651FÜR DEN CHORLEITER.
EIN PSALM, VON DAVID65,1 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete., EIN LIED.
2Für dich ist Schweigen ein Lobgesang,
du Gott, der auf dem Zion65,2 Zion: Tempelberg von Jerusalem, aber auch Bezeichnung für die ganze Stadt. thront.
Vor dir erfüllt man seine Gelübde65,2 Gelübde: Versprechen, das ein Mensch Gott gibt. Es muss in jedem Fall eingelöst werden.,
3du bist es, der unser Gebet65,3 Gebet: Reden des Menschen mit Gott. hört.
Zu dir kommen alle Sterblichen.
4Sie bekennen dir ihre Schuld65,4 Schuld: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können..
Und wiegen unsere Vergehen noch so schwer,
du bist es, der uns Vergebung schenkt.
5Glücklich ist, den du erwählst!
Du lässt ihn in deine Nähe kommen.
Er darf in deinen Höfen65,5 Höfe: Der Tempel in Jerusalem war von einem inneren und äußeren Vorhof umgeben. wohnen.
Wir wollen uns satt essen an den Gaben,
die uns in deinem Haus65,5 Haus Gottes: Bezeichnet den Tempel in Jerusalem. erwarten –
an den heiligen Gaben deines Tempels65,5 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte..
6Mit gewaltigen Taten schaffst du Gerechtigkeit65,6 gerecht, Gerechtigkeit: Meint ein Leben nach dem Willen Gottes..
Durch sie antwortest du uns, Gott, der uns rettet.
Dir vertrauen die fernsten Länder der Erde
und die Inseln65,6 Inseln: Bezeichnen den westlichen Rand der damals bekannten Welt. im weiten Meer.
7Du hast die Berge durch deine Kraft gegründet.
Stärke hast du dir umgebunden wie einen Gürtel.
8Das Brausen der Meere bringst du zum Schweigen –
das Brausen der Wogen wie das Lärmen der Nationen.
9Die fernsten Länder fürchten sich vor deinen Zeichen65,9 Zeichen: Meint das zuvor beschriebene Schöpfungshandeln Gottes. Indem er den Bergen einen festen Ort gibt und das Meer besänftigt, ordnet er die Welt so, dass Leben darin möglich ist..
Den Osten und den Westen65,9 den Osten und den Westen: Wörtlich »die Ausgänge des Morgens und des Abends«. Im Sonnenlauf bezeichnen Morgen und Abend den Osten und Westen. Gemeint ist also die gesamte Erde. lässt du jubeln.
10Du hast für das Land gesorgt und ihm Regen gegeben.
Mit Fruchtbarkeit hast du es reich beschenkt.
Der Bach Gottes ist mit Wasser gefüllt.
Du bestimmst die Arbeit für das Getreide65,10 Getreide: Getreide, vor allem Weizen, war ein Grundnahrungsmittel, das hauptsächlich zum Backen von Brot verwendet wurde..
Ja, so bestimmst du die Bestellung des Feldes:
11Die Furchen wässern, die Schollen ebnen!
Du gibst den Regen dazu, segnest die Gewächse.
12So hast du das Jahr mit deinen Gütern gekrönt.
Die Spuren der Erntewagen triefen von Fett65,12 Fett: Meint hier das Öl von Olivenbäumen, das im östlichen Mittelmeerraum zu den Grundnahrungsmitteln gehört..
13In der Steppe sprießen die grünen Wiesen.
Wie ein Band legt sich Jubel um die Höhen.
14Die Weiden füllen sich mit Schafen und Ziegen.
Die Täler hüllen sich in Korn wie in ein Kleid.
Sie jubeln einander zu, ja sie singen ihr Lied.