelnen Übersetzungen differenzierter zu beschreiben, würde den hier gesetzten Rahmen sprengen.

Die Übersetzungen sind in alphabetischer Folge nach Übersetzern bzw. den gängigen Kurztiteln geordnet. In Rubrik 2 wird für den masoretischen Text die Bezeichnung »Biblia Hebraica« verwendet. Die Rubriken 6 und 7 tauchen nur in den Fällen auf, in denen eine Übersetzung auch tatsächlich kommentierende Elemente (wie Einleitungen, Erklärungen) und/oder biblische Verweisstellen enthält.

Bei der Schreibung der Personen- und Ortsnamen (Rubrik 5) werden drei Hauptgruppen unterschieden: katholische Tradition (ältere katholische Bibeln mit den lateinischen Namensformen der Vulgata), evangelische Tradition (Urtextschreibung mit traditionellen Ausnahmen, Lutherbibel bis einschließlich Revision 1912; auch neuere katholische Bibeln) und ökumenische Regelung (nach den »Loccumer Richtlinien« von 1967; völlig durchgeführt nur in Einheitsübersetzung und Gute Nachricht). Angaben über den Gottesnamen in dieser Rubrik beziehen sich auf das Tetragramm JHWH im hebräischen Text des Alten Testaments, das traditionell mit »Herr« wiedergegeben wird. Für die Apokryphen bzw. Deuterokanonischen Schriften wird der Begriff »Spätschriften« (des AT) verwendet.

Soweit möglich, werden in der Bibliographie Angaben über den Zeitpunkt eventueller Revisionen oder verbesserter Auflagen gemacht. Bei den großen Übersetzungen wie Luther, Zürcher, Einheitsübersetzung, Elberfelder, Gute Nachricht, die in verschiedenen Ausgaben gedruckt werden und z.T. keine Auflagen zählen, wird lediglich das Jahr des ersten Erscheinens verzeichnet.


Im Folgenden werden die gegenwärtig lieferbaren Übersetzungen in knapper Form charakterisiert. Die Einteilung erfolgt in zehn Rubriken: 1.Umfang, 2.Grundtext, 3.Sprachstil, 4.Übersetzungstyp, 5.Namensschreibung, 6.Kommentierung, 7.Verweisstellen, 8.Besonderheiten, 9.Zielgruppe und 10.Gesamturteil, bietet Ihnen eine schnelle und effektive Orientierung. 

Albrecht

Das Neue Testament und Die Psalmen, übersetzt und kurz erläutert von Ludwig Albrecht. Brunnen Verlag, Gießen, Basel 15. Aufl. 1999. Erstausgabe NT 1920, Psalmen Gotha 1927.

1. Umfang: NT und Psalmen.

2. Grundtext: Griechisches NT von v. Soden, mit abweichenden Lesarten.

3. Sprachstil: Klar und flüssig; gelungene Verbindung von Bibelsprache mit Philologensprache.

4. Übersetzungstyp: Philologisch mit kommunikativem Einschlag; gelegentlich verdeutlichende Zusätze in Klammern.

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition.

6. Kommentierung: Einleitungen mit konservativer Tendenz; reichhaltige Erklärungen in Fußnoten, in den Psalmen auch zu Übersetzungsproblemen.

7. Verweisstellen: Zahlreiche Verweisstellen in Fußnoten.

8. Besonderheiten: In den Psalmen differenzierte Wiedergabe der Gottesbezeichnungen (das Tetragramm in der Regel als Jahwe, Kurzform Jah; auch Elohim = Gott wird meistens nicht verdeutscht).

9. Zielgruppe: Am Bibelstudium Interessierte.

10. Gesamturteil: Der Übersetzer hat die Gabe, den Bibeltext ohne große Umschreibungen treffend und verständlich wiederzugeben. Zusammen mit den Erklärungen ein gediegenes Mittel zum Verständnis des Bibeltextes.

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BasisBibel

BasisBibel. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2021. Als Einzelausgaben erschienen zunächst Markus 2006, Matthäus 2006, Lukas 2007, Die vier Evangelien 2008, Das Neue Testament 2010, Die Psalmen 2012, "BasisBibel Auslese" (40 Auswahltexte aus AT und NT) 2015.

1. Umfang: AT ohne Spätschriften, NT.

2. Grundtext: Ab Gesamtausgabe 2021 für NT: Nestle-Aland 28. Auflage und, wo verfügbar, Editio Critica Maior; für AT: Biblia Hebraica Stuttgartensia und, wo verfügbar, Biblia Hebraica Quinta.

3. Sprachstil: Einfache Gegenwartssprache, kurze Sätze, klare Textgliederung in Sinnzeilen.

4. Übersetzungstyp: Elementarisierend mit klar gegliederten kurzen Sinneinheiten; durch Wiedererkennbarkeit zentraler Begriffe nah am Urtext; in erster Linie auf das Lesen am Bildschirm zugeschnitten; rechnet mit den dabei verfügbaren Zusatzinformationen (s.u.)

5. Namensschreibung: Ökumenische Regelung mit Ausnahmen

6. Kommentierung: In der elektronischen Version durchgehend einblendbare Zusatzinformationen, entweder als kurzer sog. Mouse-over-Text oder als Hyperlinks auf Sach- und Worterklärungen, Abbildungen und Landkarten. Die Druckausgabe enthält eine begrenzte Auswahl der Worterklärungen am äußeren Seitenrand.

7. Verweisstellen: Innerhalb der Erklärungen in der Randspalte

8. Besonderheiten: Die weltweit erste Bibelübersetzung, die speziell das Rezeptionsverhalten in den Neuen Medien berücksichtigt. Nur in den digitalen Ausgaben können sich alle Funktionen der BasisBibel voll entfalten. Der Bibeltext inklusive Erweiterungen steht online kostenlos zur Verfügung unter www.basisbibel.de. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland empfiehlt die Übersetzung für den kirchlichen Gebrauch in Ergänzung zur Lutherbibe insbesondere für die Arbeit mit jungen Menschen und in der Erstbegegnung mit der Bibel.

9. Zielgruppe: Jugendliche und junge Erwachsene; kirchlich nicht gebundene Bibelleser; Einsteiger ins Bibellesen.

10. Gesamturteil: Eine moderne, in der Sprachstruktur stark elementarisierende Bibelübersetzung, speziell für die Lektüre am Bildschirm oder Display konzipiert, wobei die Möglichkeiten, die digitale Medien für das Verständnis des Bibeltextes bieten, voll genutzt werden. Die Druckausgabe enthält dagegen neben dem Übersetzungstext nur einen Teil der Zusatzinformationen.

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Berger-Nord

Das Neue Testament und frühchristliche Schriften. Übersetzt und kommentiert von Klaus Berger und Christiane Nord. Insel Verlag, Frankfurt a.M. und Leipzig 1999.

1. Umfang: NT zuzüglich vergleichbare frühchristliche Schriften (alle neutestamentlichen Apokryphen und die Apostolischen Väter).

2. Grundtext: Nestle-Aland, 26. Auflage, und wissenschaftliche Textausgaben.

3. Sprachstil: Mittlere Stillage, keine Rücksicht auf die unterschiedlichen Stile der Originaltexte, gelegentlich redensartlich salopp.

4. Übersetzungstyp: Kommunikativ (mit ausführlicher Begründung in der Einleitung).

5. Namensschreibung: Teils traditionell, teils nach griechischem Text.

6. Kommentierung: Einführungen zu den einzelnen Schriften und erklärende Fußnoten zum Text.

7. Verweisstellen: Sparsam in den Fußnoten.

8. Besonderheiten: Die Schriften werden nicht in der gewohnten »kanonischen« Abfolge, sondern nach der mutmaßlichen Entstehungszeit abgedruckt; zwischen die Einzelschriften des NT sind die außerbiblischen Texte ebenfalls chronologisch eingeordnet.

9. Zielgruppe: Gebildete, die das NT in historischer Abfolge und im Zusammenhang mit der dazugehörigen außerbiblischen Überlieferung studieren wollen.

10. Gesamturteil: Die kommunikative Wiedergabe ist nicht treffsicher und dadurch zum Teil irreführend. Der Übersetzung fehlt das Gespür für Nuancen, was besonders die Paulustexte entstellt. Auf eigenwillige und auch fehlerhafte Deutungen muss man gefasst sein. Das Buch ist nur mit Einschränkung als Studientext zu gebrauchen.

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Bibel in gerechter Sprache

Bibel in gerechter Sprache, herausgegeben von Ulrike Bail, Frank Crüsemann, Marlene Crüsemann, Erhard Domay, Jürgen Ebach, Claudia Janssen, Hanne Köhler, Helga Kuhlmann, Martin Leutzsch und Luise Schottroff. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2006.

1. Umfang: AT, Spätschriften des AT, NT.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica; Spätschriften Göttinger Septuaginta; NT Nestle-Aland, 27. Auflage (spätere Hinzufügungen des »Textus receptus« im Anmerkungsteil).

3. Sprachstil: Überwiegend gehobenes Gegenwartsdeutsch, uneinheitlich, mit Eigentümlichkeiten, die vom programmatischen Bemühen um »gerechte Sprache« herrühren, z.B. konsequent inklusive Formulierungen (auch bewusst anachronistisch wie z.B. »Zöllnerinnen und Zöllner« und »Priesterinnen und Priester«) oder sprachliche Neuschöpfungen wie »die heilige Geistkraft« statt »der Heilige Geist«.

4. Übersetzungstyp: Philologische Übersetzung, gelegentlich mit gezielten Erweiterungen (Mt 5,45: So werdet ihr Töchter und Söhne Gottes, eures Vaters und eurer Mutter im Himmel, die ihre Sonne über Böse und Gute aufgehen lässt...) oder Umwandlungen des grammatischen Genus (Ps 2,7b: Sie sprach zu mir: Mein bist du. Ich habe dich heute geboren.).

5. Namensschreibung: Ökumenische Regelung mit Ausnahme des Gottesnamens (s. dazu 8.)

6. Kommentierung: Einleitungen mit bibelwissenschaftlichem Hintergrund; Anmerkungen zum Verständnis, zur Übersetzung, seltener auch zur Textüberlieferung; außerdem am inneren Seitenrand fortlaufend Hinweise auf hebräische und griechische Begriffe, die in einem Glossar im Anhang erklärt werden.

7. Verweisstellen: fortlaufend am äußeren Seitenrand.

8. Besonderheiten: Anordnung der alttestamentlichen Bücher nach der Reihenfolge in der hebräischen Bibel (Tora, Propheten, Schriften); der Gottesname ist im Druckbild grau hinterlegt und durch zahlreiche abwechselnd gebrauchte Ersatzwörter (Adonaj, GOTT,SieEr, der/die Heilige, der/die Eine usw.) vertreten, wobei das traditionelle Ersatzwort »HERR« bewusst nicht vorkommt.

