81Was aber das
Götzenopfer angeht, so wissen wir, dass wir alle die Erkenntnis haben. Die Erkenntnis bläht auf; aber die Liebe baut auf. 2Wenn
jemand meint, er habe etwas erkannt, der hat noch nicht erkannt, wie man erkennen soll. 3Wenn aber jemand Gott liebt, der ist
von ihm erkannt.
4Was nun das Essen von Götzenopferfleisch angeht, so wissen wir, dass es keinen Götzen gibt in der Welt und
keinen Gott als den einen. 5Und
obwohl es solche gibt, die Götter genannt werden, es sei im Himmel oder auf Erden, wie es ja viele Götter und viele Herren gibt, 6so haben wir doch nur
einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm; und einen Herrn, Jesus Christus,
Kol 1,16
durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.
7Aber nicht jeder hat die Erkenntnis. Denn einige, weil sie bisher an die Götzen gewöhnt waren, essen’s als Götzenopfer; dadurch
wird ihr Gewissen, weil es schwach ist, befleckt. 8Aber Speise wird uns nicht vor Gottes Gericht bringen. Essen wir nicht, so werden wir darum nicht weniger gelten; essen wir, so werden wir darum nicht besser sein.
9Seht aber zu, dass diese eure Freiheit für die Schwachen nicht zum Anstoß wird!
10Denn wenn jemand dich, der du die Erkenntnis hast, im Götzentempel zu Tisch sitzen sieht, wird dann nicht sein Gewissen, da er doch schwach ist, verleitet, das Götzenopfer zu essen? 11Und so wird durch deine Erkenntnis der Schwache
zugrunde gehen, der Bruder, für den doch Christus gestorben ist. 12Wenn ihr aber so sündigt an den Brüdern und verletzt ihr schwaches Gewissen, so sündigt ihr an Christus. 13Darum, wenn Speise meinen Bruder zu Fall bringt, will ich nie mehr Fleisch essen, damit ich meinen Bruder nicht zu Fall bringe.
91Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel?
Habe ich nicht unsern Herrn Jesus gesehen? Seid nicht ihr mein Werk in dem Herrn? 2Bin ich für andere kein Apostel, so bin ich’s doch für euch; denn
das Siegel meines Apostelamts seid ihr in dem Herrn. 3Denen, die mich verurteilen, antworte ich so: 4Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken?
5Haben wir nicht auch das Recht, eine Schwester als Ehefrau mit uns zu führen wie die andern Apostel und die Brüder des Herrn und
Joh 1,42
Kephas? 6Oder haben allein ich und
Barnabas nicht das Recht, nicht zu
arbeiten?
7Wer zieht denn in den Krieg und zahlt sich selbst den Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von seiner Frucht? Oder wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde? 8Rede ich das nach menschlichem Gutdünken? Sagt das nicht auch das Gesetz? 9Denn im Gesetz des Mose steht geschrieben (5. Mose 25,4):
»Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.« Sorgt sich Gott etwa um die Ochsen? 10Oder redet er nicht überall um unsertwillen? Ja, um unsertwillen ist es geschrieben: Wer pflügt, soll auf Hoffnung pflügen; und wer drischt, soll in der Hoffnung dreschen, dass er seinen Teil empfangen wird. 11Wenn wir euch zugut Geistliches säen, ist es dann zu viel, wenn wir Leibliches von euch ernten?
12Wenn andere dieses Recht an euch haben, warum nicht viel mehr wir? Aber
2. Kor 11,9
wir haben von diesem Recht nicht Gebrauch gemacht, sondern wir ertragen alles, damit wir nicht dem Evangelium von Christus ein Hindernis bereiten. 13Wisst ihr nicht, dass,
5. Mose 18,1-3
die im Tempel dienen, vom Tempel leben, und die am Altar dienen, vom Altar ihren Anteil bekommen? 14So hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, sich vom Evangelium nähren sollen.
Gal 6,6
15Ich aber habe
von alledem keinen Gebrauch gemacht. Ich schreibe auch nicht deshalb davon, damit es nun mit mir so gehalten werden sollte. Lieber würde ich sterben – nein, meinen Ruhm soll niemand zunichtemachen! 16Denn dass ich das Evangelium predige, dessen darf ich mich nicht rühmen; denn ich muss es tun. Und
wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte! 17Täte ich’s aus eigenem Willen, so erhielte ich Lohn. Tue ich’s aber nicht aus eigenem Willen, so
ist mir doch das Amt anvertraut. 18Was ist denn nun mein Lohn? Dass ich das Evangelium predige ohne Entgelt und von meinem Recht am Evangelium nicht Gebrauch mache.
