Viertes Buch
901Ein Gebet des Mose, des Mannes Gottes.
Herr, du bist unsre Zuflucht für und für. /
2Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden,
bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
3Der du
die Menschen lässest sterben
und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!
4Denn
tausend Jahre sind vor dir /
wie der Tag, der gestern vergangen ist,
und wie eine Nachtwache.
5
103,15
Hiob 14,2
Jes 40,6
1. Petr 1,24-25
Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom, /
sie sind wie ein Schlaf,
wie ein Gras, das am Morgen noch sprosst,
6das am Morgen blüht und sprosst
und des Abends welkt und verdorrt.
7Das macht dein Zorn, dass wir so vergehen,
und dein Grimm, dass wir so plötzlich dahinmüssen.
8Denn unsre Missetaten stellst du vor dich,
unsre unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesicht.
9Darum fahren alle unsre Tage dahin durch deinen Zorn,
wir bringen unsre Jahre zu wie ein Geschwätz.
10Unser Leben währet siebzig Jahre,
und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre,
und was daran köstlich scheint,
ist doch nur
vergebliche Mühe;90,10 Luthers Übersetzung »und wenn’s köstlich gewesen ist, so ist’s Mühe und Arbeit gewesen« ist heute missverständlich.
denn es fähret schnell dahin,
als flögen wir davon.
11Wer glaubt’s aber, dass du so sehr zürnest,
und wer fürchtet sich vor dir in deinem Grimm?
12
Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden.
13HERR, kehre dich doch endlich wieder zu uns
und sei deinen Knechten gnädig!
14Fülle uns frühe mit deiner Gnade,
so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang.
15Erfreue uns nun wieder, nachdem du uns so lange plagest,
nachdem wir so lange Unglück leiden.
16Zeige deinen Knechten
deine Werke
und deine Herrlichkeit ihren Kindern.
17Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich /
und fördere das Werk unsrer Hände bei uns.
Ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!
911Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt
und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,
2der spricht zu dem HERRN: /
Meine Zuversicht und meine Burg,
mein Gott, auf den ich hoffe.
3Denn er errettet dich vom Strick des Jägers
und von der verderblichen Pest.
4Er wird dich mit seinen Fittichen decken, /
und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln.
Seine Wahrheit ist Schirm und Schild,
5dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht,
vor den Pfeilen, die des Tages fliegen,
6vor der Pest, die im Finstern schleicht,
vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt.
7Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite /
und zehntausend zu deiner Rechten,
so wird es doch dich nicht treffen.
8Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen
und schauen, wie den Gottlosen vergolten wird.
9Denn der HERR ist deine Zuversicht,
der Höchste ist deine Zuflucht.
10Es wird dir kein Übel begegnen,
und keine Plage wird sich deinem Hause nahen.
11
Denn er hat seinen Engeln befohlen,
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
12dass sie dich auf den Händen tragen
und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.
13Über Löwen und Ottern wirst du gehen
und junge Löwen und Drachen niedertreten.
14»Er liebt mich, darum will ich ihn erretten;
er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen.
15Er
ruft mich an, darum will ich ihn erhören; /
ich bin bei ihm in der Not,
ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen.
16Ich will ihn sättigen mit langem Leben
und will ihm zeigen mein
Heil.«
921Ein Psalmlied für den Sabbattag.
2Das ist ein köstlich Ding, dem HERRN danken
und
lobsingen deinem Namen, du Höchster,
3des Morgens deine Gnade
und des Nachts deine Wahrheit verkündigen
4auf dem Psalter mit zehn Saiten,
mit Spielen auf der Harfe.
5Denn, HERR, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken,
und ich rühme die Taten deiner Hände.
6HERR, wie sind
deine Werke so groß!
Deine Gedanken sind sehr tief.
7Ein Törichter glaubt das nicht,
und ein Narr begreift es nicht.
8Die Gottlosen grünen wie das Gras, /
und die Übeltäter blühen alle –
nur um vertilgt zu werden für immer!
9Aber du, HERR, bist der Höchste
und bleibest ewiglich.
10Denn siehe, deine Feinde, HERR, /
siehe, deine Feinde werden umkommen,
und alle Übeltäter sollen zerstreut werden.
11Aber mich machst du stark wie den Wildstier
und
salbst mich mit frischem Öl.
12Mit Freude sieht mein Auge auf meine Feinde herab
und hört mein Ohr von den Boshaften, die sich gegen mich erheben.
13
52,10
Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum,
er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon.
14Die gepflanzt sind im Hause des HERRN,
werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen.
15Und wenn sie auch alt werden,
werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein,
16dass sie verkündigen, wie der HERR es recht macht;
er ist mein Fels und kein Unrecht ist an ihm.