9. Zielgruppe: Engagierte Menschen, die traditionellen Sprach- und Denkmustern kritisch gegenüberstehen.

10. Gesamturteil: Eine Übersetzung, die aufgrund ihres programmatischen Anliegens neue inhaltliche Akzente setzt; sie wirkt dadurch stark polarisierend; der vergleichende Blick in eine traditionelle Übersetzung (oder den Originaltext) ist ratsam.

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Bock

Das Neue Testament in der Übersetzung von Emil Bock. Urachhaus Verlag, Stuttgart 1980. Postumer Erstdruck der zwischen 1930 und 1948 entstandenen Übersetzung, für die Druckveröffentlichung von Ungenannten im Sinn einer größeren Nähe zum griechischen Text überarbeitet. Dasselbe in unbearbeiteter Fassung (Untertitel »Originalfassung«) im selben Verlag 1998.

1. Umfang: NT.

2. Grundtext: Griechischer Text, vermutlich Nestle, aber mit Anleihen beim Textus receptus.

3. Sprachstil: Gediegen, weithin klar und flüssig; deutende Umschreibungen in einer »abgehobenen« Sondersprache.

4. Übersetzungstyp: Kommunikativ.

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition.

8. Besonderheiten: Übersetzung aus dem Geist und für den Gebrauch der Christengemeinschaft. Grundlage für die Textdeutung bildet ein anthroposophisches Menschen- und Weltbild. Rätselhaft und ohne Erklärung bleibt die von jeder Tradition abweichende Stellung von Hebräer und Judas.

9. Zielgruppe: Mitglieder der Christengemeinschaft; Leser, die in den Schriften des NT einen tieferen, esoterischen Sinn suchen.

10. Gesamturteil: Eine in ihrer Art beachtliche und in sich konsequente Übersetzung, die das anthroposophische Verständnis der neutestamentlichen Schriften vermittelt. Das Letztere gilt noch stärker für die erst 1998 veröffentlichte Originalfassung.

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Bruns

Die Bibel neu übersetzt und erklärt von Hans Bruns. Brunnen Verlag, Gießen, Basel 1962; neu gestaltete Ausgabe 1993 als 11. Auflage unter dem Titel: Die Bibel mit Erklärungen; 14. Auflage 2005. Erstausgabe NT 1959, gründliche Revision des NT in der 13. Auflage 1973, letzte Verbesserungen der Gesamtausgabe 8. Auflage 1981, durchgesehen 1993.

1. Umfang: AT ohne Spätschriften, NT.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica; NT Nestle mit willkürlicher Auswahl von Lesarten.

3. Sprachstil: Traditionelle Bibelsprache mit modernen Einsprengseln. Flüssige Diktion.

4. Übersetzungstyp: Philologische Übersetzung mit erklärenden Verdeutlichungen, zum Teil in Klammern.

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition.

6. Kommentierung: Knappe Einleitungen mit vorsichtigem Bezug auf historische Forschungsergebnisse; Erklärungen zu den Textabschnitten, mehr erbaulich als informativ.

7. Verweisstellen: Wenige Verweisstellen am Ende der Abschnitte, ohne Zuordnung zu einem bestimmten Vers. Hier auch synoptische Parallelen in den Evangelien (f steht für ff = »und die folgenden Verse«).

9. Zielgruppe: Erweckte Christen, die mit der Bibel leben wollen.

10. Gesamturteil: Die am leichtesten verständliche unter den wörtlichen Übersetzungen der Gesamtbibel. In Text und Erklärungen (trotz Verbesserungen seit der Erstausgabe) mancherlei Fehler.

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Buber

Die Schrift, verdeutscht von Martin Buber gemeinsam mit Franz Rosenzweig. Neu bearbeitete Ausgabe in 4 Bänden, 10., verbesserte Auflage. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1997. Taschenbuchausgabe Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1992. Band 1 (Die fünf Bücher der Weisung) mit 46-seitigem Anhang: Martin Buber, Zu einer neuen Verdeutschung der Schrift. Einzelbände der Erstausgabe zwischen 1925 und 1929; neu bearbeitete Ausgabe im Jakob Hegner Verlag zwischen 1954 und 1962; 1979 im Verlag Lambert Schneider, Heidelberg.

1. Umfang: AT ohne Spätschriften (jüdischer Kanon in der entsprechenden Anordnung der Schriftengruppen).

2. Grundtext: Masoretischer Text nach jüdischer Überlieferung.

3. Sprachstil: Gehobene literarische Sprache mit übersetzungsbedingten Manierismen (vgl. Punkt 4).

4. Übersetzungstyp: Wörtliche Übersetzung in engster Nähe zum hebräischen Text. Verzicht auf glättende Füllwörter. Extrem »konkordante« Übersetzungsmethode: Für jedes hebräische Wort wird unabhängig vom jeweiligen Sinnzusammenhang eine gleich bleibende deutsche Entsprechung verwendet; darüber hinaus werden wurzelverwandte hebräische Wortgruppen durch wurzelverwandte deutsche Wortgruppen wiedergegeben (chäsäd = Huld; chasad = hold sein; chasidim = die Holden). Die Übersetzung sucht den Charakter des Textes als lebendiges Wort durch die Gliederung in »Atemeinheiten« (im Druck: Sinnzeilen) zum Ausdruck zu bringen.

5. Namensschreibung: Genaue Wiedergabe der hebräischen Namensformen, Gottesname durch Personalpronomen ER, DU.

8. Besonderheiten: Keine Versziffern. Unvertraute hebräische Namensformen (Schlomo für Salomo). Anordnung der alttestamentlichen Schriften nach dem jüdischen Kanon (Tanach): Tora – Propheten – Schriften, wobei die Propheten in vordere (Geschichtsbücher) und hintere unterteilt sind.

9. Zielgruppe: Leser, die in der deutschen Übersetzung dem hebräischen Original möglichst nahe kommen wollen und bereit sind, ein hohes Maß an Einfühlung aufzubringen.

10. Gesamturteil: Eine Übersetzung, die nicht nur den Hauch der Originalsprache, sondern auch eine original jüdische Sicht des Alten Testaments vermittelt.

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Drewermann

Die vier Evangelien. Patmos Verlag, Düsseldorf 2004. Zunächst erschienen als Einzelbände: Das Matthäusevangelium, 1993. Das Markusevangelium, 31992. Das Johannesevangelium, 1997. Sämtlich Walter-Verlag, Düsseldorf.

1. Umfang: Markus, Matthäus, Lukas, Johannes (in dieser Reihenfolge).

2. Grundtext: Nestle-Aland (26. Auflage), dort eingeklammerte Textbestandteile in Parenthese.

3. Sprachstil: Gehoben, uneinheitlich.

4. Übersetzungstyp: Wörtlich.

5. Namensschreibung: Gemischt, inkonsequent.

8. Besonderheiten: Möchte den Charakter des griechischen Originals nachbilden, erreicht aber nicht die Prägnanz von Stier, den Drewermann als Vorbild angibt und im Blick auf die Wortstellung sogar noch übertreffen möchte. Störend sind an Jens erinnernde, unangebrachte Dramatisierungen und gewisse missglückte Nachbildungen griechischer Formen (z.B. beim Aorist).

9. Zielgruppe: Leser, die dem Geist und Sinn des Originaltextes nahe kommen wollen.

10. Gesamteindruck: Die Übersetzung macht einen zwitterhaften Eindruck und ist vor allem durch die Person des Übersetzers von Bedeutung.

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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, herausgegeben im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz, der Österreichischen Bischofskonferenz, der Schweizer Bischofskonferenz, der Erzbischöfe von Luxemburg, von Vaduz und von Straßburg sowie der Bischöfe von Bozen-Brixen und von Lüttich.
Vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe, Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart 2016. Lizenzausgaben u.a. durch Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart, und Herder Verlag, Freiburg; Ausgaben in verschiedenen Formaten und in zahlreichen Einbandvarianten.
Erstausgabe 1980 (in Kooperation mit Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, und Österreichisches Katholisches Bibelwerk, Klosterneuburg). Probefassungen NT 1972, AT 1974, Ausgabe in neuer Rechtschreibung 1999.

1. Umfang: AT und NT; über das AT verteilt die Spätschriften (Deuterokanonische Schriften).

2. Grundtext: AT Codex Leningradensis nach BHS und BHQ, nur vereinzelt Textkorrekturen auf der Grundlage einer anderen Überlieferung (Nachweise in den Fußnoten). Spätschriften Septuaginta. NT Nestle-Aland, 27. und 28. Auflage.

3. Sprachstil: Gehobenes Gegenwartsdeutsch, das einerseits bibelsprachliche Archaismen vermeidet, aber andererseits gegenüber der Erstausgabe nun einige charakteristische bibelsprachliche Wendungen (z.B. „siehe“) und Metaphern (z.B. „Hand“ für Macht/Gewalt/Herrschaft) wieder eingeführt hat.

4. Übersetzungstyp: Philologische Übersetzung mit kommunikativen Einschlägen, von Buch zu Buch in unterschiedlichem Ausmaß.

5. Namensschreibung: Ökumenische Regelung; Gottesname HERR

6. Kommentierung: Einleitungen mit bibelwissenschaftlichem Hintergrund. Text durchgehend mit Fußnoten versehen, teils zur Textüberlieferung, in der Mehrzahl zum Textverständnis.

7. Verweisstellen: Abschnittsparallelen und Einzelparallelen jeweils am Ende eines Textabschnitts. Zitate und Anspielungen aus dem AT sind im Text des NT in Schrägschrift gedruckt.

8. Besonderheiten: Für evangelische Benutzer ist zu beachten, dass die Spätschriften (protestantisch: Apokryphen) hier Bestandteil des AT und über das ganze AT je nach Schriftengruppe verteilt sind.

9. Zielgruppe: Nicht näher eingegrenzt. Offizieller Bibeltext der katholischen Kirche im deutschsprachigen Raum für Gottesdienst, Unterricht, Seelsorge und private Lektüre. Der Name „Einheitsübersetzung“ besagt, dass diese Übersetzung den einheitlichen deutschen Bibeltext für alle katholischen Diözesen des deutschsprachigen Raums bildet.

10. Gesamturteil: Gediegene Übersetzung, die stilistisch und übersetzungstechnisch eine mittlere Linie verfolgt.

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Elberfelder Bibel

Elberfelder Bibel 2006. R. Brockhaus Verlag, Wuppertal 2006. (Erneut behutsam revidierte Fassung in neuer Rechtschreibung.)Frühere Ausgaben: Die Heilige Schrift aus dem Grundtext übersetzt. Revidierte Elberfelder Bibel. R. Brockhaus Verlag, Wuppertal 1985; bearbeitete Ausgabe 1992. Erstausgabe: NT 1855, Bibel 1871.

