BasisBibel (BB)
27

Ihr sollt mein Angesicht suchen

271VON DAVID27,1 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete..

Der Herr27,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. ist mein Licht und mein Glück.

Vor wem sollte ich mich fürchten?

Der Herr ist der Schutz meines Lebens.

Vor wem sollte ich erschrecken?

2Böswillige Leute machten sich an mich heran,

um mich mit Haut und Haar zu verschlingen27,2 verschlingen: Die Gegner werden so beschrieben, als wären sie Raubtiere..

Es waren meine Gegner und meine Feinde,

doch sie mussten scheitern und stürzen.

3Auch wenn ein Heer mich belagert,

bleibt mein Herz ganz ohne Furcht!

Auch wenn ein Krieg gegen mich ausbricht,

halte ich an meinem Vertrauen fest.

4Ich hatte eine einzige Bitte an den Herrn.

Nichts anderes wünsche ich mir:

Ich möchte im Haus des Herrn27,4 Haus Gottes: Bezeichnet den Tempel in Jerusalem. sein

alle Tage meines Lebens.

Ich möchte die Schönheit des Herrn schauen27,4 die Schönheit des Herrn schauen: Es geht um die Erfahrung von Gottes Herrlichkeit und Gegenwart im Tempel.

und sie im Inneren seines Tempels27,4 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte. betrachten.

5Denn er bewahrt mich in seiner Hütte27,5 Hütte, Zelt, Fels: Meint den Tempel in Jerusalem.

am Tag, an dem mir Unheil droht.

Er bietet mir Schutz unterm Dach seines Zeltes27,5 Hütte, Zelt, Fels: Meint den Tempel in Jerusalem.,

er hebt mich hoch auf einen sicheren Felsen27,5 Hütte, Zelt, Fels: Meint den Tempel in Jerusalem..

6Jetzt kann ich über meine Feinde triumphieren,

die mich von allen Seiten umgeben.

Mit Jubel will ich Opfer27,6 Opfer: Darbringen einer Gabe (Tiere, Pflanzen, Weihrauch) für Gott, die Gemeinschaft mit ihm schafft. In der Regel wird das Opfer oder Teile davon auf dem Altar verbrannt. darbringen in seinem Zelt.

Für den Herrn will ich singen und musizieren.

7Hör doch, Herr, mein lautes Rufen!

Hab Erbarmen mit mir und antworte mir!

8Ich dachte nach über dein Wort:

»Ihr sollt mein Angesicht suchen27,8 Angesicht suchen: Wer mit einem Anliegen vor Gott treten darf, kann auf seine Hilfe hoffen.

Ja, dein Angesicht, Herr, will ich suchen!

9Verbirg dein Angesicht27,9 Angesicht verbergen: Wenn Gott sein Gesicht verbirgt, nimmt er die Bitten des Beters nicht an. nicht vor mir!

Weise deinen Knecht27,9 Knecht: Selbstbezeichnung von Menschen, die sich in den Dienst Gottes stellen und ihn dadurch als ihren Herrn anerkennen. nicht im Zorn zurück!

Du bist doch mein Beistand!

Schick mich nicht weg und lass mich nicht im Stich!

Gott, du bist doch mein Anwalt27,9 Anwalt: Im Hintergrund steht die Vorstellung eines Gerichtsverfahrens, in dem der Beter zu Unrecht beschuldigt wird.!

10Denn Vater und Mutter haben mich verlassen.

Doch der Herr nimmt mich auf.

11Zeige mir, Herr, deinen Weg

und führe mich geradlinig durchs Leben!

Dann haben meine Verleumder das Nachsehen.

12Überlass mich nicht der Gier meiner Feinde!

Denn falsche Zeugen sind gegen mich aufgetreten,

um mich einer Gewalttat zu beschuldigen.

13Was wäre mit mir geschehen,

wenn ich nicht fest darauf vertraut hätte:

Ich werde die Güte des Herrn erfahren,

solange ich noch im Land der Lebenden27,13 Land der Lebenden: Lebenswelt des Beters im Gegensatz zum Totenreich. bin.

14Hoffe auf den Herrn.

Sei stark und fasse neuen Mut.

Setz deine Hoffnung auf den Herrn!