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27

Jesus wird Pilatus übergeben

Markus 15,1; Lukas 23,1; Johannes 18,28-32
271Früh am Morgen fiel die Entscheidung über Jesus27,1 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa..Alle führenden Priester27,1 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht. und Ratsältesten27,1 Ratsälteste: Mitglieder des jüdischen Rats, der obersten Behörde zur Regelung religiöser Angelegenheiten. des Volkesfassten den Beschluss:Jesus soll hingerichtet werden.2Sie ließen ihn fesseln, führten ihn abund übergaben ihn dem römischen Statthalter27,2 römischer Statthalter: Verwalter einer Region oder Provinz im Auftrag des römischen Senats oder des Kaisers. Pilatus27,2 Pontius Pilatus: Verwaltete 26–36 n. Chr. die römischen Provinzen Judäa und Samaria im Auftrag des Kaisers..

Judas bereut seinen Verrat und erhängt sich

3Judas erfuhr, dass man Jesus27,3 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. zum Tod verurteilt hatte.Da packte ihn die Reue, denn er hatte Jesus verraten.Er brachte den führenden Priestern27,3 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht. und Ratsältesten27,3 Ratsälteste: Mitglieder des jüdischen Rats, der obersten Behörde zur Regelung religiöser Angelegenheiten.die dreißig Silberstücke27,3 Silberstücke: Der Name der Münzen wird nicht genannt. zurück 4und sagte:»Ich habe große Schuld27,4 Schuld: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. auf mich geladen.Ein Unschuldiger wird getötetund ich habe ihn verraten!«Sie antworteten: »Was geht uns das an?Das ist deine Sache!«5Da warf Judas die Silberstücke in den Tempel27,5 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte.,lief weg und erhängte sich.

6Die führenden Priester27,6 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht. nahmen die Silberstücke27,6 Silberstücke: Der Name der Münzen wird nicht genannt.und sagten:»Sie können nicht zum Tempelschatz gelegt werden.Denn es ist Geld, das für eine Bluttat gezahlt wurde.«7Deshalb beschlossen sie:»Wir kaufen von dem Geld den Acker des Töpfers27,7 Acker des Töpfers: Ein im Töpferviertel gelegenes Feld bei Jerusalem..Dieser Acker soll als Friedhof für Fremde27,7 Fremde: Nicht-Juden, die nicht auf jüdischen Friedhöfen begraben werden durften. dienen.«8Daher heißt dieser Ort bis heute »Blutacker«.9Damals erfüllte sich,was der Prophet Jeremia gesagt hat27,9 der Prophet Jeremia hat gesagt: In Jeremia 32,8-9 wird erzählt, dass der Prophet Jeremia einen Acker bei Anatot kauft. Das Zitat findet sich in Sacharja 11,13.:»Sie nahmen die dreißig Silbermünzen.Das ist der Preis,den er den Leuten von Israel wert war.10Sie kauften davon den Töpferacker.So hatte der Herr es mir befohlen.«

Jesus wird von Pilatus verhört

Markus 15,2-5; Lukas 23,2-5; Johannes 18,33-38
11Jesus27,11 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. wurde vor den römischen Statthalter27,11 römischer Statthalter: Verwalter einer Region oder Provinz im Auftrag des römischen Senats oder des Kaisers. gebracht.Pilatus27,11 Pontius Pilatus: Verwaltete 26–36 n. Chr. die römischen Provinzen Judäa und Samaria im Auftrag des Kaisers. fragte ihn:»Bist du der König der Juden27,11 König der Juden: Nachdem das Königreich Israel untergegangen war, hoffte man darauf, dass Gott einen Nachkommen von König David als Retter und Erlöser Israels senden würde.Jesus antwortete: »Du sagst es.«12Die führenden Priester27,12 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht. und Ratsältesten27,12 Ratsälteste: Mitglieder des jüdischen Rats, der obersten Behörde zur Regelung religiöser Angelegenheiten.brachten ihre Anklagepunkte gegen Jesus vor.Aber Jesus gab darauf keine Antwort.13Da sagte Pilatus zu ihm:»Hörst du nicht, was sie alles gegen dich vorbringen?«14Jesus sagte kein einziges Wort dazu.Der römische Statthalter wunderte sich sehr darüber.