1. Umfang: AT ohne Spätschriften; NT.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica. NT Nestle-Aland, 27. Auflage.

3. Sprachstil: Gehoben ohne Altertümlichkeiten; der Grundsatz der Worttreue (s. Punkt 4) bedingt eine gewisse Umständlichkeit und Holperigkeit.

4. Übersetzungstyp: Philologische Übersetzung, die genaue und wortgetreue Wiedergabe anstrebt, auch auf Kosten der »sprachlichen Eleganz«. Soweit sinnvoll, einheitliche Wiedergabe der biblischen Begriffe (eingeschränkt begriffskonkordant). In der revidierten Fassung wurden schwierige Satzkonstruktionen aufgelöst.

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition. Gottesname HERR; im unrevidierten Text Jehova.

6. Kommentierung: Fußnoten zur Textüberlieferung mit alternativen Übersetzungsmöglichkeiten.

7. Verweisstellen: Ausführliche Verweisstellen in der Mittelspalte, zugeordnet durch Verweisbuchstaben im Text.

8. Besonderheiten: Der Name »Elberfelder Bibel« leitet sich vom Verlagsort (Wuppertal-)Elberfeld her. Es gibt keine Spätschriften des AT (Apokryphen), da diese Bücher von dem Kreis, der hinter der Elberfelder Bibel steht, kritisch beurteilt werden.

9. Zielgruppe: Leser, die eine Übersetzung suchen, die sie möglichst nahe an den biblischen Grundtext heranführt, und die auch einen schwierigen Text nicht scheuen.

10. Gesamturteil: Im Ganzen eine der zuverlässigsten Übersetzungen. Die Fußnoten vermitteln dem Leser einen Eindruck von den Schwierigkeiten des Übersetzens und gelegentlich der Unmöglichkeit, zu einem gesicherten Verständnis des Textes zu gelangen.

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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel. Gemeinsame Bibelübersetzung im Auftrag und in Verantwortung der katholischen Bibelwerke und evangelischen Bibelgesellschaften des deutschsprachigen Raums. Durchgesehene Neuausgabe 2018. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2018. Die stark überarbeitete Ausgabe von 1997/2000 löste die »Bibel in heutigem Deutsch« von 1982 ab. Textausgaben in verschiedenen Formaten mit zahlreichen Einbandvarianten, mit und ohne Spätschriften. NT separat unter dem Titel »Die Gute Nachricht« (erste Fassung 1971; Vorstufe »Gute Nachricht für Sie – NT 68«, 1967).

1. Umfang: AT mit Spätschriften, NT.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica, stellenweise andere Überlieferung und seltene Textkorrekturen; alle Abweichungen vom masoretischen Text in den Fußnoten nachgewiesen. Spätschriften Septuaginta, bei Tobit abweichend von der Mehrheit der Übersetzungen die längere Textform des Codex Sinaiticus. NT Nestle-Aland, 28. Auflage; spätere Hinzufügungen des »Textus receptus« in den Fußnoten.

3. Sprachstil: Einfaches modernes Deutsch, begrenzter Wortschatz, unkomplizierte Sätze; keine Vulgärsprache, aber auch keine Kirchensprache.

4. Übersetzungstyp: Konsequent kommunikative Übersetzung. Drei Hauptverfahren:

a) Umstrukturierung: Wo zum Verständnis nötig, wird eine Textaussage in freier, aber sinntreuer Weise neu formuliert. Die Umstrukturierung geht gelegentlich über den Einzelvers hinaus; in der Zählung werden dann zwei oder mehr Verse zusammengefasst.

b) Explikation: Es wird entfaltet (expliziert), was implizit an Informationen im Text enthalten ist (z.B. Lk 2,22), aber es werden keine textfremden zusätzlichen Erklärungen eingefügt und keine Anpassungen an den Zeitgeschmack vorgenommen.

c) Kontextorientierung: Der Bedeutungsbreite der biblischen Begriffe wird Rechnung getragen, indem aus dem Bedeutungsspektrum eines Begriffs jeweils die im Zusammenhang gemeinte Bedeutungskomponente zum Ausdruck gebracht wird (z.B. bei Reich Gottes: Gott richtet seine Herrschaft auf / Gottes Wille geschieht / Gott vollendet sein Werk / Gottes neue Welt).

Aufgrund dieser Verfahren eignet sich die Übersetzung besonders für das Lesen im Zusammenhang, weniger für das Meditieren und Herauslösen von Einzelsätzen. Dichterische Texte (Ijob, Hoheslied) werden in poetischer Form wiedergegeben.

Neu in der überarbeiteten Fassung 1997: Wichtige Begriffe wie Glauben, Gerechtigkeit, Wort (Gottes) werden wieder sichtbar gemacht; der Text wird noch genauer erfasst und öfter in Fußnoten wörtlich wiedergegeben; berechtigte Erwartungen von Frauen werden in Textverständnis und Sprachform zum ersten Mal konsequent in einer deutschen Bibel berücksichtigt.

5. Namensschreibung: Ökumenische Regelung; Gottesname »der Herr«.

6. Kommentierung: Fußnoten zu Textüberlieferung und Übersetzung, gelegentlich auch zum Textverständnis. Im Text regelmäßiger Verweis auf die Sacherklärungen des Anhangs durch einen hochgestellten Stern hinter dem betreffenden Wort. Spezielle Ausgaben mit Einleitungen und Einzelerklärungen.

7. Verweisstellen: Abschnittsparallelen bei den Überschriften; Vers- und Wortparallelen am Fuß der Seite. Auf »Sammelstellen« mit thematischen Zusammenstellungen wird durch ein »S« hinter dem Stellenverweis aufmerksam gemacht.

8. Besonderheiten: Spätschriften des AT als eigener Teil vor dem NT, geordnet nach Schriftengruppen in Anlehnung an die Einteilung des AT. Bei Ester werden nicht nur Zusätze geboten, sondern es wird das ganze Buch noch einmal nach dem durchgehend leicht abweichenden griechischen Text übersetzt (Ester G).

9. Zielgruppe: Menschen, denen die Kirchensprache fremd ist und die einen leicht verständlichen Text suchen. Bietet sich als »Zweitbibel« neben einer wörtlicheren Übersetzung an. Als einzige vollständige interkonfessionelle Bibelübersetzung (»halboffiziell« auf der Ebene der Bibelgesellschaften und katholischen Bibelwerke) interessant für ökumenisch Orientierte.

10. Gesamturteil: Seit der Revision von 1997 als zuverlässigste der kommunikativen deutschen Übersetzungen anerkannt. Zugänglich für Kirchenfremde, aber zugleich als leicht verständliche Studienbibel geeignet.

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Haller

Teile des Neuen Testaments übersetzt von Manfred R. Haller, Christlicher Gemeinde Verlag, Adliswil/Schweiz: Und wir sahen Seine Herrlichkeit. Die neutestamentlichen Schriften des Lieblingsschülers Jesu (Johannes), 1992; Alles und in allen Christus. Die Paulusbriefe neu angeordnet in der Reihenfolge ihrer Entstehung, 1996.

1. Umfang: Johannes-Schriften, Paulusbriefe.

2. Grundtext: Griechisch, vermutlich Nestle-Aland.

3. Sprachstil: Sachlich mit saloppen Einsprengseln.

4. Übersetzungstyp: Kommunikative Übersetzung, die die deutenden Elemente in Klammern setzt und dadurch auf den wörtlichen Text hinweist, die aber auch außerhalb der Klammern nicht wörtlich, sondern sinngemäß übersetzt (z.B. indem mehrere Bedeutungen eines Wortes mit »und« nebeneinander gestellt werden).

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition.

6. Kommentierung: Außer den Klammern im Text Fußnoten mit wörtlicher Übersetzung oder knappen Erklärungen; zu den Paulusbriefen Einführungen.

9. Zielgruppe: »Der Text soll zum Aufbau der Gemeinde dienen« (Vorwort).

10. Gesamturteil: Das Versprechen, einen zugleich wörtlich genauen und ohne Kommentar verständlichen Text zu schaffen, wird nicht eingelöst, weil die Übersetzung inner- und außerhalb der Klammern ständig (und nicht immer zutreffend) deutet.

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Herder

Die Bibel.Die Heilige Schrift des Alten und des Neuen Bundes, vollständige deutsche Ausgabe. Verlag Herder, Freiburg 2005.

Erstausgabe 1966 als revidierte Fassung der deutschen Übersetzung aus Herders Bibelkommentar. Ausgabe 2005 erneut revidiert von Johannes Franzkowiak.

1. Umfang: AT und NT; über das AT verteilt die Spätschriften (Deuterokanonische Schriften).

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica; Spätschriften Septuaginta; NT Nestle.

3. Sprachstil: Klares, gehobenes Gegenwartsdeutsch, aufgrund der verschiedenen Übersetzer stilistisch etwas uneinheitlich.

4. Übersetzungstyp: Philologische Übersetzung, die versucht, den Grundtext in gutem Deutsch möglichst genau abzubilden.

5. Namensschreibung: Ökumenische Regelung; Gottesname »Herr«.

6. Kommentierung: Einführungen zu den einzelnen biblischen Büchern und Anmerkungen mit sachlichen und theologischen Erläuterungen im Anhang.

8. Besonderheiten: Der katholischen Tradition entsprechend sind die Spätschriften (protestantisch: Apokryphen) hier Bestandteil des AT und je nach Schriftengruppe über das ganze AT verteilt. Als »Jerusalemer Bibel« erschien die Herder-Übersetzung von 1968-1984 mit den Anmerkungen der Bible de Jérusalem, bis sie von der Einheitsübersetzung abgelöst wurde.

9. Zielgruppe: Leser, vor allem aus dem Bereich der katholischen Kirche, die eine solide, gut lesbare Ergänzung oder Alternative zur Einheitsübersetzung suchen.

10. Gesamturteil: Eine gediegene und verlässliche Übersetzung in einem erfrischend nüchternen, sachlichen und klaren Stil.

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Hoffnung für alle

Hoffnung für alle. Die Bibel. Brunnen Verlag, Basel, Gießen 1996. Revidierte Fassung in neuer Rechtschreibung 2002. NT seit 1983, mit Psalmen seit 1991. Im NT eine große Anzahl von Korrekturen bei der 4. Auflage 1987; Revision des NT und der Sacherklärungen 2002.

1. Umfang: AT ohne Spätschriften und NT.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica, bei Abweichungen Fußnote; NT Nestle-Aland mit Anleihen beim Textus receptus.

