881EIN LIED, EIN PSALM DER KORACHITER88,1 Korachiter: Eine Gruppe von Sängern am Tempel in Jerusalem..
FÜR DEN CHORLEITER, ZUM KREISTANZ88,1 Kreistanz: Übersetzung nach der griechischen Tradition. Der hebräische Ausdruck könnte auch eine Melodieangabe oder ein Musikinstrument bezeichnen..
EIN WEISHEITSLIED FÜR HEMAN88,1 Heman: Name eines Musikers, der das Orchester am Tempel leitete; vgl. 1. Chronik 25,1-7., DEN ESRACHITER.
2Herr88,2 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., Gott, du kannst mich retten!
Am Tag schreie ich um Hilfe,
in der Nacht stehe ich vor dir:
3»Ach, lass doch mein Gebet88,3 Gebet: Reden des Menschen mit Gott. zu dir dringen!
Hab ein offenes Ohr für meine Klage!«
4Denn ich habe es satt, so erbärmlich zu leiden.
Ich fühle mich dem Totenreich88,4 Totenreich: Aufenthaltsort der Verstorbenen, der unter der Erde liegt. ganz nahe.
5Man zählt mich schon zu denen,
die in die Grube88,5 Grube: Wörtlich »Zisterne«. Der aus dem Felsen gehauene, unterirdische Hohlraum zum Speichern von Wasser ist hier Bild für das Totenreich. hinabmüssen.
Ich bin wie ein Mann, der keine Kraft mehr hat.
6Ich habe mein Lager schon bei den Toten,
wie die Erschlagenen, die im Grab liegen.
An sie denkst du nicht mehr.
Sie sind ja deiner Macht entzogen.
7Du hast mich in die unterste Grube88,7 Grube: Wörtlich »Zisterne«. Der aus dem Felsen gehauene, unterirdische Hohlraum zum Speichern von Wasser ist hier Bild für das Totenreich. versetzt,
an finstere Orte, in tiefste Abgründe.
8Dein Zorn88,8 Zorn Gottes: Sein Wille, Gericht zu halten. ist über mich gekommen.
Mit gewaltigen Wellen hast du mich
unter Wasser gedrückt. Sela88,8 Sela: Zeichen zum Atemholen..
9Meine Vertrauten hast du von mir entfernt.
Du hast sie dazu gebracht, sich vor mir zu ekeln.
Ich bin gefangen und komme nicht hinaus.
10Mein Auge mag dieses Elend nicht mehr sehen.
Jeden Tag rufe ich zu dir, Herr.
Ich breite meine Hände aus zum Gebet88,10 Gebet: Reden des Menschen mit Gott..
11Tust du Wunder an den Verstorbenen?
Oder stehen die Schatten88,11 Schatten: Die Verstorbenen sind im Totenreich nur noch ein Schatten. der Toten auf,
um dich zu preisen? Sela88,11 Sela: Zeichen zum Atemholen..
12Erzählt man im Grab von deiner Güte,
im Totenreich von deiner Zuverlässigkeit?
13Sind am finstern Ort deine Wunder bekannt?
Und kennt man dort noch deine Gerechtigkeit,
im Land, wo alles in Vergessenheit versinkt88,13 Land, wo alles in Vergessenheit versinkt: Weitere Bezeichnung für das Totenreich.?
14Ich aber88,14 ich aber: Der Beter distanziert sich von den Verstorbenen, die Gott nicht mehr loben können. rufe zu dir, Herr, um Hilfe,
am Morgen schicke ich mein Gebet88,14 Gebet: Reden des Menschen mit Gott. zu dir.
15Warum verstößt du mich, Herr,
und verbirgst du dein Angesicht88,15 Angesicht verbergen: Wenn Gott sein Gesicht verbirgt, nimmt er die Bitten des Beters nicht an. vor mir?
16Ich fühle mich elend und sterbenskrank – von Jugend an.
Ich ertrug deine Zumutungen – starr vor Entsetzen.
17Dein glühender Zorn88,17 Zorn Gottes: Sein Wille, Gericht zu halten. ging über mich hinweg,
deine Schrecken ließen mich verstummen.
18Sie umfluten mich täglich wie Wasser,
von allen Seiten dringen sie auf mich ein.
19Du hast Freund und Nachbar von mir entfernt.
Meine Vertrauten sind fort – Finsternis88,19 Finsternis: Bild für die Einsamkeit, in der der Beter lebt.!