21Als ich aufschaute, sah ich vier Hörner.2Da fragte ich den Engel2,2 Engel: Bei Visionen und Träumen tritt häufig ein Engel hinzu, der das Geschaute erklärt., der mit mir redete:»Was bedeuten diese Hörner?«Er antwortete: »Diese Hörner stehen für die Mächte,die Juda, Israel und Jerusalemunter die Völker zerstreut2,2 zerstreut: Es geht um die Wegführung der Bevölkerung aus dem Nordreich Israel 722 v. Chr. und aus dem Südreich Juda 586 v. Chr. haben.«3Daraufhin ließ mich der Herr2,3 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. vier Handwerker sehen.4Ich fragte: »Wozu sind die gekommen?Was sollen sie tun?«Er antwortete: »Schau hier, die Hörner!Die haben die Bewohner von Juda zerstreut,sodass sich keiner mehr aufrichten konnte.Deshalb sind diese Handwerker gekommen!Sie werden die Hörner abschlagenund die Völker in Schrecken versetzen.Denn die haben ihr Horn erhoben,um gegen das Land Juda vorzugehenund seine Bewohner zu zerstreuen.«
Die dritte Vision: Der Mann mit der Messschnur
5Als ich aufschaute, sah ich einen Mann.Der hatte eine Messschnur2,5 Messschnur: Eine Schnur, die man zum Bauen und Landvermessen verwendet. in der Hand.6Ich fragte ihn: »Wo gehst du hin?«Er sagte: »Nach Jerusalem2,6 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört..Ich will die Breite und Länge der Stadt ausmessenund feststellen, wo die Stadtmauern verlaufen sollen.«7Da trat der Engel, der mit mir redete, hinzu.Ein anderer Engel kam ihm entgegen.8Zu dem sprach er:»Lauf zu dem jungen Mann mit der Messschnur und sag:Jerusalem soll eine offene Stadt2,8 offene Stadt: Eine Stadt ohne begrenzende Stadtmauern. bleiben.Denn viele Menschen und Tiere werden in ihr wohnen.9So lautet der Ausspruch des Herrn2,9 Ausspruch des Herrn: Formelhafter Ausdruck, der vor allem in den Prophetenbüchern ein Gotteswort kennzeichnet.:Ich selbst werde um die Stadt herum eine Mauer aus Feuer sein.Ich werde mit meiner Herrlichkeitin ihrer Mitte wohnen.«
Weitere prophetische Worte
10So lautet der Ausspruch des Herrn2,10 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR.:Auf, auf! Flieht aus dem Land des Nordens!Denn ich habe euch auseinandergetriebenin alle Himmelsrichtungen wie die vier Winde.– Ausspruch des Herrn –11Auf, rettet euch jetzt, Bewohner des Zion2,11 Zion: Tempelberg von Jerusalem, aber auch Bezeichnung für die ganze Stadt.,die ihr noch in Babylon2,11 Babylon: Hauptstadt Babyloniens. Nach der Eroberung Jerusalems 586 v. Chr. wurden viele Bewohner dorthin verschleppt. wohnt!12Der Herr in seiner Herrlichkeitsandte mich zu den Völkern,die euch ausgeplündert haben.Euch aber hat er verheißen:So spricht der Herr der himmlischen Heere2,12 himmlische Heere: Hebräisch Zebaot. Der Beiname bringt die ganze Fülle von Gottes Macht zum Ausdruck.:Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel2,12 Augapfel: Das Innere des Auges gilt als kostbar, ist aber sehr empfindlich. an.13Seht, ich schwinge meine Faust gegen die Völker.Dann werden sie selbst ausgeplündert von denen,die ihnen früher dienen mussten.Daran sollt ihr erkennen,dass es der Herr der himmlischen Heere ist,der mich gesandt hat.14Juble und freue dich, Tochter Zion2,14 Tochter Zion: Poetische Bezeichnung für die Stadt Jerusalem.!Denn ich komme und werde in deiner Mitte wohnen.– Ausspruch des Herrn –15Wenn der Tag des Gerichts2,15 Tag des Gerichts: Der von Gott festgelegte Tag, an dem er gegen seine Feinde vorgehen wird. gekommen ist,werden sich viele Völker dem Herrn anschließen.Dann werden sie mein Volk sein,und ich werde in deiner Mitte wohnen.Daran sollst du erkennen,dass es der Herr der himmlischen Heere ist,der mich zu dir gesandt hat.16Der Herr nimmt Juda2,16 Juda: Provinz im persischen Reich. Seit der Eroberung Jerusalems 586 v. Chr. gab es in Israel keine unabhängigen Königreiche mehr. wieder in Besitz.Es ist ja sein Eigentum auf heiligem Boden.Jerusalem macht er zu seiner erwählten Stadt.17Alle Welt schweige in der Gegenwart des Herrn.Denn er tritt hervor aus seiner heiligen Wohnung2,17 aus seiner heiligen Wohnung: Vom Himmel aus ist Gott nach Jerusalem gekommen und in seinem Tempel erschienen..