3. Sprachstil: Einfach, flüssig und eingängig.

4. Übersetzungstyp: Freie kommunikative Wiedergabe, teils ausdeutend, teils verknappend; das Letztere vor allem im AT. Unmittelbare Verständlichkeit und direkte Anwendbarkeit gehen vor historischer Differenzierung.

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition.

6. Kommentierung: Fußnoten zu Text und Übersetzung; Sacherklärungen im Anhang.

7. Verweisstellen: Abschnittsparallelen in den Evangelien.

8. Besonderheiten: Gilt als deutsche Fassung der »Living Bible« von Kenneth N. Taylor, orientiert sich jedoch nicht am amerikanischen Original, sondern ist nach dessen Vorbild aus dem Hebräischen und Griechischen neu übersetzt.

9. Zielgruppe: Jüngere Menschen mit kirchlichem Hintergrund und Menschen, die evangelistisch angesprochen werden sollen.

10. Gesamturteil: Im AT eine zuverlässige, wenn auch stark vereinfachende Übersetzung; im NT vor allem in den Briefen ziemlich frei.

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Interlinearversion AT

Das Alte Testament. Interlinearübersetzung Hebräisch-Deutsch und Transkription des hebräischen Grundtextes nach der Biblia Hebraica Stuttgartensia 1986 von Rita Maria Steurer in 5 Bänden. Hänssler Verlag, Holzgerlingen, Band°1: Genesis bis Deuteronomium, 1993; Band°2: Josua bis Könige, 1996; Band°3: Jesaja bis Hesekiel, 1997; Band°4: Kleine Propheten, Psalmen, Hiob, 1999; Band°5: Sprüche bis Chronik, 2003.

1. Umfang: Mose bis Könige, Hiob, Psalmen, Jesaja bis Maleachi - in der Anordnung des hebräischen Kanons.

2. Grundtext: Biblia Hebraica Stuttgartensia, 2. Auflage 1984 (abgedruckt).

3. Sprachstil: Stammelnd.

4. Übersetzungstyp: Strenge Wort-für-Wort-Übersetzung, die deutschen Entsprechungen jeweils unter den hebräischen Wörtern.

5. Namensschreibung: Ökumenische Regelung.

8. Besonderheiten: Unter dem hebräischen Text steht zunächst die Umschrift in lateinischen Buchstaben, darunter die deutsche Übersetzung, die wie das Hebräische (zwar nicht Buchstabe für Buchstabe, aber Wort für Wort) von rechts nach links zu lesen ist.

9. Zielgruppe: Bibelleser mit geringen oder gar keinen hebräischen Sprachkenntnissen.

10. Gesamturteil: Ein brauchbarer Schlüssel für einen ersten Zugang zum hebräischen Text, für Benutzer, die die Mühe nicht scheuen, sich einzulesen. Die Interlinearübersetzung ist wörtlicher (und damit auch schwerer verständlich) als die anschließend aufgeführte Interlinearversion zum NT.

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Interlinearversion NT

Das Neue Testament. Interlinearübersetzung Griechisch-Deutsch. Griechischer Text nach der Ausgabe von Nestle-Aland (26. Auflage), übersetzt von Ernst Dietzfelbinger. Hänssler Verlag, Holzgerlingen 1986, 2003.

1. Umfang: NT.

2. Grundtext: Nestle-Aland, 26. Auflage (abgedruckt).

3. Sprachstil: Keine stilistischen Ansprüche.

4. Übersetzungstyp: Wort-für-Wort-Übersetzung direkt unter dem griechischen Text, mit gewissen grammatischen Anpassungen (durch Schrägschrift gekennzeichnet), eingeschränkt begriffskonkordant.

5. Namensschreibung: Ökumenische Regelung.

9. Zielgruppe: Bibelleser mit Grundkenntnissen der altgriechischen Sprache.

10. Gesamturteil: Eine gediegene, zuverlässig gearbeitete erste Hilfe zum Verständnis des griechischen Textes.

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Jens

Übersetzungen von Walter Jens. Radius Verlag, Stuttgart:
Die vier Evangelien. Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, 3. Auflage 2003.
Der Römerbrief, 2000.
Das A und das O. Die Offenbarung des Johannes, 2000.

1. Umfang: Evangelien, Römer, Offenbarung.

2. Grundtext: Griechischer Text (Nestle-Aland?).

3. Sprachstil: Gehobene, bewusst nichtkirchliche Sprache, stark rhetorisch geprägt (dramatisierende Staccato-Stilisierung).

4. Übersetzungstyp: Philologische Übersetzung mit gewissen Eigenwilligkeiten und kommentierenden Elementen.

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition.

8. Besonderheiten: Keine Versziffern.

9. Zielgruppe: Gebildete Leser mit Distanz zur traditionellen Kirche.

10. Gesamturteil: Eine Übersetzung mit subjektiver Einfärbung, die den Text als Herausforderung neu hörbar machen möchte.

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Konkordante Übersetzung

Konkordantes Neues Testament mit Stichwortkonkordanz. Konkordanter Verlag, Pforzheim 1939, 5., neu überarbeitete Auflage 1980, 6. Auflage 1996.

Konkordantes Altes Testament. Erschienen sind als Einzelhefte im Konkordanten Verlag, Pforzheim: 1. und 2. Buch Mose, 1991; Jesaja, 31988; Daniel, 1991; Psalmen, 1995.

1. Umfang: NT; vom AT nur 1. und 2. Mose, Psalmen, Jesaja und Daniel.

2. Grundtext: NT Concordant Greek Text (übereinstimmender griechischer Text von Codex Alexandrinus, Codex Vaticanus und Codex Sinaiticus, mit gelegentlichen Varianten aus Papyrushandschriften); AT Biblia Hebraica mit Verbesserungen, v.a. nach Septuaginta.

3. Sprachstil: Gutes Bibeldeutsch mit Härten.

4. Übersetzungstyp: Philologische Übersetzung, die in der Wortwahl »konkordant« verfährt. Die Stichwortkonkordanz im Anhang gibt Auskunft über die Ausnahmefälle, in denen ein griechisches Wort durch verschiedene deutsche Wörter wiedergegeben wird, aber auch über Fälle, in denen mehrere griechische Wörter eine gemeinsame deutsche Entsprechung haben. Wenn es um der Konkordanz willen notwendig ist, werden auch neue Wörter gebildet (herolden, hirten, Widerwirker).

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition; Gottesname in inkonsequenter »Jeue«.

6. Kommentierung: Im AT Randnoten zur Textüberlieferung.

7. Verweisstellen: Im AT in Randnoten, im NT zwischen den Versen (nur AT-Belege).

8. Besonderheiten: Deutsche Wörter, die in der Übersetzung notwendig sind, aber keine direkte griechische Entsprechung haben, sind in schwächerer Schrift gedruckt. Zeichen und hochgestellte kleine Buchstaben im Übersetzungstext verweisen auf sprachliche Nuancen und stilistische Besonderheiten des Originals, die in der Übersetzung um der Lesbarkeit des deutschen Textes willen nicht zum Ausdruck gebracht werden.

9. Zielgruppe: Leser, die in der Übersetzung dem Grundtext möglichst nahe kommen wollen.

10. Gesamturteil: Die Übersetzung lässt sich relativ flüssig lesen, aber auch zur Rekonstruktion einer sehr viel wörtlicheren Wiedergabe verwenden, wenn man sich die Mühe macht, alle Hinweiszeichen zu entschlüsseln. Der Sinn einer solchen Rekonstruktion ist jedoch begrenzt, da die auf diesem Weg gewonnenen Formulierungen nur von einem Kenner der griechischen Sprache wirklich beurteilt werden können.

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Luther 1912

Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments nach der deutschen Übersetzung Martin Luthers. Neu durchgesehen nach dem vom Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss genehmigten Text (1912). Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Ausgaben mit und ohne Spätschriften, seit 1982 in Antiquaschrift; Jubiläumsbibel in Frakturschrift mit erklärenden Anmerkungen.

1. Umfang: AT, Spätschriften des AT (Apokryphen), NT.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica, NT Textus receptus; Spätschriften s. Luther 1984.

3. Sprachstil: Weitgehend erhaltener Lutherwortlaut.

4. Übersetzungstyp: s. Luther 1984.

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition, alttestamentliche Namen im NT z.T. in griechischer Form (Jesse); Gottesname HErr, neuere Ausgaben Herr.

7. Verweisstellen: Abschnittsparallelen, Einzelparallelen zwischen den Versen.

9. Zielgruppe: Freunde der älteren Lutherbibel; Gruppierungen, die die späteren Revisionen ablehnen.

10. Gesamturteil: Die kirchenamtliche Revision von 1912 bewahrt in großem Umfang die Besonderheiten der Luthersprache, enthält aber auch schon in begrenztem Umfang Korrekturen von eindeutigen Fehlübersetzungen Luthers.

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Luther 1984

Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers. Revidierter Text 1984. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1985; Durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung 1999. Ausgaben in verschiedenen Formaten und in zahlreichen Einbandvarianten mit und ohne Spätschriften, AT und NT auch separat. Erstausgabe NT 1522, Bibel 1534; Ausgabe letzter Hand 1545/46; frühere kirchenamtliche Revisionen: 1892; 1912, 1956/64/70; NT 1975.

1. Umfang: AT, Spätschriften des AT (Apokryphen), NT.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica, stellenweise ohne Nachweis korrigiert aufgrund alter Übersetzungen oder moderner Textkonjekturen. Spätschriften Septuaginta oder Vulgata, z.T. freie Übertragung Luthers bzw. seiner Mitübersetzer. NT Nestle-Aland, 26. Auflage; spätere Hinzufügungen des Textus receptus in Fußnoten.

3. Sprachstil: Gehobener und z.T. altertümlicher Stil; kräftige Luthersprache, stellenweise gemildert durch die Revision.

4. Übersetzungstyp: Philologische Übersetzung mit starkem kommunikativem Einschlag. Einerseits relativ wörtlich, oft sogar Wort für Wort; andererseits freie Wiedergabe des Sinnes in plastischem Deutsch an Stellen, auf die es Luther besonders ankam (»dem Volk aufs Maul sehen«; so durchgehend in den Psalmen). In den biblischen Grundwörtern begriffskonkordant, mit wenigen Ausnahmen (z.B. bei Fleisch) – und mit der für Luther typischen großen Ausnahme einer »Schwerpunktbildung«: Die reformatorischen Grundwörter Glauben, Gnade, Trost werden in großartiger Verdichtung für eine Vielzahl von originalsprachlichen Begriffen ähnlicher Bedeutung eingesetzt (z.B. 1. Petr 3,1; Hos 2,1; Ps 73,1).