Jesus wird zum Tod verurteilt

Markus 15,6-15; Lukas 23,17-25; Johannes 18,39-40; 19,4-16
15Es war üblich, dass der römische Statthalter27,15 römischer Statthalter: Verwalter einer Region oder Provinz im Auftrag des römischen Senats oder des Kaisers.jedes Jahr zum Passafest27,15 Passafest: Fest, das jährlich im Frühjahr gefeiert wird und an die Befreiung des Volkes Israel aus der Sklaverei in Ägypten erinnert; vgl. 2. Mose/Exodus 12–13. einen Gefangenen begnadigte.Dieser durfte von der Volksmenge bestimmt werden.16Damals gab es einen berüchtigten Gefangenen,der Jesus Barabbas hieß.17Als die Menschen versammelt waren,fragte Pilatus27,17 Pontius Pilatus: Verwaltete 26–36 n. Chr. die römischen Provinzen Judäa und Samaria im Auftrag des Kaisers. sie:»Wen von beiden wollt ihr?Wen soll ich euch freigeben:Jesus Barabbas oder Jesus, der Christus27,17 Christus: Bedeutet übersetzt »der Gesalbte«. Im Alten Testament werden Könige, aber auch Propheten und Priester bei Amtsantritt gesalbt. Später wird der von Gott zum Herrscher der Welt bestimmte Retter so genannt. Im Neuen Testament ist das Jesus. genannt wird?«18Denn er wusste,dass man ihm Jesus27,18 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. nur aus Neid ausgeliefert hatte.19Während er noch auf dem Richterstuhl saß,ließ ihm seine Frau ausrichten:»Tu diesem Menschen nichts an! Er ist ein Gerechter27,19 Gerechte: Menschen, die Gottes Gebote befolgen, sodass das Leben in Gemeinschaft miteinander gelingt..Seinetwegen hatte ich heute Nacht einen Albtraum.«

20Doch die führenden Priester27,20 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht. und Ratsältesten27,20 Ratsälteste: Mitglieder des jüdischen Rats, der obersten Behörde zur Regelung religiöser Angelegenheiten.überredeten die Menschenmenge:Sie sollten von Pilatus27,20 Pontius Pilatus: Verwaltete 26–36 n. Chr. die römischen Provinzen Judäa und Samaria im Auftrag des Kaisers. verlangen,Barabbas zu begnadigen und Jesus hinrichten zu lassen.21Da wandte sich Pilatus an die Menschenmengeund fragte: »Wen von beiden wollt ihr?Wen soll ich euch freilassen?«Sie riefen: »Barabbas!«22Pilatus fragte sie weiter:»Was soll ich mit Jesus27,22 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. machen,der Christus27,22 Christus: Bedeutet übersetzt »der Gesalbte«. Im Alten Testament werden Könige, aber auch Propheten und Priester bei Amtsantritt gesalbt. Später wird der von Gott zum Herrscher der Welt bestimmte Retter so genannt. Im Neuen Testament ist das Jesus. genannt wird?«Da schrien alle: »Ans Kreuz27,22 Kreuzigung: Verurteilte Sklaven, Räuber und Aufrührer wurden von den Römern am Kreuz hingerichtet. mit ihm!«23Er fragte sie: »Was hat er denn verbrochen?«Aber sie schrien nur noch lauter:»Ans Kreuz mit ihm!«

24Pilatus27,24 Pontius Pilatus: Verwaltete 26–36 n. Chr. die römischen Provinzen Judäa und Samaria im Auftrag des Kaisers. merkte, dass seine Versuche nichts bewirkten.Der Tumult wurde sogar immer noch größer.Da ließ er sich Wasser bringenund wusch sich vor der Volksmenge die Hände.Er sagte: »Mich trifft keine Schuld an seinem Tod.Das ist eure Sache.«25Darauf rief das ganze Volk:»Die Strafe für seinen Tod soll unsund unsere Kinder treffen!«26Daraufhin gab Pilatus ihnen Barabbas frei.Jesus27,26 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. aber ließ er auspeitschen.Er übergab ihn den Soldaten, damit sie ihn kreuzigten27,26 Kreuzigung: Verurteilte Sklaven, Räuber und Aufrührer wurden von den Römern am Kreuz hingerichtet..

