61Habt aber acht, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht übt vor den Leuten,
um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt sonst keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel.
2Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen, wie es die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. 3Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut,
4auf dass dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
5Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, um sich vor den Leuten zu zeigen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. 6Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
7Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn
sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. 8Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. 9
Darum sollt ihr so beten:
Unser Vater im Himmel!
Dein Name werde geheiligt.
10Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
11Unser tägliches Brot6,11 Wörtlich: »das Brot für morgen«. gib uns heute.
Ps 145,15
12Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.6,12 Wörtlich: »Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben haben unsern Schuldigern«.
13Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
[Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.]6,13 Dieser Abschluss ist in den ältesten Handschriften nicht enthalten.
14Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben.16Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Gesicht, um sich vor den Leuten zu zeigen mit ihrem Fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt.
17Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, 18damit du dich nicht vor den Leuten zeigst mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
19
Kol 3,1-2
Jak 5,2-3
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. 20Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. 21Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
22
Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. 23Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!
24Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Jak 4,4
25
Darum sage ich euch:
Phil 4,6
1. Petr 5,7
Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? 26Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?
27Wer ist aber unter euch, der seiner Länge6,27 Das griechische Wort kann »Lebenslänge« oder »Körpergröße« bedeuten. eine Elle zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?
28Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. 29Ich sage euch, dass auch
Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. 30Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: Sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? 31Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?
1. Petr 5,7
32Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.
33Trachtet zuerst nach dem
Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit,
Ps 37,425
so wird euch das alles zufallen. 34Darum sorgt nicht für morgen, denn
der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.
71Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.
Röm 2,1
1. Kor 4,5
2Denn wie ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und
Mk 4,24
mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.
3Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? 4Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen! – und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? 5Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach kannst du sehen und den Splitter aus deines Bruders Auge ziehen.
6Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen.
7
Joh 14,13
15,7
Bittet, so wird euch gegeben;
Jer 29,13-14
suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. 8Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
9Oder ist ein Mensch unter euch, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? 10Oder der ihm, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? 11Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr
wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!
12Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.
13
Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. 14Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden!
15Seht euch vor vor den
falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. 16An ihren
Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? 17So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte.
18Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. 19Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
20Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
21Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern
Jak 1,22
die den Willen tun meines Vaters im Himmel. 22
Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr,
haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten getan? 23Dann werde ich ihnen bekennen:
Ich habe euch nie gekannt;
weicht von mir, die ihr das Gesetz übertretet!
24Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. 25Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet.
26Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. 27Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß.
28Und es begab sich, als Jesus diese Rede vollendet hatte, dass sich das Volk
entsetzte über seine Lehre; 29denn er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie ihre Schriftgelehrten.
81Als er aber vom Berge herabging, folgte ihm eine große Menge. 2Und siehe, ein Aussätziger kam heran und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. 3Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will’s tun; sei rein! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein. 4Und Jesus sprach zu ihm: Sieh zu,
sage es niemandem, sondern geh hin und
Lk 17,14
zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis.
5Als aber Jesus nach Kapernaum hineinging, trat ein Hauptmann zu ihm; der bat ihn 6und sprach: Herr, mein Knecht8,6 Andere Übersetzung (hier und in Vers 8 und 13): »mein Kind«. liegt zu Hause und ist gelähmt und leidet große Qualen. 7Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen.8,7 Andere Übersetzung: »Ich soll kommen und ihn gesund machen?« 8Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. 9Denn auch ich bin ein Mensch, der einer Obrigkeit untersteht, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s.
10Als das Jesus hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel bei keinem gefunden!
Lk 18,8
11
Aber ich sage euch: Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; 12aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die äußerste Finsternis;
da wird sein Heulen und Zähneklappern.
13Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin;
dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde.
14Und Jesus kam in das Haus des Petrus und sah, dass dessen
Schwiegermutter zu Bett lag und hatte das Fieber. 15Da berührte er ihre Hand und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf und diente ihm.
16Am Abend aber brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus durch sein Wort und machte alle Kranken gesund, 17auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht (Jes 53,4): »Er hat unsre Schwachheit auf sich genommen, und unsre Krankheiten hat er getragen.«
18Als aber Jesus die Menge um sich sah, befahl er, hinüber ans andre Ufer zu fahren. 19Und es trat ein Schriftgelehrter herzu und sprach zu ihm: Meister, ich will dir folgen, wohin du gehst. 20Jesus sagt zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber
der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.
21Ein anderer aber, einer seiner Jünger, sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe.
22Aber Jesus spricht zu ihm: Folge mir nach und lass die Toten ihre Toten begraben!
23Und er stieg in das Boot und seine Jünger folgten ihm. 24Und siehe, da war ein
großes Beben im Meer, sodass das Boot von den Wellen bedeckt wurde. Er aber schlief. 25Und sie traten zu ihm, weckten ihn auf und sprachen: Herr, hilf, wir verderben! 26Da sagt er zu ihnen:
Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?, und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer; und es ward eine große Stille.
Apg 27,22
27Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was ist das für ein Mann, dass ihm Wind und Meer gehorsam sind?
28Und er kam ans andre Ufer in die Gegend der Gadarener. Da liefen ihm entgegen zwei Besessene; die kamen aus den Grabhöhlen und waren sehr gefährlich, sodass niemand diese Straße gehen konnte. 29Und siehe, sie schrien:
Was haben wir mit dir zu schaffen, du
Lk 4,41
Sohn Gottes? Bist du hergekommen,
Jak 2,19
uns zu quälen, ehe es Zeit ist?
30Es war aber fern von ihnen eine große Herde Säue auf der Weide. 31Da baten ihn die Dämonen und sprachen: Willst du uns austreiben, so schick uns in die Herde Säue. 32Und er sprach: Weg mit euch! Da fuhren sie aus und fuhren in die Säue. Und siehe, die ganze Herde stürmte den Abhang hinunter ins Meer, und sie ersoffen im Wasser.
33Und die Hirten flohen und gingen hin in die Stadt und berichteten das alles und wie es den Besessenen ergangen war. 34Und siehe, da ging die ganze Stadt hinaus Jesus entgegen. Und als sie ihn sahen, baten sie ihn, dass er ihr Gebiet verlasse.