91Nun hatte ja der erste Bund seine Satzungen für den Gottesdienst und sein irdisches Heiligtum. 2Denn es war da aufgerichtet das erste Zelt, worin der
Leuchter war und der
Tisch mit den
Schaubroten, und es heißt das Heilige; 3hinter dem zweiten
Vorhang aber war das Zelt, welches das
Allerheiligste heißt. 4
25,10-22
4. Mose 17,23-25
Darin waren das goldene Räuchergefäß und die Bundeslade, ganz mit Gold überzogen; in ihr waren der goldene Krug mit dem Manna und der Stab Aarons, der gegrünt hatte, und die Tafeln des Bundes. 5Oben darüber aber waren die Cherubim der Herrlichkeit, die überschatteten den
Röm 3,25
Gnadenort9,5 Gemeint ist die Deckplatte der Bundeslade (vgl. 2. Mose 25,17).. Von diesen Dingen ist jetzt nicht im Einzelnen zu reden.
6Da dies alles so eingerichtet ist,
gehen die Priester allezeit in das erste Zelt und richten den Gottesdienst aus. 7In das zweite aber geht nur
einmal im Jahr allein der Hohepriester, und das nicht ohne
Blut, das er opfert für die unwissentlich begangenen Sünden, die eigenen und die des Volkes. 8Damit macht der Heilige Geist deutlich, dass der
Weg ins Heilige noch nicht offenbart sei, solange das erste Zelt Bestand habe. 9Das ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit: Es werden da Gaben und Opfer dargebracht,
die nicht im Gewissen vollkommen machen können den, der Gott dient 10allein mit
Speise und Trank und verschiedenen
Waschungen. Dies sind irdische Satzungen, die bis zu der Zeit der Besserung auferlegt sind.
11Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der Güter bei Gott durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht ist, das ist: das nicht von dieser Schöpfung ist. 12Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt. 13Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die
Asche von der Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt, sodass sie leiblich rein sind, 14um wie viel mehr wird dann das
1. Joh 1,7
Offb 1,5
Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen
reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!
15Und darum ist er auch der
Mittler des neuen Bundes, auf dass durch seinen Tod, der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen. 16Denn wo ein Testament9,16 Andere Übersetzung: »Bund« (wie in Vers 15). ist, da muss der Tod dessen geschehen sein, der das Testament gemacht hat. 17Denn ein Testament tritt erst in Kraft mit dem Tode; es ist niemals in Kraft, solange der noch lebt, der es gemacht hat. 18Daher wurde auch der erste Bund nicht ohne Blut gestiftet. 19Denn als Mose alle Gebote gemäß dem Gesetz allem Volk gesagt hatte, nahm er das Blut von Kälbern und Böcken mit Wasser und Scharlachwolle und Ysop und besprengte das Buch und alles Volk
4. Mose 19,6
20und sprach (2. Mose 24,8): »Das ist das Blut des Bundes, den Gott euch geboten hat.« 21Und das Zelt und alle Geräte für den Gottesdienst
besprengte er desgleichen mit Blut. 22Und es wird fast alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und
ohne dass Blut ausgegossen wird, geschieht keine Vergebung.
23So also mussten die
Abbilder der himmlischen Dinge gereinigt werden; die himmlischen Dinge selbst aber müssen bessere Opfer haben als jene. 24Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt zu erscheinen vor dem Angesicht Gottes
für uns; 25auch nicht, um sich oftmals zu opfern, wie der Hohepriester alle Jahre mit fremdem Blut in das Heiligtum geht; 26sonst hätte er oft leiden müssen vom Anfang der Welt an. Nun aber,
Gal 4,4
am Ende der Zeiten, ist er ein für alle Mal erschienen, um durch sein eigenes Opfer
die Sünde aufzuheben. 27Und wie
den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: 28so ist auch Christus einmal
geopfert worden,
die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal erscheint er nicht der Sünde wegen, sondern zur Rettung derer, die ihn erwarten.
101Denn das Gesetz hat den
Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht die Gestalt der Dinge selbst. Deshalb kann es die, die opfern, niemals vollkommen machen durch die Jahr für Jahr gleichen Opfer, welche man immer wieder darbringt. 2Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die Gott dienen, ein für alle Mal rein geworden wären und kein von Sünden beschwertes Gewissen mehr hätten? 3Vielmehr geschieht durch die Opfer
alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden. 4Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.