Die Soldaten verspotten Jesus

Markus 15,16-20; Johannes 19,2-3
27Die Soldaten von Pilatus27,27 Pontius Pilatus: Verwaltete 26–36 n. Chr. die römischen Provinzen Judäa und Samaria im Auftrag des Kaisers. brachten Jesus27,27 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. in den Palast,das sogenannte Prätorium27,27 Prätorium: Palast im Zentrum von Jerusalem, der dem römischen Statthalter als Amtssitz diente..Dort kam die ganze Kohorte27,27 Kohorte: Militärische Einheit von etwa 600 bis 1000 Mann. zusammen.28Sie zogen Jesus ausund hängten ihm einen scharlachroten Mantel27,28 scharlachroter Mantel: Römische Soldaten trugen scharlachrot gefärbte Mäntel. um.29Sie flochten eine Krone aus Dornenzweigen27,29 Krone aus Dornenzweigen: Zum Zeichen des Spotts bekommt der »König der Juden« eine Krone aus wertlosen, schmerzhaften Dornenzweigen aufgesetzt.und setzten sie ihm auf den Kopf.In seine rechte Hand gaben sie ihm einen Stock27,29 Stock: Zum Zeichen des Spotts bekommt der »König der Juden« einen wertlosen Stock als Zepter in die Hand..Dann knieten sie vor ihm nieder undmachten sich über ihn lustig:»Hoch lebe der König der Juden27,29 König der Juden: Nachdem das Königreich Israel untergegangen war, hoffte man darauf, dass Gott einen Nachkommen von König David als Retter und Erlöser Israels senden würde.30Sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wegund schlugen ihn damit auf den Kopf.31Nachdem sie ihn so verspottet hatten,zogen sie ihm den Mantel ausund seine eigenen Kleider wieder an.Dann führten sie Jesus ab, um ihn zu kreuzigen27,31 Kreuzigung: Verurteilte Sklaven, Räuber und Aufrührer wurden von den Römern am Kreuz hingerichtet..

Jesus wird gekreuzigt

Markus 15,21-32; Lukas 23,26-38; Johannes 19,17-27
32Als sie die Stadt verließen,trafen sie einen Mann aus Kyrene27,32 Kyrene: Gegend in Nordafrika, benannt nach der gleichnamigen Stadt..Sein Name war Simon.Den zwangen sie, für Jesus27,32 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. das Kreuz zu tragen.33So kamen sie zu der Stelle, die Golgota27,33 Golgota: Anhöhe bei der Stadt Jerusalem, deren Form möglicherweise an einen Schädel erinnerte. heißt –das bedeutet: Schädelplatz.34Sie gaben Jesus Wein zu trinken,der mit Galle27,34 Galle: Der Gallensaft machte den Wein bitter. Matthäus nimmt ein Bild aus Psalm 69,22 auf, in dem der Beter von seinen Feinden mit essigsaurem Wein gequält wird. gemischt war.Er versuchte davon, wollte ihn aber nicht trinken.

3527,35 Vers 35: Vers 35 nimmt Bilder aus Psalm 22,19 auf. Dann kreuzigten27,35 Kreuzigung: Verurteilte Sklaven, Räuber und Aufrührer wurden von den Römern am Kreuz hingerichtet. sie ihn.Sie verteilten seine Kleiderund losten sie untereinander aus.36Danach setzen sie sich hin und bewachten ihn.37Über seinem Kopf brachten sie ein Schild an.Darauf stand der Grund für seine Verurteilung:»Das ist Jesus27,37 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa., der König der Juden27,37 König der Juden: Das Schild am Kreuz nimmt einen Titel auf, der im Judentum mit der Hoffnung auf den Retter und Erlöser Israels verbunden ist, den Gott am Ende der Zeit schicken wird.38Mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher,den einen rechts, den anderen links von ihm.