5. Namensschreibung: Ökumenische Regelung mit Ausnahmen; Gottesname Herr.

6. Kommentierung: Fußnoten mit Angaben zur Textüberlieferung und Anführung des ursprünglichen Lutherwortlauts. In der Regel fehlt jedoch bei Textkorrekturen ein Hinweis. Im Anhang Sach- und Worterklärungen, auf die gelegentlich in einer Fußnote verwiesen wird. Die Einleitungen und Randglossen Luthers werden in den heutigen Lutherbibeln nicht mehr abgedruckt. Mit neuen Einleitungen und Erklärungen: »Lutherbibel erklärt« (Stuttgart 1974), »Die Bibel mit Erklärungen« (Berlin 1977/1989) und »Stuttgarter Erklärungsbibel« (Stuttgart 1992).

7. Verweisstellen: Abschnittsparallelen bei den Überschriften; Vers- und Wortparallelen zwischen den Versen oder am Fuß der Seite mit Verweisbuchstaben im Text.

8. Besonderheiten: Hervorhebung von Kernstellen durch halbfette bzw. Schrägschrift. Ausgaben mit und ohne Apokryphen. Im NT Umstellung von Hebräer und Jakobus aufgrund von Luthers kritischer Einschätzung dieser Schriften (für Luther bildeten sie mit Judas und Offenbarung zusammen einen Anhang zum NT).

9. Zielgruppe: Mitglieder der evangelischen Kerngemeinden, die mit dem Luthertext aufgewachsen sind. Leser mit historischer Bildung und ästhetischen Ansprüchen. Offizieller Text der Evangelischen Kirche in Deutschland für Gottesdienst und Unterricht. Die Kernworte eignen sich gut zum Meditieren und Auswendiglernen.

10. Gesamturteil: Auch heute noch die »klassische« deutsche Bibelübersetzung von unerreichtem Rang, geprägt durch Luthers z.T. genial eindeutschende und schwerpunktmäßig verdichtende Übersetzungsmethode. Durch die Revision je nach Standpunkt der Beurteiler lebendig und brauchbar erhalten oder »verwässert«; so oder so zählt der Luthertext jedenfalls zu den eher schwer zugänglichen Bibelübersetzungen.

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Luther 2017

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung. Lutherbibel revidiert 2017, herausgegeben von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2016; Ausgaben in verschiedenen Formaten und in zahlreichen Einbandvarianten mit und ohne Spätschriften.
Erstausgabe NT 1522, Bibel 1534; Ausgabe letzter Hand 1545/46; frühere kirchenamtliche Revisionen: 1892; 1912, 1956/64/70; NT 1975, 1984; durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung 1999.

1. Umfang: AT, Spätschriften des AT (Apokryphen), NT.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica, vereinzelt ohne Nachweis korrigiert aufgrund alter Übersetzungen oder moderner Textkonjekturen. Spätschriften Septuaginta. NT Nestle-Aland, 27. und 28. Auflage; spätere Hinzufügungen des Textus receptus in eckigen Klammern.

3. Sprachstil: Gehobener und z.T. altertümlicher Stil; kräftige Luthersprache, stellenweise gemildert durch die Revision.

4. Übersetzungstyp: Philologische Übersetzung mit starkem kommunikativem Einschlag. Einerseits relativ wörtlich, oft sogar Wort für Wort; andererseits freie Wiedergabe des Sinnes in plastischem Deutsch an Stellen, auf die es Luther besonders ankam (»dem Volk aufs Maul sehen«; so durchgehend in den Psalmen). In den biblischen Grundwörtern begriffskonkordant, mit wenigen Ausnahmen (z.B. bei Fleisch) – und mit der für Luther typischen großen Ausnahme einer »Schwerpunktbildung«: Die reformatorischen Grundwörter Glauben, Gnade, Trost werden für eine Vielzahl von originalsprachlichen Begriffen ähnlicher Bedeutung eingesetzt (z.B. 1. Petr 3,1; Ps 73,1).

5. Namensschreibung: Ökumenische Regelung mit Ausnahmen; Gottesname HERR.

6. Kommentierung: Fußnoten mit Angaben zur Textüberlieferung und -bedeutung, gelegentlich auch Hinweise auf den ursprünglichen Lutherwortlaut. Im Anhang Sach- und Worterklärungen, auf die gelegentlich in einer Fußnote verwiesen wird. Umfangreicheren Büchern sind Inhaltsübersichten vorangestellt. Die Einleitungen und Randglossen Luthers werden in den heutigen Lutherbibeln nicht mehr abgedruckt.

7. Verweisstellen: Abschnittsparallelen bei den Überschriften; Vers- und Wortparallelen am Fuß der Seite mit Verweisbuchstaben im Text.

8. Besonderheiten: Hervorhebung von Kernstellen durch halbfette Schrift. Ausgaben mit und ohne Apokryphen. Im NT Umstellung von Hebräer- und Jakobusbrief aufgrund von Luthers kritischer Einschätzung dieser Schriften (für Luther bildeten sie mit dem Judasbrief und der Offenbarung zusammen einen Anhang zum NT).

9. Zielgruppe: Mitglieder der evangelischen Kerngemeinden, die mit dem Luthertext aufgewachsen sind. Leser mit historischer Bildung und ästhetischen Ansprüchen. Offizieller Text der Evangelischen Kirche in Deutschland für Gottesdienst und Unterricht. Die Kernstellen eignen sich gut zum Meditieren und Auswendiglernen.

10. Gesamturteil: Auch heute noch die »klassische« deutsche Bibelübersetzung von unerreichtem Rang, geprägt durch Luthers z.T. genial eindeutschende und schwerpunktmäßig verdichtende Übersetzungsmethode. Im Rahmen der Revision 2017 wurde an einigen bei früheren Revisionen veränderten Stellen der ursprüngliche Wortlaut Luthers wiederhergestellt und so die traditionelle Sprachgestalt gestärkt. Damit zählt der Luthertext nach wie vor zu den sprachlich anspruchsvollen Bibelübersetzungen.

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Menge

Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments, übersetzt von Hermann Menge. Unveränderter Nachdruck der 11. Auflage von 1949. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart; ab 1994 in Antiquaschrift ohne Spätschriften.

Erstausgabe NT 1923, Bibel 1926.

1. Umfang: AT, Spätschriften des AT, NT. Spätschriften in Umfang und Anordnung wie in der Lutherbibel.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica; Spätschriften Septuaginta; NT Nestle. Im AT in runden Klammern Zusätze aus anderer Überlieferung, in eckigen Klammern Textbestandteile, die als sekundär beurteilt werden.

3. Sprachstil: Gehoben ohne Altertümlichkeit.

4. Übersetzungstyp: Philologische Übersetzung, die sich um deutliche und verständliche Wiedergabe bemüht und dadurch kommunikative Elemente einschließt. Zahlreiche Erläuterungen oder Präzisierungen in Klammern (und bei der Frakturausgabe in kleinerer Schrift) dienen demselben Ziel; andere Übersetzungsmöglichkeiten werden in großer Zahl angeboten (im Klammertext und in Fußnoten).

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition: Gottesname HErr (Neuausgabe 1994 Herr).

6. Kommentierung: Sowohl im Text wie in den Fußnoten werden knappe Erläuterungen und alternative Übersetzungsmöglichkeiten gegeben. Die Verteilung auf Textklammern und Fußnoten ist dabei lediglich eine Frage des Umfangs und der praktischen Anordnung.

7. Verweisstellen: Abschnittsparallelen und Einzelhinweise im Text.

8. Besonderheiten: Gut durchdachte Gliederung durch ein mehrstufiges System von Überschriften, die in ihrer Ausführlichkeit den Charakter von Inhaltsangaben haben.

9. Zielgruppe: Leser, die eine genaue und zugleich stilistisch qualifizierte Übersetzung suchen – und die die vielen Klammern und Fußnoten nicht scheuen.

10. Gesamturteil: Eine zuverlässige Studienübersetzung von sprachlicher Kraft und Differenzierung, die eine Mittelstellung zwischen Luther und Elberfelder einnimmt.

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Mülheimer

Das Neue Testament in der Sprache der Gegenwart. Mülheimer Ausgabe (übersetzt von Jonathan Paul). Missionsverlag des Christlichen Gemeinschaftsverbandes Mülheim, Niedenstein 1988.

Erstausgabe 1914, in der 7. Auflage 1968 völlig neu bearbeitet; 1988 neu durchgesehen.

1. Umfang: NT.

2. Grundtext: Nestle (oder Nestle-Aland?), spätere Hinzufügungen in eckigen Klammern.

 

3. Sprachstil: Einfach, klar und flüssig, gelegentlich etwas betulich.

4. Übersetzungstyp: Philologisch, mit seltenen verdeutlichenden Zusätzen in Klammern.

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition.

6. Kommentierung: Ausführliche erklärende Fußnoten historischer und bibeltheologischer Art, z.T. mit aktueller Zuspitzung. Auch die Einleitungsfragen werden in Fußnoten abgehandelt. Ein Register (»Wörterverzeichnis«) erschließt die Anmerkungen.

7. Verweisstellen: Innerhalb der erklärenden Fußnoten.

9. Zielgruppen: »Erweckte« Christen, die einen Bibeltext mit erbaulich-bibeltheologischer Auslegung suchen.

10. Gesamturteil: Zuverlässige Übersetzung mit solider konservativer Auslegung.

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Münchener Neues Testament

Münchener Neues Testament. Studienübersetzung, erarbeitet vom »Collegium Biblicum München e.V.«, herausgegeben von Josef Hainz. Patmos Verlag, Düsseldorf 1988.

1. Umfang: NT.

2. Grundtext: Nestle-Aland, 26. Auflage.

3. Sprachstil: Keine stilistischen Ansprüche.

4. Übersetzungstyp: Wörtliche Übersetzung, die sich eng an die griechischen Sprachformen anschließt (»So griechisch wie möglich, so deutsch wie nötig«) – praktisch eine Interlinearversion ohne griechischen Text. Undeutsche Wortstellungen und Partizipialformen. Notwendige Hinzufügungen in runden Klammern.

5. Namensschreibung: Genaue Wiedergabe der griechischen Namensformen.

8. Besonderheiten: Keinerlei Zutaten zum Bibeltext, auch keine Überschriften.

9. Zielgruppe: Leser, die dem griechischen Grundtext nahe kommen wollen.

10. Gesamturteil: Übersetzung für Studium und Bibelarbeit, die durch die ungewohnte Sprachgestalt zur vertieften Auseinandersetzung mit dem Text führen möchte.

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Neue evangelistische Übersetzung (NeÜ bibel.heute)

NeÜ bibel.heute, übersetzt von Karl-Heinz Vanheiden, Gesamtausgabe (Altes und Neues Testament). Christliche Verlagsgemeinschaft, Dillenburg 2010.

