161EINE INSCHRIFT16,1 Inschrift: Die Bedeutung des hebräischen Wortes ist unklar. Die Übersetzung folgt der griechischen Überlieferung. Sie deutet darauf hin, dass der Text als Inschrift am Heiligtum angebracht war., VON DAVID16,1 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete..
Behüte mich, Gott!
Denn bei dir suche ich Zuflucht16,1 Zuflucht: Ort, der Schutz bietet. Oft werden Gott oder sein Tempel als Zufluchtsort genannt..
2Ich sprach zum Herrn16,2 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR.: »Du bist mein Herr!
Du allein bist mein ganzes Glück.«
3Doch über die Scheinheiligen16,3 Scheinheilige: Leute, die sich durch Götzendienst zusätzlich absichern möchten. Die Deutung des Textes ist unsicher. im Land,
über sie und die Mächtigen sagte ich:
»Nichts gefällt mir an ihrem Tun!«
4Zahlreich sind ihre Götterbilder16,4 Götterbilder: Das hebräische Wort kann »Götzenbild« oder »Schmerz« bedeuten. Deshalb übersetzen andere mit: »Zahlreich sind ihre Schmerzen.«,
sie umwerben einen anderen Gott.
Sie spenden Trankopfer von Blut16,4 Trankopfer von Blut: Vielleicht eine verbotene Opferart. Normalerweise wurden Wein, Wasser oder Öl an einem Altar ausgegossen und der Gottheit so als Opfer dargebracht..
Doch ich will so etwas nicht darbringen.
Und die Namen der Spender sollen
nicht über meine Lippen kommen.
5Der Herr ist mein Erbteil16,5 Erbteil: Der Beter ist wahrscheinlich ein Nachkomme aus dem Stamm Levi, dem kein Land, sondern der Dienst am Tempel als Erbe zugewiesen wurde. Deshalb nennt er Gott sein Erbteil.
und bestimmt mein Schicksal.
Du bist es, der mein Los festgelegt hat.
6Mein Los fiel auf ein schönes Land.
Ja, ein solches Erbteil gefällt mir gut.
7Ich preise den Herrn, der mich beraten hat.
Selbst in den Nächten denke ich darüber nach.
8Der Herr steht mir immer vor Augen.
Mit ihm an meiner Seite falle ich nicht.
9Darum ist mein Herz so fröhlich
und meine Seele16,9 Seele: Ausdruck für die Empfindsamkeit, Sehnsucht und Lebendigkeit des Menschen. jubelt vor Freude.
Auch für meinen Leib ist gesorgt.
10Denn du gibst mich nicht dem Totenreich16,10 Totenreich: Aufenthaltsort der Verstorbenen, der unter der Erde liegt. preis.
Du lässt mich das Grab noch nicht sehen.
Ich gehöre doch zu denen, die dir dienen.
11Du zeigst mir den Weg zum Leben.
Große Freude finde ich in deiner Gegenwart
und Glück an deiner Seite für immer.