19Denn obwohl ich frei bin von jedermann,
Röm 15,2
habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, damit ich möglichst viele gewinne. 20
Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin –, damit ich die, die unter dem Gesetz sind, gewinne. 21Denen, die ohne Gesetz sind,
bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz Christi –, damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne. 22Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden,
damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette. 23Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben.
24Wisst ihr nicht, dass die, die
in der Kampfbahn laufen, die laufen alle, aber einer empfängt den
Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt. 25
Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen
unvergänglichen. 26Ich aber laufe nicht wie aufs Ungewisse; ich kämpfe mit der Faust, nicht wie einer, der in die Luft schlägt, 27sondern
ich bezwinge meinen Leib und zähme ihn, damit ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde.
101Ich will euch aber, liebe Brüder, nicht in Unwissenheit darüber lassen, dass unsre Väter alle
unter der Wolke gewesen und alle
durchs Meer gegangen sind; 2und alle sind auf Mose getauft worden durch die Wolke und durch das Meer 3und haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen
5. Mose 8,3
4und haben alle denselben geistlichen Trank getrunken; sie tranken nämlich von dem geistlichen
Felsen, der ihnen folgte; der Fels aber war Christus. 5Aber an den meisten von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen, denn sie wurden in der Wüste erschlagen.
6Das ist aber geschehen uns zum Vorbild, damit wir nicht am Bösen unsre Lust haben,
wie jene sie hatten. 7Werdet auch nicht Götzendiener, wie einige von ihnen es wurden, wie geschrieben steht (2. Mose 32,6): »Das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und stand auf, um zu tanzen.« 8Auch lasst uns nicht Hurerei treiben,
wie einige von ihnen Hurerei trieben: und an einem einzigen Tag kamen dreiundzwanzigtausend um. 9Lasst uns auch nicht Christus versuchen, wie einige von ihnen ihn versuchten und
wurden von den Schlangen umgebracht. 10Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten und wurden umgebracht durch den Verderber.
Hebr 3,1117
11Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die
das Ende der Zeiten gekommen ist.
12Darum, wer meint, er stehe, mag zusehen, dass er nicht falle. 13Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu,
2. Petr 2,9
der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt.
14Darum, meine Lieben, flieht den Götzendienst!
15Ich rede doch zu verständigen Menschen; beurteilt ihr, was ich sage. 16Der gesegnete Kelch, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi?
17Denn ein Brot ist’s: So
sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben.
18Seht an das Israel nach dem Fleisch! Welche
die Opfer essen, stehen die nicht in der Gemeinschaft des Altars? 19Was will ich nun damit sagen? Dass das Götzenopfer etwas sei? Oder
dass der Götze etwas sei? 20Nein, sondern was man da opfert, das opfert man den bösen Geistern und nicht Gott. Nun will ich nicht, dass ihr in der Gemeinschaft der bösen Geister seid. 21Ihr könnt nicht zugleich den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der bösen Geister; ihr könnt nicht zugleich am Tisch des Herrn teilhaben und am Tisch der bösen Geister.
2. Kor 6,15-16
22Oder wollen wir den Herrn herausfordern? Sind wir stärker als er?
23Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf.
24Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient.
Phil 2,4
25Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esst und forscht nicht nach, damit ihr das Gewissen nicht beschwert.
26Denn »die Erde ist des Herrn und was darinnen ist« (Ps 24,1). 27Wenn euch einer von den Ungläubigen einlädt und ihr wollt hingehen, so esst alles, was euch vorgesetzt wird, und forscht nicht nach, damit ihr das Gewissen nicht beschwert. 28Wenn aber jemand zu euch sagen würde: Das ist
Opferfleisch, so esst nicht davon, um dessentwillen, der es euch gesagt hat, und damit ihr das Gewissen nicht beschwert. 29Ich rede aber nicht von deinem eigenen Gewissen, sondern von dem des andern. Denn warum sollte ich das Gewissen eines andern über meine Freiheit urteilen lassen? 30Wenn ich’s
mit Danksagung genieße, was soll ich mich dann wegen etwas verlästern lassen, wofür ich danke?
31Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre.
32
Erregt keinen Anstoß, weder bei den Juden noch bei den Griechen noch bei der Gemeinde Gottes, 33so wie
auch ich jedermann in allem zu Gefallen lebe und suche nicht, was mir, sondern was vielen dient, damit sie gerettet werden.