1. Umfang: AT ohne Spätschriften, NT.

2. Grundtext: Hebräischer/aramäischer und griechischer Text (AT Biblia Hebraica?; NT Nestle-Aland?)

3. Sprachstil: Schlichte, klare Sprache, einfache Sätze, flüssig zu lesen.

4. Übersetzungstyp: Leicht verständliche »Übertragung der Bibel ins heutige Deutsch« (Vorwort) mit kommunikativen Elementen.

5. Namensschreibung: Ökumenische Regelung mit einzelnen Ausnahmen. Gottesname »Jahwe«.

6. Kommentierung: Kurze Einführung am Anfang jedes biblischen Buches. Fußnoten, in der Regel mit Sachinformationen, gelegentlich auch mit Hinweisen zur Textüberlieferung oder zur Übersetzung.

8. Besonderheiten: »Unter Zuhilfenahme deutsch- und englischsprachiger Übersetzungen und Kommentare und unter Beachtung des hebräischen, aramäischen und griechischen Grundtextes erarbeitet« (K.-H. Vanheiden).

9. Zielgruppe: Menschen, auch aus nichtchristlichem Umfeld, denen durch »großflächiges Lesen« ein Eindruck von der lebendigen Kraft und Schönheit der Bibel vermittelt werden soll.

10. Gesamturteil: Eine gut lesbare und leicht verständliche Fassung der Bibel, oft vereinfachend, insgesamt aber wesentlich traditioneller und wörtlicher, als die Bezeichnung »Übertragung« zunächst vermuten lässt.

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Neue Genfer Übersetzung (NGÜ)

Neues Testament, Psalmen und Sprüche. Neue Genfer Übersetzung. Genfer Bibelgesellschaft, Romanel-sur-Lausanne, in Kooperation mit Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, und Brunnen Verlag, Gießen, 2015. Ausgaben in verschiedenen Formaten.
Erschienen seit 1989 zunächst in Einzelheften, Teilausgaben des NT 2000 und 2003, NT 2009, Psalmen 2011, Sprüche 2015.

1. Umfang: Vorläufig NT, Psalmen und Sprüche.

2. Grundtext: Biblia Hebraica Stuttgartensia und Nestle-Aland, 27. Auflage, mit wenigen in Fußnoten nachgewiesenen Abweichungen.

3. Sprachstil: Gut verständliches einfaches Deutsch.

4. Übersetzungstyp: Mischform zwischen philologischer und kommunikativer Übersetzung; von den Übersetzern hinzugefügte Wörter sind durch einfache Anführung gekennzeichnet.

5. Namensschreibung: Ökumenische Regelung mit Ausnahmen.

6. Kommentierung: In Fußnoten alternative oder wörtliche Übersetzungen sowie andere Lesarten.

9. Zielgruppe: Leser mit kirchlichem Hintergrund, die einen leichten Zugang zum Bibeltext suchen, zugleich aber auch (auf dem Umweg über die Fußnoten) den Wortlaut des Grundtextes nachvollziehen wollen.

10. Gesamturteil: Eine zuverlässige Übersetzung, die vom Ansatz her der Gute Nachricht Bibel nahesteht, aber im Ganzen wörtlicher bleibt.

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Neue Welt

Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift, übersetzt nach der revidierten englischen Ausgabe 1984 unter getreuer Berücksichtigung der hebräischen, aramäischen und griechischen Ursprache. Revidierter Text 1986. Wachtturm Bibel- und Traktatgesellschaft, Selters/Taunus.

Erstausgabe englisch 1950–60, mehrere Revisionen; deutsch NT 1963, Bibel 1971.

1. Umfang: AT ohne Spätschriften, NT.

2. Grundtext: Die verschiedensten Grundtextausgaben (u.a. Biblia Hebraica und Nestle-Aland).

3. Sprachstil: Unschönes Übersetzungsdeutsch mit gespreizten Wendungen.

4. Übersetzungstyp: Philologisch mit starkem Einschlag von Wörtlichkeit, sprach- und sinnwidrige Übergenauigkeiten in der Wiedergabe (unbestimmter statt bestimmter Artikel, Wiedergabe der Verbformen im AT).

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition.

6. Kommentierung: Ausführliche Fußnoten zur Textüberlieferung, die ohne Kenntnis der biblischen Sprachen kaum verstanden oder richtig bewertet werden können.

7. Verweisstellen: Zahlreiche Verweisstellen in der Mittelspalte, mit Verweisbuchstaben im Text. Mit Vorsicht zu benutzen, da z.T. auf irreführender Deutung beruhend (z.B. Lukas 23,43).

8. Besonderheiten: Wiedergabe des alttestamentlichen Gottesnamens durch das Kunstwort Jehova, auch im NT an Stellen, wo das Wort »Herr« (das im griechischen Text den Gottesnamen vertritt) sich eigentlich auf Jesus Christus bezieht.

9. Zielgruppe: Angehörige der »Zeugen Jehovas« und solche, die für die Sekte gewonnen werden sollen.

10. Gesamturteil: Auf weite Strecken genaue, aber im Sinn der Sonderlehren der Zeugen Jehovas tendenziöse Übersetzung.

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Neues Leben

Neues Leben. Die Bibel. Hänssler Verlag, Holzgerlingen 2005. Laut Impressum handelt es sich um die deutsche Ausgabe eines amerikanischen Vorbilds mit dem Originaltitel: Holy Bible, New Living Translation (Copyright 1996 by Tyndale House Publishers Inc., Wheaton/Illinois). Das Johannesevangelium seit 2001, NT mit Psalmen und Sprüchen seit 2002.

1. Umfang: AT ohne Spätschriften, NT.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica, bei Abweichungen Fußnote; Nestle-Aland, 27. Auflage; spätere Hinzufügungen des »Textus receptus« in den Fußnoten.

3. Sprachstil: Einfache Gegenwartssprache, klar und überwiegend flüssig, aber mit stilistischen Schwächen.

4. Übersetzungstyp: Kommunikativ; zentrale theologische Begriffe wie »Sünde« oder »Gnade« werden jedoch beibehalten.

5. Namensschreibung: Ökumenische Regelung mit Ausnahmen; Gottesname Herr.

6. Kommentierung: Knappe Fußnoten, in der Regel zur Übersetzung und zur Textüberlieferung; seltener erklärend.

7. Verweisstellen: nur vereinzelt in den Fußnoten.

8. Besonderheiten: Wird als deutsche Fassung der amerikanischen »New Living Translation« vorgestellt und ist nach deren »Vorbild und Charakter« (Vorwort) aus dem Hebräischen und Griechischen übersetzt.

9. Zielgruppe: Evangelikal ausgerichtete Christen, die (insbesondere zum Vorlesen) einen gut verständlichen Bibeltext suchen.

10. Gesamturteil: Gut lesbare, im Großen und Ganzen zuverlässige Übersetzung; neigt aber zu Vereinfachungen und zur Emphase.

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Ogilvie

Das Neue Testament in der Übersetzung von Heinrich Ogilvie, herausgegeben von Friedrich Ogilvie, Christoph Rau und Ollif Smilda. Urachhaus Verlag, Stuttgart 1996.

Postume Veröffentlichung der zwischen 1928 und 1988 entstandenen Übersetzung, von den Herausgebern leicht überarbeitet.

1. Umfang: NT.

2. Grundtext: Griechischer Text, ähnlich wie bei Bock.

3. Sprachstil: Schlicht, klar und eindringlich.

4. Übersetzungstyp: Philologisch mit vorsichtigem kommunikativem Einschlag.

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition.

6. Kommentierung: Im Anhang eine Anzahl erklärender Anmerkungen zum Text sowie Worterklärungen.

8. Besonderheiten: Übersetzung für den Gebrauch in der Christengemeinschaft, jedoch sehr viel zurückhaltender in der Ausdeutung des Textes als Bock.

9. Zielgruppe: Mitglieder der Christengemeinschaft; auch für die Lesung im Gottesdienst der Christengemeinschaft konzipiert.

10. Gesamturteil: Eine im Ganzen solide und texttreue Übersetzung mit gewissen Eigenwilligkeiten.

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Pattloch

Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments nach den Grundtexten übersetzt und herausgegeben von Vinzenz Hamp, Meinrad Stenzel und Josef Kürzinger. Pattloch Verlag, Aschaffenburg. Zahlreiche Auflagen, mehrere, z.T. prachtvolle Ausgaben. Erstausgabe AT 1955, NT 1956; neu überarbeitet AT 1962, NT 1979.

1. Umfang: AT einschließlich Spätschriften (katholischer Kanon), NT.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica; Spätschriften Septuaginta; NT griechischer Text mit wechselnden Lesarten; spätere Zusätze in eckigen Klammern.

3. Sprachstil: Gehobenes Gegenwartsdeutsch, prägnant und flüssig.

4. Übersetzungstyp: Philologisch.

5. Namensschreibung: Geringe Reste katholischer Tradition.

6. Kommentierung: Einleitungen, die auf Einklang mit der (katholischen) kirchlichen Tradition bedacht sind; kurze Erklärungen zu Einzelversen und Textabschnitten am Fuß der Seite.

7. Verweisstellen: Gelegentlich in den Fußnoten.

9. Zielgruppe: Ursprünglich katholische Christen.

10. Gesamturteil: Gut lesbare, zuverlässige Übersetzung.

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Schlachter

Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments. Unter Berücksichtigung der besten Übersetzungen nach dem Urtext übersetzt von Franz Eugen Schlachter. Genfer Bibelgesellschaft, Romanel-sur-Lausanne 1951 und 2003. Ausgaben in verschiedenen Formaten und Einbandvarianten. Erstausgabe NT 1903, Bibel 1905. Erste Revision durch Karl Linder und Ernst Kappeler 1913 (erschien von 1918-1965 als »Miniaturbibel« bei der Württembergischen Bibelanstalt, Stuttgart). Zweite Revision durch Willi und Gertrud Mauerhofer 1951 (erscheint seit 1951 bei der Genfer Bibelgesellschaft); daneben gibt es seit 2003 die sprachlich modernisierte und nach dem sog. Textus Receptus abgeänderte Neubearbeitung »Schlachter 2000«.

1. Umfang: AT ohne Spätschriften, NT.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica; NT in den älteren Ausgaben Nestle, in »Schlachter 2000« Anpassung den sog. Textus Receptus.

3. Sprachstil: Kraftvolle, z.T. altertümliche Sprache, der älteren Zürcher Bibel nahe stehend.

4. Übersetzungstyp: Philologisch, auf genaue Wiedergabe bedacht.

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition; Gottesname in älteren Ausgaben »Herr« und z.T. »Jehova«, in Schlachter 2000 einheitlich »HERR«.