5Darum spricht er10,5 Christus., wenn er in die Welt kommt (Ps 40,7-9): »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet. 6Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht. 7Da sprach ich: Siehe, ich komme – im Buch steht von mir geschrieben –, dass ich tue, Gott, deinen Willen.« 8Zuerst hatte er gesagt: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt und sie gefallen dir nicht«, welche doch nach dem Gesetz geopfert werden. 9Dann aber sprach er: »Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen.« Da hebt er das Erste auf, damit er das Zweite einsetze. 10Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.
11Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können. 12Dieser aber hat ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht, das ewiglich gilt, und
hat sich zur Rechten Gottes gesetzt 13und wartet hinfort, bis
seine Feinde zum Schemel unter seine Füße gelegt werden. 14Denn mit einem einzigen Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.
15Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist. Denn nachdem er gesagt hat (Jer 31,33-34): 16»Das ist der
Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«, spricht der Herr: »Ich will meine Gesetze in ihr Herz geben, und in ihren Sinn will ich sie schreiben, 17und ihrer Sünden und ihrer Missetaten will ich nicht mehr gedenken.« 18
Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde.
19Weil wir denn nun, Brüder und Schwestern, durch das Blut Jesu den Freimut haben zum
Eingang in das Heiligtum, 20den er uns eröffnet hat als neuen und lebendigen
Weg durch den Vorhang, das ist: durch sein Fleisch, 21und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes, 22so
lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in der Fülle des Glaubens, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und
1. Petr 3,21
gewaschen am Leib mit reinem Wasser. 23
Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; 24und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken 25und nicht verlassen unsre Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern
einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht,
dass sich der Tag naht.
26
Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt hinfort kein Opfer mehr für die Sünden,
27sondern ein schreckliches Warten auf das Gericht und ein
wütendes Feuer, das die Widersacher verzehren wird. 28Wenn jemand das Gesetz des Mose missachtet,
muss er sterben ohne Erbarmen auf zwei oder drei Zeugen hin. 29Eine wie viel härtere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes für unrein hält, durch das er doch geheiligt wurde, und den Geist der Gnade schmäht?
30Denn wir kennen den, der gesagt hat (5. Mose 32,35-36): »Die Rache ist mein, ich will vergelten«, und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.« 31Schrecklich ist’s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.
32Gedenkt aber der früheren Tage, an denen ihr, die ihr
erleuchtet wurdet, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens, 33indem ihr zum Teil selbst durch Schmähungen und Bedrängnisse zum
Schauspiel geworden seid, zum Teil Gemeinschaft hattet mit denen, welchen es so erging. 34Denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass ihr
19,21
eine bessere und bleibende Habe besitzt. 35Darum werft euer
Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. 36Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. 37Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. 38Mein
Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm« (Hab 2,3-4). 39Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen und verdammt werden, sondern solche, die glauben und die Seele erretten.
111Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht11,1 Andere Übersetzung: »Grundlage«. dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem11,1 Andere Übersetzung: »Beweis dessen«., was man nicht sieht.
2In diesem Glauben haben die Alten Gottes Zeugnis empfangen. 3Durch den Glauben erkennen wir, dass
die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, dass alles, was man sieht,
aus nichts geworden ist.
4Durch den Glauben
hat Abel Gott ein besseres Opfer dargebracht als Kain; durch den Glauben wurde ihm bezeugt, dass er gerecht sei, da Gott selbst es über seinen Gaben bezeugte; und durch den Glauben redet er noch, obwohl er gestorben ist.
5Durch den Glauben
wurde Henoch entrückt, dass er den Tod nicht sehe, und wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung ist ihm bezeugt worden, dass er Gott gefallen habe. 6Aber ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt.
7Durch den Glauben
hat Noah Gott geehrt und die Arche gebaut zur Rettung seines Hauses, als er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah; durch den Glauben sprach er der Welt das Urteil und hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt.
8
Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, an einen Ort zu ziehen, den er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme. 9Durch den Glauben ist er ein Fremdling gewesen im Land der Verheißung wie in einem fremden Land und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. 10Denn er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.
