Die zweite Spruchsammlung Salomos
Sprichwörter 16,1–22,16
161Es ist Sache der Menschen,
sich Gedanken zu machen.
Sie in die richtigen Worte zu fassen,
ist eine Gabe des Herrn16,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR..
2Ein Mensch hält alles, was er tut, für gut.
Aber der Herr prüft seine wahre Gesinnung.
3Lass den Herrn dein Tun bestimmen!
So werden deine Pläne gelingen.
4Alles hat der Herr
für einen bestimmten Zweck geschaffen.
Auch den Frevler16,4 Frevler: Menschen, die Gottes Gebote missachten und ihre eigenen Interessen gewaltsam durchsetzen. hat er für den Tag geschaffen,
an dem er ins Unglück stürzt.
5Der Herr verabscheut alle überheblichen Menschen.
Die Hand darauf16,5 die Hand darauf: Geste der Bekräftigung, so wie man ein Geschäft durch Handschlag rechtsgültig abschließt.: Sie bleiben nicht ungestraft!
6Schuld, die jemand auf sich geladen hat,
kann durch Liebe und Treue wiedergutgemacht werden.
Wer dem Herrn mit Ehrfurcht begegnet,
hält sich vom Bösen fern.
7Gefallen dem Herrn die Wege eines Menschen,
dann versöhnt er auch seine Feinde mit ihm.
8Besser wenig haben und gerecht bleiben
als viel besitzen und sich ins Unrecht setzen.
9Das Herz des Menschen denkt sich seinen Weg,
doch der Herr lenkt seinen Schritt.
10Wenn der König ein Orakel16,10 Orakel: Befragung einer Gottheit, um ihren Willen zu erfahren. Hilfsmittel sind beispielsweise Lossteine. einholt,
kommt von seinen Lippen die richtige Deutung.
Wird er in der Gerichtsverhandlung angerufen,
hört man aus seinem Mund kein falsches Urteil.
11Es ist Sache des Herrn16,11 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR.,
dass Waage und Waagschalen dem Recht entsprechen.
Er selbst bestimmt das Gewicht der Steine,
die man zum Abwiegen in einem Beutel aufbewahrt.
12Könige verabscheuen unrechtes Tun.
Denn nur Gerechtigkeit sichert den Königsthron.
13Könige haben Gefallen an ehrlichen Worten.
Sie lieben Menschen, die die Wahrheit sagen.
14Der Zorn des Königs ist ein Vorbote des Todes.
Wer Weisheit besitzt, besänftigt seinen Zorn.
15Wenn das Gesicht des Königs sich aufhellt,
bedeutet das Leben.
Seine Gunst ist wie eine aufziehende Wolke,
die Regen verspricht.
16Weisheit erwerben ist besser als Gold,
Einsicht gewinnen ist wertvoller als Silber.
17Die Straße, auf der ehrliche Menschen gehen,
führt sie vom Bösen weg.
Wer am Leben bleiben will, achtet auf seinen Weg.
18Überheblichkeit steht vor dem Zusammenbruch,
und Hochmut kommt vor dem Fall.
19In Demut16,19 Demut: Haltung eines Menschen, der bescheiden lebt, sich selbst zurücknimmt und andere achtet. mit bedürftigen Menschen zu leben,
ist besser, als auf der Seite der Sieger zu stehen.
20Wer ein Wort annimmt, wird Gutes erfahren.
Wer auf den Herrn16,20 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. vertraut,
ist glücklich zu schätzen.
21Ein Mensch, der im Herzen klug ist,
wird verständig genannt.
Ein Mensch, der verständlich reden kann,
gilt als ein guter Lehrer.
22Wer Einsicht besitzt, hat eine Quelle des Lebens.
Dummheit ist die Erziehung für Dumme.
23Ein Kluger versteht es, verständlich zu reden.
Sein Mund macht ihn zu einem guten Lehrer.
24Angenehme Reden sind wie flüssiger Honig,
süß für den Gaumen und gesund für den Körper.
25Es kommt vor, dass einer meint, er sei auf dem richtigen Weg.
Am Ende führt dieser Weg zum Tod.
26Der Hunger eines Arbeiters plagt ihn,
sein leerer Magen treibt ihn zur Arbeit an.
27Ein nichtsnutziger Mann ist einer,
der Böses ausgräbt16,27 Böses ausgraben: Wenn über eine Sache Gras gewachsen ist, sollte man es dabei belassen. Sonst stiftet man nur von neuem Unheil.!
Er lässt alte Geschichten wieder aufflammen,
die sich wie ein Feuer ausbreiten.
28Ein heimtückischer Mann ist einer,
der nur auf Streit aus ist!
Er hetzt sogar Freunde gegeneinander auf.
29Ein gewalttätiger Mann ist einer,
der seinen Nächsten zum Verbrechen anstiftet.
Er führt ihn auf die schiefe Bahn.
30Wer mit den Augen zwinkert, führt Böses im Schilde.
Wer die Lippen zusammenpresst, hat’s schon getan.
31Graues Haar ist eine prachtvolle Krone.
Man erlangt sie auf dem Weg der Gerechtigkeit16,31 gerecht, Gerechtigkeit: Meint ein Leben nach dem Willen Gottes..
32Geduld haben ist besser als ein Kriegsheld sein.
Sich beherrschen ist besser als Städte erobern.
33In der Manteltasche16,33 in der Manteltasche: Die Lossteine werden verdeckt gezogen, sodass kein Mensch sie beeinflussen kann. zieht man das Los.
Doch die Entscheidung kommt allein vom Herrn16,33 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR..