BasisBibel (BB)
25

Das Gleichnis von den Brautjungfern

251»Wenn das Himmelreich25,1 Himmelreich: Wörtlich »Königsherrschaft der Himmel«. Bezeichnet den Herrschaftsbereich, in dem sich Gottes Wille durchsetzt. kommt,wird es sein wie folgendes Gleichnis25,1 Gleichnis: Erzählung, die ihre Botschaft in Bildern und Vergleichen vermittelt.:Zehn Brautjungfern nahmen ihre Fackeln25,1 Fackel: Eine Stange mit einem Gefäß, in dem ein in Öl getränkter Lappen brannte.und gingen hinaus, um den Bräutigam25,1 Bräutigam: Bild für Christus, der nach Tod und Auferstehung am Tag des Herrn wiederkommen wird. Dann wird Gottes Reich endgültig anbrechen. zu empfangen.2Fünf von ihnen waren dumm,die anderen fünf waren klug.3Die dummen Brautjungfern nahmen zwarihre Fackeln mit, aber kein Öl.4Die klugen Brautjungfern dagegen nahmenzusammen mit ihren Fackeln auch Krüge mit Öl mit.5Doch der Bräutigam verspätete sich.Die Brautjungfern wurden müde und schliefen ein.6Mitten in der Nacht weckte sie der Ruf:›Seht doch! Der Bräutigam kommt!Geht hinaus, um ihn in Empfang zu nehmen!‹7Da standen alle Brautjungfern aufund machten ihre Fackeln bereit.8Die dummen Brautjungfern sagten zu den klugen:›Gebt uns von eurem Öl,sonst gehen unsere Fackeln sofort wieder aus!‹9Aber die klugen Brautjungfern antworteten:›Das geht nicht.Das Öl reicht nicht für uns und euch!Geht doch zu den Händlernund kauft euch selbst welches.‹

10Die dummen Brautjungfern gingen los,um Öl zu kaufen.Inzwischen traf der Bräutigam25,10 Bräutigam: Bild für Christus, der nach Tod und Auferstehung am Tag des Herrn wiederkommen wird. Dann wird Gottes Reich endgültig anbrechen. ein.Die klugen Brautjungfern, die vorgesorgt hatten,gingen mit ihm zum Hochzeitsfest.Hinter ihnen wurde die Tür geschlossen.11Später kamen die anderen Brautjungfern nach.Sie riefen: ›Herr, Herr, mach uns auf!‹12Aber der Bräutigam antwortete:›Amen25,12 Amen: Das hebräische Wort bedeutet »So ist es! / So soll es sein!«, das sage ich euch: Ich kenne euch nicht.‹13Bleibt also wachsam!Denn ihr kennt weder den Tag noch die Stunde,in der der Menschensohn25,13 Menschensohn: Bezeichnung, die zum Ausdruck bringt, dass Menschen Geschöpfe Gottes sind. Im Neuen Testament ein Titel für Jesus, der von Gott zum Herrscher und Retter der Welt bestimmt wurde. wiederkommt.«

Das Gleichnis vom anvertrauten Geld

Lukas 19,11-27
14»Es ist wie bei einem Mann, der verreisen wollte.Vorher rief er seine Diener25,14 Diener: Menschen, die für einen Herrn arbeiteten und in dessen Haus lebten. Es war üblich, dass sie mit geringen Geldbeträgen ihres Herrn Geschäfte machten. Der Gewinn gehörte ihrem Herrn, für einen Verlust mussten sie selbst aufkommen. zusammenund vertraute ihnen sein Vermögen an.15Dem einen gab er fünf Talente25,15 Talent: Ein »Talent« ist eine Gewichtseinheit zum Wiegen von Münzen und entspricht etwa 36 kg.,einem anderen zwei Talenteund dem dritten ein Talent –jedem nach seinen Fähigkeiten.Dann reiste der Mann ab.16Der Diener mit den fünf Talentenfing sofort an, mit dem Geld zu wirtschaften.Dadurch gewann er noch einmal fünf Talente dazu.17Genauso machte es der mit den zwei Talenten.Er gewann noch einmal zwei Talente dazu.18Aber der Diener mit dem einen Talentging weg und grub ein Loch in die Erde.Dort versteckte er das Geld seines Herrn.

19Nach langer Zeit kam der Herr der drei Diener25,19 Diener: Menschen, die für einen Herrn arbeiteten und in dessen Haus lebten. Es war üblich, dass sie mit geringen Geldbeträgen ihres Herrn Geschäfte machten. Der Gewinn gehörte ihrem Herrn, für einen Verlust mussten sie selbst aufkommen. zurückund wollte mit ihnen abrechnen.20Zuerst kam der Diener,der fünf Talente25,20 Talent: Ein »Talent« ist eine Gewichtseinheit zum Wiegen von Münzen und entspricht etwa 36 kg. bekommen hatte.Er brachte die zusätzlichen fünf Talente mitund sagte: ›Herr, fünf Talente hast du mir gegeben.Sieh nur, ich habe noch einmal fünf dazugewonnen.‹21Sein Herr sagte zu ihm: ›Gut gemacht!Du bist ein tüchtiger und treuer Diener.Du hast dich bei dem Wenigen als zuverlässig erwiesen.Darum werde ich dir viel anvertrauen.Komm herein!Du sollst beim Freudenfest25,21 Freudenfest: Bild für das Anbrechen vom Reich Gottes. Dann herrscht Gott als König über die Welt, in der alles nach seinem Willen geschieht. deines Herrn dabei sein!‹22Dann kam der Diener,der zwei Talente bekommen hatte.Er sagte: ›Herr, zwei Talente hast du mir gegeben.Sieh doch, ich habe noch einmal zwei dazugewonnen.‹23Da sagte sein Herr zu ihm: ›Gut gemacht!Du bist ein tüchtiger und treuer Diener.Du hast dich bei dem Wenigen als zuverlässig erwiesen.Darum werde ich dir viel anvertrauen.Komm herein!Du sollst beim Freudenfest deines Herrn dabei sein.‹

24Zum Schluss kam auch der Diener25,24 Diener: Menschen, die für einen Herrn arbeiteten und in dessen Haus lebten. Es war üblich, dass sie mit geringen Geldbeträgen ihres Herrn Geschäfte machten. Der Gewinn gehörte ihrem Herrn, für einen Verlust mussten sie selbst aufkommen.,der ein Talent25,24 Talent: Ein »Talent« ist eine Gewichtseinheit zum Wiegen von Münzen und entspricht etwa 36 kg. bekommen hatte, und sagte:›Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist.Du erntest, wo du nicht gesät hast,und du sammelst ein, wo du nichts ausgeteilt hast.25Deshalb hatte ich Angst.Also ging ich mit dem Geld wegund versteckte dein Talent in der Erde.Sieh doch, hier hast du dein Geld zurück!‹26Sein Herr antwortete:›Du bist ein schlechter und fauler Diener!Du wusstest,dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe,und einsammle, wo ich nichts ausgeteilt habe.27Dann hättest du mein Geld zur Bank bringen sollen.So hätte ich es bei meiner Rückkehrwenigstens mit Zinsen zurückbekommen.28Nehmt ihm das Talent wegund gebt es dem, der die zehn Talente hat!29Denn wer etwas hat,dem wird noch viel mehr gegeben –er bekommt mehr als genug.Doch wer nichts hat,dem wird auch das noch weggenommen, was er hat.30Werft diesen nichtsnutzigen Dienerhinaus in die Finsternis.Dort gibt es nur Heulen und Zähneklappern!‹«

Wonach der Menschensohn die Menschen beurteilt

31»Der Menschensohn25,31 Menschensohn: Bezeichnung, die zum Ausdruck bringt, dass Menschen Geschöpfe Gottes sind. Im Neuen Testament ein Titel für Jesus, der von Gott zum Herrscher und Retter der Welt bestimmt wurde. wird wiederkommenin seiner Herrlichkeit25,31 Herrlichkeit: Bezeichnet das, was einer Person Ansehen und Macht verleiht. Gottes Herrlichkeit stellt man sich auch als strahlenden Lichtglanz vor. mit allen Engeln25,31 Engel: Boten Gottes, die in seinem Auftrag unterwegs sind und seine Botschaft überbringen..Dann wird er sich auf seinen Herrscherthron25,31 Herrscherthron: Bild für die Königsherrschaft Gottes. Als Herrscher über die ganze Welt ist er der Richter, der am Ende der Zeit ein Urteil über sie spricht. Hier tritt Christus an seine Stelle. setzen.32Alle Völker werden vor dem Menschensohn versammelt.Er wird sie in zwei Gruppen aufteilen – wie ein Hirte25,32 Hirte: Verantwortlich für den Schutz und Bestand der Herde. In der Antike steht das Hirtenbild oft für den König oder für Gott.,der die jungen Ziegenböcke von der Herde trennt.33Die Herde wird er rechts von sich aufstellenund die jungen Ziegenböcke links.34Dann wird der König zu denen rechts von sich sagen:›Kommt her! Euch hat mein Vater gesegnet25,34 Segen, segnen: Besondere Zuwendung Gottes zu seinen Geschöpfen. Gott schenkt durch seinen Segen Leben, Kraft und Wohlergehen.!Nehmt das Reich25,34 Reich Gottes: Wörtlich »Königsherrschaft Gottes«. Bezeichnet den Herrschaftsbereich, in dem sich Gottes Wille durchsetzt. in Besitz,das Gott seit der Erschaffung der Weltfür euch vorbereitet hat.35Denn ich war hungrig,und ihr habt mir zu essen gegeben.Ich war durstig,und ihr habt mir zu trinken gegeben.Ich war ein Fremder,und ihr habt mich als Gast aufgenommen.36Ich war nackt,und ihr habt mir Kleider gegeben.Ich war krank,und ihr habt euch um mich gekümmert.Ich war im Gefängnis,und ihr habt mich besucht.‹

37Dann werden die Gerechten25,37 Gerechte: Menschen, die Gottes Gebote befolgen, sodass das Leben in Gemeinschaft miteinander gelingt. fragen:›Herr, wann haben wir dich hungrig gesehenund haben dir zu essen gegeben?Oder durstig und haben dir zu trinken gegeben?38Wann warst du ein Fremderund wir haben dich als Gast aufgenommen?Wann warst du nacktund wir haben dir Kleider gegeben?39Wann warst du krank oder im Gefängnisund wir haben dich besucht?‹40Und der König wird ihnen antworten:›Amen, das sage ich euch:Was ihr für einen meiner Brüder25,40 Bruder, Schwester: Wörtlich »Bruder«. Das griechische Wort bezeichnet männliche UND weibliche Mitglieder der Gemeinde.oder eine meiner Schwestern25,40 Bruder, Schwester: Wörtlich »Bruder«. Das griechische Wort bezeichnet männliche UND weibliche Mitglieder der Gemeinde. getan habt– und wenn sie noch so unbedeutend sind –,das habt ihr für mich getan.‹

41Dann wird er zu denen links von sich sagen:›Geht weg von mir! Gott hat euch verflucht.Ihr gehört in das ewige Feuer,das für den Teufel25,41 Satan, Teufel: Gegenspieler Gottes. Er versucht, die Menschen zu einem Verhalten zu bewegen, das Gottes Willen widerspricht. und seine Engel25,41 Engel: Auch der Teufel hat Boten und Diener. vorbereitet ist.42Denn ich war hungrig,und ihr habt mir nichts zu essen gegeben.Ich war durstig,und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben.43Ich war ein Fremder,und ihr habt mich nicht als Gast aufgenommen.Ich war nackt,und ihr habt mir keine Kleider gegeben.Ich war krank und im Gefängnis,und ihr habt euch nicht um mich gekümmert.‹44Dann werden auch sie antworten:›Herr, wann haben wir dich hungrigoder durstig gesehen?Oder als Fremden oder nacktoder krank oder im Gefängnis?Wann haben wir nicht für dich gesorgt?‹45Da wird er ihnen antworten:›Amen25,45 Amen: Das hebräische Wort bedeutet »So ist es! / So soll es sein!«, das sage ich euch:Was ihr für andere nicht getan habt– und wenn sie noch so unbedeutend waren –,das habt ihr für mich nicht getan!‹46Auf diese Menschen wartet die ewige Strafe.Aber die Gerechten25,46 Gerechte: Menschen, die Gottes Gebote befolgen, sodass das Leben in Gemeinschaft miteinander gelingt. empfangen das ewige Leben25,46 ewiges Leben: Leben im Reich Gottes und in unmittelbarer Gemeinschaft mit Gott nach der Auferstehung vom Tod.