11Durch den Glauben
empfing auch Sara, die unfruchtbar war, Kraft, Nachkommen hervorzubringen trotz ihres Alters; denn sie hielt den für treu, der es verheißen hatte. 12Darum sind auch von dem einen, dessen Kraft schon erstorben war,
so viele gezeugt worden wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres, der unzählig ist.
13Diese alle sind gestorben im Glauben und haben die Verheißungen nicht ergriffen, sondern sie nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass sie
1. Chr 29,15
Gäste und Fremdlinge auf Erden sind. 14Wenn sie aber solches sagen, geben sie zu verstehen, dass sie ein Vaterland suchen. 15Und wenn sie das Land gemeint hätten, von dem sie ausgezogen waren, hätten sie ja Zeit gehabt, wieder umzukehren. 16Nun aber streben sie zu einem besseren Land, nämlich dem himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt gebaut.
17Durch den Glauben
Jak 2,21
hat Abraham den Isaak dargebracht, als er versucht wurde, und gab den einzigen Sohn dahin, als er schon die Verheißungen empfangen hatte, 18von dem gesagt worden war (1. Mose 21,12): »Nach Isaak wird dein Geschlecht genannt werden.« 19Er dachte: Gott kann auch von den Toten erwecken; als ein Gleichnis dafür bekam er ihn auch wieder.
20
48,1-20
50,24-26
Durch den Glauben segnete Isaak den Jakob und den Esau auf die zukünftigen Dinge hin.
21Durch den Glauben segnete Jakob, als er starb, die beiden Söhne Josefs und
neigte sich über die Spitze seines Stabes.
22Durch den Glauben redete Josef, als er starb, vom Auszug der Israeliten und befahl, was mit seinen Gebeinen geschehen sollte.
23
Durch den Glauben wurde Mose, als er geboren war, drei Monate verborgen von seinen Eltern, weil sie sahen, dass er ein schönes Kind war; und sie fürchteten sich nicht vor des Königs Gebot. 24Durch den Glauben wollte Mose, als er groß geworden war, nicht mehr Sohn der Tochter Pharaos heißen, 25sondern wollte viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt werden, als einen flüchtigen Genuss der Sünde zu haben, 26und hielt die Schmach Christi für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er sah auf die Belohnung. 27Durch den Glauben
verließ er Ägypten und fürchtete nicht den Zorn des Königs; denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn. 28Durch den Glauben vollzog er das
Passa und das Besprengen mit Blut, auf dass der Verderber ihre Erstgeburt nicht anrühre. 29Durch den Glauben
gingen sie durchs Rote Meer wie über trockenes Land; das versuchten die Ägypter auch und ertranken.
30
6,1-25
Durch den Glauben fielen die Mauern Jerichos, als Israel sieben Tage um sie herum gezogen war. 31Durch den Glauben kam die
Hure Rahab nicht mit den Ungehorsamen um, weil sie die Kundschafter in Frieden aufgenommen hatte.
32
6,11–8,32
11,1–12,7
13,1–16,31
1. Sam 17,12-54
Und was soll ich noch mehr sagen? Die Zeit würde mir zu kurz, wenn ich erzählen sollte von Gideon und Barak und Simson und Jeftah und David und Samuel und den Propheten. 33Diese haben durch den Glauben Königreiche bezwungen, Gerechtigkeit geübt, Verheißungen erlangt,
Löwen den Rachen gestopft, 34des Feuers Kraft gelöscht, sind der Schärfe des Schwerts entronnen, aus der Schwachheit zu Kräften gekommen, sind stark geworden im Kampf und haben fremde Heere in die Flucht geschlagen. 35Frauen haben
2. Kön 4,8-37
ihre Toten durch Auferstehung wiederbekommen. Andere aber sind
7,1-42
gemartert worden und haben die Freilassung nicht angenommen, auf dass sie die Auferstehung, die besser ist, erlangten. 36Wieder andere haben Spott und Geißelung erlitten, dazu
Jer 20,1-3
37,11-16
Fesseln und Gefängnis. 37Sie sind
gesteinigt, zersägt, durchs Schwert getötet worden; sie sind umhergezogen in Schafpelzen und Ziegenfellen; sie haben Mangel, Bedrängnis, Misshandlung erlitten. 38Sie, deren die Welt nicht wert war, sind umhergeirrt in Wüsten, auf Bergen,
in Höhlen und Klüften der Erde.
39Diese alle