6. Kommentierung: Angaben über andere Lesarten und Übersetzungsmöglichkeiten in Anmerkungen bzw. Fußnoten. Wort- und Sacherklärungen im Anhang (Verweis im Bibeltext durch Stern).

7. Verweisstellen: Unter den Überschriften nicht nur Abschnittsparallelen, sondern auch Parallelen zu Einzelversen.

8. Besonderheiten: Der Text ist in den älteren Ausgaben abschnittsweise gesetzt, in Schlachter 2000 hingegen versweise.

9. Zielgruppe: Leser, die eine genaue Übersetzung in der traditionellen Bibelsprache suchen.

10. Gesamturteil: Eine sorfältige, heute z.T. etwas altertümlich wirkende Übersetzung. Die sprachlich modernisierte Textfassung »Schlachter 2000« ist flüssiger lesbar; die Anpassung von F. E. Schlachters Übersetzung an den Textus Receptus erscheint jedoch fragwürdig.

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Septuaginta Deutsch

Septuaginta Deutsch. Das griechische Alte Testament in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Wolfgang Kraus und Martin Karrer. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2009.

1. Umfang: AT und Spätschriften (Deuterokanonische Schriften) in der Reihenfolge der Septuaginta-Ausgabe von A. Rahlfs.

2. Grundtext: Göttinger Septuaginta-Ausgabe (soweit erschienen) und Septuaginta-Ausgabe von A. Rahlfs (durchgesehen von R.Hanhart).

3. Sprachstil: Im Bemühen, den Charakter des griechischen Textes durchscheinen zu lassen, oft eigenwilliger Stil; gehobene Ausdrucksweise; aufgrund der großen Zahl der beteiligten Übersetzer uneinheitlich.

4. Übersetzungstyp: Streng philologische Arbeitsübersetzung nah am griechischen Text.

5. Namensschreibung: Meist Transkription der jeweiligen griechischen Namensform; bei sehr bekannten Namen ökumenische Schreibweise.

6. Kommentierung: Einführungen zu den einzelnen biblischen Büchern; Anmerkungen zur Übersetzung und zur Textüberlieferung in Fußnoten; ausführliche Erläuterungen zu Einzelversen Exkurse und übergreifende Untersuchungen in zwei separaten Begleitbänden (Septuaginta Deutsch. Erläuterungen und Kommentare. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2011).

7. Verweisstellen: Gegebenenfalls am Ende eines Abschnitts, jedoch nicht durchgängig vorhanden.

8. Besonderheiten: Abweichungen der Septuaginta vom hebräischen Text sind in der Übersetzung gekennzeichnet; verschieden überlieferte Passagen sind separat übersetzt und parallel nebeneinander abgedruckt.

9. Zielgruppe: Wissenschaftler und Studierende sowie Menschen mit einem besonderen Interesse an der Geschichte und Überlieferung des Bibeltextes.

10. Gesamturteil: Ein überaus nützliches Hilfsmittel für das Studium der Septuaginta; die griechische Textüberlieferung des Alten Testaments wird hier erstmals für ein breiteres deutschsprachiges Publikum zugänglich.

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Stern

Das jüdische Neue Testament. Eine Übersetzung des Neuen Testaments, die seiner jüdischen Herkunft Rechnung trägt, von David H. Stern. Aus dem Englischen übersetzt von Sieglinde Denzel und Susanne Naumann. Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart 1994. Nachdruck durch SCM R. Brockhaus, Witten 2010.

1. Umfang: NT

2. Grundtext: Greek New Testament, 3rd edition corrected, New York 1975

3. Sprachstil: Etwas hölzern, aufgrund der hebraisierten Eigennamen und der in Umschrift eingestreuten hebräischen Begriffe zuweilen auch grotesk.

4. Übersetzungstyp: Uneinheitliches Nebeneinander einer teils hebraisierenden, teils eher wörtlichen und teils stark explizierenden Wiedergabe im Dienst einer laut Vorwort angestrebten »dynamischen Worttreue«.

5. Namensschreibung: Alle semitischen Eigennamen werden auf ihre hebräische/aramäische Namensform zurückgeführt und in vereinfachter Lautschrift wiedergeben; so stehen z.B. Jeschua für Jesus, Mirjam für Maria, Scha-ul für Saulus/Paulus und El-asar für Lazarus. Griechische und römische Eigennamen erschei¬nen dagegen in ökumenischer Schreibweise: Marta, Philippus, Timotheus usw. Das griechische kyrios wird teils mit »Herr« wiedergegeben, teils aber auch mit »Adonai«, wo es nach Ansicht des Übersetzers für den hebräischen Gottesnamen steht.

6. Kommentierung: Einleitung sowie im Anhang ein Glossar der hebraisierten Namen und Begriffe. Separat ist außerdem ein dreibändiger Kommentar des Übersetzers erschienen.

7. Verweisstellen: Zitate aus dem AT sind durch Fettdruck hervorgehoben; die entsprechenden Bibelstellen werden in Fußnoten angegeben; Verzeichnis der atl. Zitate im Anhang.

8. Besonderheiten: Generell: Die deutsche Ausgabe des Werkes ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Inhaltlich: Ein Großteil der Eigennamen (s.o. zu 5.) sowie viele theologische Begriffe werden hebraisiert; am Ende jeder Doppelseite sind die jeweils vorkommenden Hebraismen und die entsprechenden üblichen Namen und Begriffe zu einem kleinen Glossar zusammengestellt.

9. Zielgruppe: Christen und Juden, die an einer jüdisch-christlichen Verständigung interessiert sind.

10. Gesamturteil: Eine irritierende Verfremdung der Textoberfläche durch Hebraismen soll das NT besonders deutlich als ein »jüdisches Buch« (Vorwort) in Erscheinung treten lassen. Ob dieser Verfremdungseffekt einen Erkenntnisgewinn mit sich bringt, erscheint jedoch fraglich.

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Stier

Das Neue Testament, übersetzt von Fridolin Stier. Aus dem Nachlass herausgegeben von Eleonore Beck, Gabriele Miller und Eugen Sitarz. Kösel Verlag, München, und Patmos Verlag, Düsseldorf 1989.

1. Umfang: NT.

2. Grundtext: Nestle-Aland, 26. Auflage mit abweichenden Lesarten.

3. Sprachstil: Gehobene Sprache mit übersetzungsbedingten Eigenheiten (vgl. Punkt 8).

4. Übersetzungstyp: Wörtlich; konsequent begriffskonkordant.

5. Namensschreibung: Weitgehend ökumenische Regelung.

6. Besonderheiten: Die Übersetzung bildet den Sprachduktus des Originals nach, manchmal aber auch nur – wenig sinnvoll – die Wortstellung. Sie setzt vor allem auf die erschließende Kraft des Einzelworts. Dabei wird z.T. an die anschauliche Grundbedeutung des griechischen Wortes angeknüpft (anbeten: »sich tief verneigen«), es werden aber auch freie Neubildungen gesucht (Dämon: »Abergeist«). Die Begriffskonkordanz wird so streng gehandhabt, dass Bedeutungsdifferenzierungen untergehen (»ermutigen« durchgehend für das griechische parakalein, das je nachdem »herbeirufen, ermahnen, trösten, bitten« bedeuten kann).

9. Zielgruppe: Anspruchsvolle Leser, die es sich nicht leicht machen, sondern in der Übersetzung möglichst viel vom Charakter der ursprünglichen Botschaft spüren wollen.

10. Gesamturteil: Eine Übersetzung von beachtlichem Format, die zu neuer Aufmerksamkeit auf das Bibelwort anleitet, aber mit Manierismen wie gekünstelten Wortneubildungen belastet ist und das Prinzip der Begriffskonkordanz auf Kosten der Verstehbarkeit auf die Spitze treibt.

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Tur-Sinai

Die Heilige Schrift ins Deutsche übertragen von Naftali Herz Tur-Sinai (Harry Torczyner). Hänssler Verlag, Holzgerlingen 1993; 31997.

Erstausgabe 1935–37 durch die jüdische Gemeinde Berlin, nach Vorarbeiten anderer Übersetzer; durchgreifend neu bearbeitete Neuausgabe 1954–59 mit gegenübergestelltem hebräischen Text bei The Jewish Publishing House, Jerusalem.

1. Umfang: AT ohne Spätschriften (jüdischer Schriftenkanon in entsprechender Reihenfolge; wie bei Buber).

2. Grundtext: Biblia Hebraica (Textausgabe von M.H. Letteris).

3. Sprachstil: Differenziert mit Manierismen. Sätze bleiben ohne Verb, wo es dem hebräischen Original entspricht.

4. Übersetzungstyp: Philologisch mit starker Tendenz zur Wörtlichkeit, Bemühen, »Klang und Rhythmus, Stil und seelische Haltung« der unterschiedlichen Abschnitte zum Ausdruck zu bringen.

5. Namensschreibung: Genaue Wiedergabe der hebräischen Namensformen; Gottesname »der Ewige«.

8. Besonderheiten: Deutung umstrittener Textstellen aufgrund eigener Hypothesen, z.T. Rechenschaft darüber im Nachwort. Bei poetisch geformten Texten Schrägstrich für Zeilengliederung, der jedoch zugleich das Satzzeichen (Komma, Semikolon) mitvertritt und so das Auffassen der syntaktischen Gliederung erschwert.

9. Zielgruppe: Ursprünglich deutsche Juden.

10. Gesamturteil: Eine Übersetzung mit jüdischem Hintergrund, um große Texttreue bemüht, aber mit zahlreichen Eigenwilligkeiten in der Textdeutung.

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Volxbibel

Die Volxbibel. Neues Testament frei übersetzt von Martin Dreyer. Ein neuer Vertrag zwischen Gott und den Menschen, Volxbibel-Verlag (SCM R. Brockhaus), Witten 2005, Version 3.0 Reloaded (= 6., überarbeitete Auflage) 2009.

Die Volxbibel. Altes Testament frei übersetzt von Martin Dreyer. Die alten Verträge zwischen Gott und den Menschen, Pattloch-Verlag (Volxbibel-Verlag, München, Band 1 (Genesis bis Ester) 2009 und Band 2 (Hiob bis Maleachi) 2010.

1. Umfang: AT ohne Spätschriften; NT. (Bisher in drei Bänden, eine Gesamtausgabe soll Ende 2012 erscheinen.)

2. Grundtext: Wird nicht angegeben. Vermutlich dienen Nestle-Aland und Biblia Hebraica Stuttgartensia als Referenztexte; davon abweichend sind aber auch Anleihen beim Textus receptus erkennbar.

3. Sprachstil: Mit Jugendjargon angereicherte Umgangssprache.

4. Übersetzungstyp: Sehr freie, dem eigenen Anspruch nach jedoch sinngemäße Textparaphrase.

5. Namensschreibung: Traditionell

8. Besonderheiten: Die Übersetzung unterscheidet bei direkter Anrede zwischen vertrautem »Du« und förmlichem »Sie«. Die Psalmen wurden nicht übersetzt, sondern teils in Reimen, teils als Rap nachgedichtet. Interessierte können sich über das »Volxbibel Wiki« im Internet (http://wiki.volxbibel.com) an der Weiterentwicklung der Volxbibel beteiligen.

9. Zielgruppe: Insbesondere kirchenferne Jugendliche, die keine biblischen Vorkenntnisse besitzen und mit religiösem Vokabular nichts anzufangen wissen; Bibelleser mit Freude an der Verfremdung des Vertrauten.

10. Gesamturteil: Eine höchst umstrittene experimentelle Neufassung des Bibeltextes; missionarisch ausgerichtet; stößt bei traditionellen Bibellesern meist auf Ablehnung, besitzt aber eine beachtliche Fan-Gemeinde.

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Werner

Das Buch. Neues Testament, übersetzt von Roland Werner. SCM R. Brockhaus, Witten 2009.

1. Umfang: NT

2. Grundtext: Nestle-Aland

3. Sprachstil: Flüssiges Gegenwartsdeutsch mit dem erklärten Ziel, religiöse Begriffe möglichst zu vermeiden; zusammen mit der Vorliebe für verstärkend hinzugefügte Adjektive führt aber gerade dies hin und wieder in die Nähe eines wortreich-erbaulichen Predigtstils (z.B. »die alles verändernde gute Botschaft« für »Evangelium« in Mk 1,1; ähnlich auch Mk 1,14).

4. Übersetzungstyp: Freie kommunikative Wiedergabe mit solidem philologischem Hintergrund.

5. Namensschreibung: Evangelische Tradition.

6. Kommentierung: Kurze inhaltlich-theologische Einführungen.

8. Besonderheiten: Abschnittsweise gesetzt, ohne Versziffern im Text. Am Rand ist jeweils zusammenfassend angegeben, welche Verse jeder Abschnitt umfasst (z.B. 5,16-18), die Abgrenzung der einzelnen Verse ist im Text jedoch nicht erkennbar. die Kapitelziffern sind stets dreistellig, z.B. »007« oder »028«.

9. Zielgruppe: »Leute von heute« (Vorwort), insbesondere auch Menschen ohne christliche Prägung.

10. Gesamturteil: Eine auf Verständlichkeit und flüssiges Lesen hin eingerichtete Übersetzung. Bibeltypische Elemente, die den Lesefluss stören (Versziffern und religiöse Begriffe), werden bewusst vermieden.

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Willkommen daheim

Eine Übertragung des Neuen Testaments, die den Verstand überrascht und das Herz berührt. Übertragung aus dem Griechischen: Fred Ritzhaupt; Überarbeitung: Marco Frenschkowski, Klaus Schönberg, Kai S. Scheunemann. Gerth Medien, Asslar 2009.

1. Umfang: NT

2. Grundtext: Nestle-Aland

3. Sprachstil: Flüssiges Gegenwartsdeutsch in schlichten, klaren Sätzen.

4. Übersetzungstyp: Mit emotionalen und erklärenden Details angereicherte Paraphrase.

5. Namensschreibung: Ökumenische Tradition.

6. Kommentierung: Kurze Einführung und vereinzelt Fußnoten.

8. Besonderheiten: Keine Versziffern im Text, daher lesbar »wie ein ganz normales Buch« (Vorwort). Abschnittsweise gesetzt; nach jeder Zwischenüberschrift ist angegeben, welche Kapitel und Verse der folgende Abschnitt umfasst. Hervorhebung charakteristischer Stellen durch grau hinterlegten Text.

9. Zielgruppe: Leser mit Distanz zur traditionelles Kirche, die einen betont emotionalen und leicht verständlichen Zugang zum Neuen Testament suchen.

10. Gesamturteil: Eine sehr persönlich eingefärbte Übertragung des Neuen Testaments mit missionarischer Ausrichtung: Die Leser sollen das durch Jesus eröffnete persönliche Gottesverhältnis entdecken und sich »daheim« (Vorwort) fühlen.

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Zink

Die Bibel, neu in Sprache gefasst von Jörg Zink. Kreuz Verlag, Stuttgart 1998. Separatausgabe des NT 2000. Darüber hinaus sind Einzelausgaben erhältlich: Der Garten Eden und die Wüstenwanderung. Das 1. und 2. Buch Mose; Von der vielfarbigen Weisheit Gottes. Lieder und Dichtungen im Alten Testament; Jesus Christus der Rufer. Das Evangelium nach Matthäus; Der Bruder der Armen. Das Evangelium nach Lukas; Die ersten Christen. Die Apostelgeschichte; Visionen von der Zukunft. Die Offenbarung des Johannes; alle erschienen 2001. Vorstufen: NT 1965, überarbeitet 61971; AT-Auswahl in geschichtlicher Folge angeordnet 1966.

1. Umfang: AT in einer Auswahl, die knapp ein Drittel des Textes umfasst; NT vollständig.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica, NT Nestle-Aland.

3. Sprachstil: Klar und eindringlich, Wortschatz der Frömmigkeitssprache; im NT von 1965 (vergriffen) oft etwas wortreich; 1998 (wie schon in der vergriffenen AT-Auswahl von 1966) bewusst verknappt.

4. Übersetzungstyp: Kommunikativ; NT 1965 zunächst in großer Freiheit mit vielen Umschreibungen und in den Text eingefügten Erläuterungen; (AT 1966 und) NT 1998 Rückkehr zu größerer Wörtlichkeit.

5. Namensschreibung: 1998 ökumenische Regelung. Gottesname »der Herr«.

6. Kommentierung: Keine; in der »Bibel« von 1998 fortlaufender »Kommentar« durch Bilder mit (etwas zu) knappen Legenden.

8. Besonderheiten: Seit 1998 auch beim NT eindringlich-knappe Wiedergabe von meditativer Qualität, Verzicht auf Ausdeutungen, Sprachniveau angehoben mit Anleihen bei der Luthersprache.

9. Zielgruppe: Anspruchsvollere Leser, die nicht rasche Information suchen, sondern Vertiefung in den Text.

10. Gesamturteil: Eine persönlich geprägte und persönlich verantwortete (gelegentlich immer noch eigenwillige) Übersetzung, die in der Endfassung eine beachtliche sprachliche und geistliche Qualität erreicht hat. – Die Bezeichnung der Gesamtausgabe als »Bibel« ist nicht zutreffend; der Auswahlcharakter wird nur ganz versteckt im Anhang deklariert.

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Zürcher (Neufassung 2007)

Zürcher Bibel. Herausgegeben vom Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, 1987–2007 im Auftrag der Synode der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich nach dem Grundtext aufs Neue übersetzt. Genossenschaft Verlag der Zürcher Bibel beim Theologischen Verlag Zürich, Zürich 2007. Die vier Evangelien und die Psalmen 1996; Hiob, Kohelet und Hoheslied 1998.

1. Umfang: AT ohne Spätschriften, NT.

2. Grundtext: AT Biblia Hebraica (BHS und – soweit bereits erschienen – BHQ); NT Nestle-Aland, 27. Auflage; die (seltenen) Abweichungen davon sind jeweils in Fußnoten ausgewiesen.

3. Sprachstil: Gehobene Sprache, schnörkelloser moderner Stil, der zwar das Alter der biblischen Texte durchscheinen lässt, dabei aber ohne Altertümelei auskommt.

4. Übersetzungstyp: Philologisch mit sicherem Stilgefühl.

5. Namensschreibung: Die Schreibung der Eigennamen orientiert sich an den Namensformen im Grundtext bzw. an den Besonderheiten der Sprachen, aus denen die jeweiligen Namen stammen; davon ausgenommen bleiben einige Namen, die im Deutschen in einer bestimmten Schreibweise Allgemeingut geworden sind; als Ersatzwort für den Gottesnamen steht Herr.

6. Kommentierung: Einleitungen zu allen biblischen Büchern; spärliche Fußnoten, in der Regel mit Bemerkungen zur Textüberlieferung oder zur Übersetzung; ausführliches Glossar mit Sacherklärungen im Anhang.

7. Verweisstellen: Fortlaufend am äußeren Seitenrand, reichhaltig, mit Sammelstellen.

8. Besonderheiten: Neufassung der Zürcher Bibel von 1931. Ergänzend zur neuen Übersetzung erscheinen unter dem Titel »bibel(plus)« vier Bände mit Studienmaterial, darunter ein Bibelkommentar.

9. Zielgruppe: Evangelisch-reformierte Christen im Kanton Zürich; darüber hinaus alle traditionellen Bibelleser sowie Menschen mit literarischem Interesse.

10. Gesamturteil: Eine gediegene Übersetzung von hohem Niveau, die sowohl dem modernen Stilempfinden entspricht als auch die von den Übersetzern absichtlich bewahrte »Fremdheit« der biblischen Texte angemessen zur Geltung bringt.

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Zunz

Die vierundzwanzig Bücher der Heiligen Schrift, übersetzt von Leopold Zunz.

Victor Goldschmidt Verlag, Basel 1980.

Erstausgabe 1837, 17. Auflage 1935. Zunz selbst hat lediglich die beiden Chronikbücher übersetzt; bis zur 17. Auflage hieß es korrekt: Unter der Redaktion von Dr. Zunz übersetzt von A. Arnheim, Dr. Julius Fürst, Dr. M. Sachs.

Hebräisch-deutsch in vier Bänden. Deutscher Text neu korrigiert und revidiert. Victor Goldschmidt Verlag, Basel 1997; Hebräisch-deutsch in einem Band. Sinai-Verlag, Tel Aviv, in Zusammenarbeit mit Doronia Verlag, Stuttgart 1997.

1. Umfang: AT ohne Spätschriften (jüdischer Schriftenkanon in entsprechender Reihenfolge).

2. Grundtext: Biblia Hebraica.

3. Sprachstil: Gehoben, kaum Altertümlichkeiten, besonders die prophetischen Texte von eindrücklicher Prägnanz.

4. Übersetzungstyp: Philologisch, mit einem starken Einschlag von Wörtlichkeit.

5. Namensschreibung: Genaue Wiedergabe der hebräischen Namensformen; Gottesname »der Ewige«.

8. Besonderheiten: Reihenfolge der alttestamentlichen Schriften nach der jüdischen Bibel (wie bei Buber).

9. Zielgruppe: Gebildete deutsche Juden und andere Gebildete.

10. Gesamturteil: Eine gediegene Übersetzung des Alten Testaments mit jüdischem Hintergrund von hohem sprachlichem Niveau.

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