39Die Leute, die vorbeikamen, lästerten über ihn.Sie schüttelten ihre Köpfe40und sagten: »Du wolltest doch den Tempel27,40 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte. abreißenund in nur drei Tagen wieder aufbauen.Wenn du wirklich der Sohn Gottes27,40 Sohn Gottes: Titel, der das besondere Vertrauensverhältnis eines Menschen zu Gott zum Ausdruck bringt. Im Neuen Testament wird der Titel ausschließlich für Jesus verwendet. bist,dann rette dich selbst und steig vom Kreuz herab!«41Genauso machten sich die führenden Priester27,41 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht.zusammen mit den Schriftgelehrten27,41 Schriftgelehrte: Menschen, deren Aufgabe das Studium und die Auslegung der Heiligen Schrift ist. und Ratsältesten27,41 Ratsälteste: Mitglieder des jüdischen Rats, der obersten Behörde zur Regelung religiöser Angelegenheiten.über ihn lustig.Sie sagten: 42»Andere hat er gerettet.Sich selbst kann er nicht retten.Dabei ist er doch der ›König von Israel‹27,42 König von Israel: Nachdem das Königreich Israel untergegangen war, hoffte man darauf, dass Gott einen Nachkommen von König David als Retter und Erlöser Israels senden würde.!Er soll jetzt vom Kreuz herabsteigen,dann glauben wir an ihn.4327,43 Vers 43: Vers 43 nimmt Worte aus Psalm 22,9 auf. Er hat auf Gott vertraut –der soll ihn jetzt retten, wenn er Gefallen an ihm hat.Er hat doch behauptet: ›Ich bin Gottes Sohn27,43 Sohn Gottes: Titel, der das besondere Vertrauensverhältnis eines Menschen zu Gott zum Ausdruck bringt. Im Neuen Testament wird der Titel ausschließlich für Jesus verwendet..‹«44Genauso verspotteten ihn die beiden Verbrecher,die mit ihm gekreuzigt27,44 Kreuzigung: Verurteilte Sklaven, Räuber und Aufrührer wurden von den Römern am Kreuz hingerichtet. worden waren.

Jesus stirbt

Markus 15,33-41; Lukas 23,44-49; Johannes 19,28-37
45Es war die sechste Stunde27,45 sechste Stunde: Die Zeit zwischen Sonnenaufgang und -untergang wurde in zwölf Stunden eingeteilt, die je nach Jahreszeit unterschiedlich lang waren. Die sechste Stunde ist mittags, etwa um 12.00 Uhr.,da breitete sich Finsternis aus über das ganze Land.Das dauerte bis zur neunten Stunde27,45 neunte Stunde: Die Zeit zwischen Sonnenaufgang und -untergang wurde in zwölf Stunden eingeteilt, die je nach Jahreszeit unterschiedlich lang waren. Die neunte Stunde ist nachmittags, etwa um 15.00 Uhr..46Um die neunte Stunde schrie Jesus laut27,46 Jesus schrie laut: Der Ruf von Jesus ist ein Zitat aus Psalm 22,2.:»Eli, Eli, lema sabachtani?« Das heißt:»Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«

47Als sie das hörten, sagten einige von denen,die dabeistanden: »Er ruft nach Elija27,47 Elija: Prophet, der am Ende seines Lebens direkt von Gott in den Himmel geholt wurde. Sein Wiederkommen wird als Zeichen für das beginnende Gericht Gottes erwartet, vgl. Maleachi 3,23.48Sofort lief einer von ihnen hin,nahm einen Schwamm und tauchte ihn in Essig27,48 Essig: Hier kein Würzmittel, sondern ein billiger, saurer Wein..Dann steckte er ihn auf eine Stangeund hielt ihn Jesus27,48 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. zum Trinken hin.49Aber die anderen riefen: »Lass das!Wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihn rettet.«50Aber Jesus schrie noch einmal laut auf und starb27,50 starb: Wörtlich lautet der Vers: »Aber Jesus schrie laut auf und gab den Geist auf.« »Den Geist aufgeben« war ein gebräuchlicher Ausdruck für »sterben«. So wie Gott in 1. Mose/Genesis 2,7 am Anfang allen Lebens dem Menschen den Geist als Lebensatem eingehaucht hat, entweicht der Geist beim Sterben..

