Zürcher Bibel (ZB)
20

Das leere Grab
20,1
Mt 28,1-8

201Am ersten Tag der Woche kommt Maria aus Magdala frühmorgens noch in der Dunkelheit zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weggenommen ist. 2Da eilt sie fort und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus lieb hatte, und sagt zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab genommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 3Da brachen Petrus und der andere Jünger auf und gingen zum Grab. 4Die beiden liefen miteinander; doch der andere Jünger lief voraus, war schneller als Petrus und kam als Erster zum Grab. 5Und als er sich vorbeugt, sieht er die Leinenbinden daliegen; er ging aber nicht hinein. 6Nun kommt auch Simon Petrus, der ihm folgt, und er ging in das Grab hinein. Er sieht die Leinenbinden daliegen 7und das Schweisstuch, das auf seinem Haupt gelegen hatte; es lag nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengerollt an einem Ort für sich. 8Darauf ging nun auch der andere Jünger, der als Erster zum Grab gekommen war, hinein; und er sah, und darum glaubte er. 9Denn noch hatten sie die Schrift, dass er von den Toten auferstehen müsse, nicht verstanden.

20,9
14,26
10Dann kehrten die Jünger wieder zu den anderen zurück.

Erscheinung vor Maria
20,11
Mt 28,9-10

11Maria aber stand draussen vor dem Grab und weinte. Während sie nun weinte, beugte sie sich in das Grab hinein. 12Und sie sieht zwei Engel sitzen in weissen Gewändern, einen zu Häupten und einen zu Füssen, dort, wo der Leib Jesu gelegen hatte. 13Und sie sagen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie sagt zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiss nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 14Das sagte sie und wandte sich um, und sie sieht Jesus dastehen, weiss aber nicht, dass es Jesus ist.

20,14
21,4
15Jesus sagt zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Da sie meint, es sei der Gärtner, sagt sie zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen hast, sag mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich will ihn holen.
20,15
19,41
16Jesus sagt zu ihr: Maria! Da wendet sie sich um und sagt auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni! Das heisst ‹Meister›. 17Jesus sagt zu ihr: Fass mich nicht an! Denn noch bin ich nicht hinaufgegangen zum Vater. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. 18Maria aus Magdala geht und sagt zu den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und berichtet ihnen, was er ihr gesagt hat.

Erscheinung vor den Jüngern
20,19
Lk 24,36-43

19Es war am Abend eben jenes ersten Wochentages - die Jünger hatten dort, wo sie waren, die Türen aus Furcht vor den Juden verschlossen -, da kam Jesus und trat in ihre Mitte, und er sagt zu ihnen: Friede sei mit euch!

20,19
7,13
20,19
14,27

20Und nachdem er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Seite; da freuten sich die Jünger, weil sie den Herrn sahen.

20,20
19,34
20,20
16,22
21Da sagte Jesus noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
20,21
17,18
22Und nachdem er dies gesagt hatte, hauchte er sie an, und er sagt zu ihnen: Heiligen Geist sollt ihr empfangen!
20,22
7,3916,7
23Wem immer ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr sie festhaltet, dem sind sie festgehalten.
20,23
Mt 18,18

Erscheinung vor Thomas
20,24
Lk 24,36-43

24Thomas aber, einer der Zwölf, der auch Didymus genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 25Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sagte zu ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und nicht meinen Finger in das Mal der Nägel und meine Hand in seine Seite legen kann, werde ich nicht glauben. 26Nach acht Tagen waren seine Jünger wieder drinnen, und Thomas war mit ihnen. Jesus kam, obwohl die Türen verschlossen waren, und er trat in ihre Mitte und sprach: Friede sei mit euch! 27Dann sagt er zu Thomas: Leg deinen Finger hierher und schau meine Hände an, und streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29Jesus sagt zu ihm: Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Selig, die nicht mehr sehen und glauben!20,29 Die Seligpreisung ist im griechischen Text offener formuliert: ‹Selig, die nicht sehen und glauben!› Die Übersetzung präzisiert: Selig gepriesen werden die Glaubenden der späteren Zeit, die Jesus nicht mehr selber sehen, sondern auf das Zeugnis der Augenzeugen bzw. des Evangeliums angewiesen sind.

Der Epilog

30Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind.

20,30
21,25
20,30
2,11
31Diese hier aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und dadurch, dass ihr glaubt, Leben habt in seinem Namen.
20,31
11,27
20,31
3,16