1011Ein Psalm Davids.
Von Gnade und Recht will ich singen
und dir, Herr, Lob sagen.
2Ich will mich halten an den rechten Weg. /
Wann kommst du zu mir?
Ich wandle mit lauterem Herzen in meinem Hause.
3
Ich nehme mir keine böse Sache vor;
ich hasse es, Unrecht zu tun, das soll nicht an mir haften.
4Ein falsches Herz muss von mir weichen.
Böses leide ich nicht.
5Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet,
den bring ich zum Schweigen.
Ich mag den nicht, der stolze Gebärde
und Hochmut hat.
6Meine Augen sehen nach den Treuen im Lande, /
dass sie bei mir wohnen;
Wer auf rechtem Wege geht, der dient mir.
7Falsche Leute dürfen in meinem Hause nicht bleiben,
die Lügner bestehen nicht vor mir.
8Jeden Morgen bring ich zum Schweigen
alle Frevler im Lande,
dass ich alle Übeltäter ausrotte
aus der Stadt des Herrn.
1021Ein Gebet für den Elenden, wenn er verzagt ist und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet.
2Herr, höre mein Gebet
und lass mein Schreien zu dir kommen!
3Verbirg dein Antlitz nicht vor mir in der Not, /
neige deine Ohren zu mir;
wenn ich dich anrufe, so erhöre mich bald!
4Denn meine Tage sind vergangen wie ein Rauch,
und meine Gebeine sind verbrannt wie von Feuer.
5Mein Herz ist geschlagen und verdorrt wie Gras,
dass ich vergesse, mein Brot zu essen.
6Mein Gebein klebt an meiner Haut
vor Heulen und Seufzen.
7Ich bin wie eine Eule in der Wüste,
wie ein Käuzchen in zerstörten Städten.
8Ich wache und klage
wie ein einsamer Vogel auf dem Dache.
9Täglich schmähen mich meine Feinde,
und die mich verspotten, fluchen mit meinem Namen.
10Denn ich esse Asche wie Brot
und mische meinen Trank mit Tränen
11vor deinem Drohen und Zorn,
weil du mich hochgehoben und zu Boden geworfen hast.
12Meine Tage sind dahin wie ein Schatten,
und
ich verdorre wie Gras.
13Du aber, Herr, bleibst ewiglich
und
dein Name für und für.
14Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen;
denn es ist Zeit, dass du ihm gnädig seist, und die Stunde ist gekommen
15– denn deine Knechte lieben seine Steine
und tragen Leid um seine Trümmer –,
16dass die Völker den Namen des Herrn fürchten
und alle Könige auf Erden deine Herrlichkeit,
17wenn der Herr Zion wieder baut
und erscheint in seiner Herrlichkeit.
18Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen
und verschmäht ihr Gebet nicht.
19Das werde geschrieben für die Nachkommen;
und das Volk, das er schafft, wird den Herrn loben.
20Denn er schaut von seiner heiligen Höhe,
der Herr sieht vom Himmel auf die Erde,
21dass er das Seufzen der Gefangenen höre
und losmache die Kinder des Todes,
22dass sie in Zion verkünden den Namen des Herrn
und sein Lob in Jerusalem,
23wenn die Völker zusammenkommen
und die Königreiche, dem Herrn zu dienen.
Jes 60,3-10
Lk 13,29-30
24Er demütigt auf dem Wege meine Kraft,
er verkürzt meine Tage.
25Ich sage: Mein Gott, nimm mich nicht weg /
in der Hälfte meiner Tage!
Deine Jahre währen für und für.
26
Du hast vorzeiten die Erde gegründet,
und die Himmel sind deiner Hände Werk.
27Sie
werden vergehen, du aber bleibst;
sie werden alle veralten wie ein Gewand;
wie ein Kleid wirst du sie wechseln,
und sie schwinden dahin.
28Du aber bleibst, wie du bist,
und deine Jahre nehmen kein Ende.
29Die Söhne deiner Knechte bleiben wohnen,
und ihr Geschlecht wird vor dir gedeihen.
1031Von David.
Lobe den Herrn, meine Seele,
und was in mir ist, seinen heiligen Namen!
2Lobe den Herrn, meine Seele,
und
vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
3der dir
alle deine Sünde vergibt
und heilet alle deine Gebrechen,
4der dein Leben vom Verderben erlöst,
der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,
5der deinen Mund fröhlich macht103,5 Andere Übersetzung: »der dich sättigt mit Gutem«.
und du wieder jung wirst
wie ein Adler.
6Der Herr schafft Gerechtigkeit und Recht
allen, die Unrecht leiden.
7Er
hat seine Wege Mose wissen lassen,
die Kinder Israel sein Tun.
8Barmherzig und gnädig ist der Herr,
geduldig und von großer Güte.
9Er wird nicht für immer hadern
noch ewig zornig bleiben.
10Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden
und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.
11Denn
Jes 55,8-9
so hoch der Himmel über der Erde ist,
lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.
12So fern der Morgen ist vom Abend,
lässt er unsre Übertretungen von uns sein.
13Wie sich
ein Vater über Kinder erbarmt,
so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten.
14Denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind;
er gedenkt daran,
3,19
dass wir Staub sind.
15
Hiob 7,10
Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras,
er blüht wie eine Blume auf dem Felde;
16wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da,
und ihre Stätte kennet sie nicht mehr.
17
Die Gnade aber des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit
über denen, die ihn fürchten,
und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind
18bei denen, die seinen Bund halten
und gedenken an seine Gebote,
dass sie danach tun.
19Der Herr hat seinen Thron im Himmel errichtet,
und sein Reich herrscht über alles.
20
Ps 29,1
148,1-14
Dan 7,10
Lobet den Herrn, ihr seine Engel, /
ihr starken Helden, die ihr sein Wort ausführt,
dass man höre auf die Stimme seines Wortes!
21Lobet den Herrn, alle seine Heerscharen,
seine Diener, die ihr seinen Willen tut!
22Lobet den Herrn, alle seine Werke, /
an allen Orten seiner Herrschaft!
Lobe den Herrn, meine Seele!