51In diesem Moment zerriss der Vorhang27,51 Vorhang: Trennte das Allerheiligste von dem Bereich, der für alle Menschen zugänglich war. Das Zerreißen des Vorhangs macht deutlich: Der Weg zu Gott ist jetzt für alle frei. im Tempel27,51 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte.von oben bis unten in zwei Teile.Die Erde bebte, und Felsen spalteten sich.52Grabkammern öffneten sich,und die Körper vieler verstorbener Heiliger27,52 Heilige: Menschen, die in ihrem Leben eng mit Gott verbunden waren.wurden auferweckt.53Nach der Auferstehung von Jesus27,53 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa.kamen sie aus ihren Grabkammern27,53 Grabkammer: Ein in den Felsen geschlagener Raum mit mehreren Nischen zur Ablage von Toten, dessen Eingang nach der Bestattung verschlossen wurde. heraus.Sie gingen in die Heilige Stadt27,53 Heilige Stadt: Andere Bezeichnung für Jerusalem.,wo sie von vielen Menschen gesehen wurden.

54Ein römischer Hauptmann mit seinen Soldatenbewachte Jesus27,54 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa..Sie sahen das Erdbeben und alles, was geschah.Da fürchteten sie sich sehr und sagten:»Er war wirklich Gottes Sohn27,54 Sohn Gottes: Titel, der das besondere Vertrauensverhältnis eines Menschen zu Gott zum Ausdruck bringt. Im Neuen Testament wird der Titel ausschließlich für Jesus verwendet.

55Es waren auch viele Frauen da,die aus der Ferne alles mit ansahen.Seit Jesus27,55 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. in Galiläa27,55 Galiläa: Gebiet zwischen dem See Gennesaret und der nördlichen Küstenebene. wirkte,waren sie ihm gefolgt und hatten für ihn gesorgt.56Unter ihnen waren Maria aus Magdala27,56 Magdala: Ortschaft am Westufer des See Gennesaret.,Maria, die Mutter von Jakobus und Josef,und die Mutter der Söhne des Zebedäus27,56 Söhne des Zebedäus: Beiname der beiden Jünger Johannes und Jakobus..

Jesus wird ins Grab gelegt

Markus 15,42-47; Lukas 23,50-56; Johannes 19,38-42
57Als es Abend wurde,kam ein reicher Mann aus Arimatäa.Er hieß Josef und gehörte zu den Jüngern27,57 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. von Jesus27,57 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa..58Er ging zu Pilatus27,58 Pontius Pilatus: Verwaltete 26–36 n. Chr. die römischen Provinzen Judäa und Samaria im Auftrag des Kaisers.und bat ihn um den Leichnam von Jesus.Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu übergeben.59Josef nahm den Leichnamund wickelte ihn in ein frisches Leinentuch.60Dann legte er Jesus in seine eigene Grabkammer27,60 Grabkammer: Ein in den Felsen geschlagener Raum mit mehreren Nischen zur Ablage von Toten, dessen Eingang nach der Bestattung verschlossen wurde..Die war noch unbenutzt und in den Felsen gehauen.Schließlich rollte er einen großen Steinvor den Eingang zur Grabkammer und ging weg.61Maria aus Magdala27,61 Magdala: Ortschaft am Westufer des See Gennesaret. und die andere Maria blieben dortund ließen sich gegenüber vom Grab nieder.

Das Grab wird bewacht

62Am nächsten Tag – es war der Sabbat27,62 Sabbat: In der Bibel der siebte Tag der Woche, heute unser Samstag. Er gilt im Judentum als Feiertag, an dem nicht gearbeitet werden darf.gingen die führenden Priester27,62 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht. und die Pharisäer27,62 Pharisäer: Angehöriger einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte.gemeinsam zu Pilatus27,62 Pontius Pilatus: Verwaltete 26–36 n. Chr. die römischen Provinzen Judäa und Samaria im Auftrag des Kaisers..63Sie sagten: »Herr, uns ist etwas eingefallen.Als dieser Betrüger noch lebte, hat er gesagt:›Nach drei Tagen werde ich vom Tod auferweckt!‹64Gib doch den Befehl,das Grab bis zum dritten Tag zu bewachen.Sonst kommen seine Jünger27,64 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten., stehlen die Leicheund behaupten gegenüber dem Volk:›Er wurde von den Toten auferweckt!‹Dieser letzte Betrug wäre schlimmer als alles vorher.«65Pilatus antwortete: »Ihr sollt die Wache bekommen.Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt!«66Da gingen sie zum Grab.Sie versiegelten den Stein vor dem Eingangund sicherten das Grab durch eine Wache.