BasisBibel (BB)
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Die Vorgeschichte und der Beginn des Wirkens von Jesus

Lukas 1,1–4,13

Die Geburt und Kindheit von Johannes dem Täufer und von Jesus

Lukas 1,1–2,52

Vorwort des Evangeliums

11Schon viele haben es versucht,die Ereignisse im Zusammenhang aufzuschreiben,die Gott unter uns geschehen ließ –2und zwar so,wie es uns von den Augenzeugen überliefert wurde.Die waren von Anfang an dabeiund erhielten den Auftrag, das Wort1,2 das Wort: Gottes Versprechen, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind. zu verkünden.3Auch ich bin all dem bis zu den Anfängennoch einmal sorgfältig nachgegangen.Dann habe ich mich dazu entschlossen,für dich, verehrter Theophilus1,3 Theophilus: Vermutlich Mitglied einer der Gemeinden, für die Lukas schreibt. Er ist auch der Adressat der Apostelgeschichte, vgl. Apostelgeschichte 1,1.,alles in der richtigen Reihenfolge aufzuschreiben.4So kannst du dich davon überzeugen,wie zuverlässig die Lehre ist,in der du unterrichtet wurdest.

Die Geburt von Johannes dem Täufer wird angekündigt

5Zu der Zeit, als Herodes1,5 Herodes der Große: König über Judäa, Samarien, Galiläa und die angrenzenden Gebiete (37–4 v. Chr.). König von Judäa1,5 Judäa: Römische Provinz mit Jerusalem als religiösem und kulturellem Zentrum. war,lebte ein Priester1,5 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. mit Namen Zacharias.Er gehörte zur Priestergruppe1,5 Priestergruppe: 1. Chronik 24,7-19 zufolge gab es im Tempel 24 Priestergruppen, die zweimal im Jahr je eine Woche für den Gottesdienst verantwortlich waren. Aus der Gruppe wurde täglich ein Priester ausgelost, der morgens und abends das Räucheropfer darbringen musste. des Abija.Seine Frau stammte von Aaron1,5 Aaron: Bruder von Mose und erster Hohepriester Israels. Er gilt in der Bibel als Stammvater der Priester. abund hieß Elisabet.6Beide lebten gerecht1,6 gerecht, Gerechtigkeit: Meint ein Leben nach dem Willen Gottes. vor Gott:Sie hielten sich in allem genau an die Gebote1,6 Gebote: Bestimmungen, die Gott den Menschen gegeben hat. Sie ordnen das Leben so, wie es nach Gottes Willen sein soll.und Vorschriften des Herrn1,6 Herr: Bezeichnung für Gott. Das griechische Alte Testament verwendet das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht..7Aber sie hatten keine Kinder.Denn Elisabet konnte keine Kinder bekommen,und beide waren schon alt.

8Einmal hatte Zacharias im Tempel1,8 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte. Gottesdienst zu halten,weil seine Priestergruppe1,8 Priestergruppe: 1. Chronik 24,7-19 zufolge gab es im Tempel 24 Priestergruppen, die zweimal im Jahr je eine Woche für den Gottesdienst verantwortlich waren. an der Reihe war.9Es war üblich,die Aufgaben der Priester1,9 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. durch das Los1,9 Los: Unterschiedlich markierte Steinchen, die in einem Behälter geschüttelt und auf den Boden geworfen wurden, um eine Entscheidung herbeizuführen. zu verteilen.Zacharias fiel das Räucheropfer1,9 Räucheropfer: Verbrennen von Weihrauch oder anderen Duftharzen auf einem Räucheraltar. zu,deshalb ging er in den Tempel des Herrn hinein.10Die ganze Volksmenge betete1,10 Gebet: Reden des Menschen mit Gott. draußen,während er das Räucheropfer darbrachte.

11Da erschien ihm ein Engel1,11 Engel: Boten Gottes, die in seinem Auftrag unterwegs sind und seine Botschaft überbringen. des Herrn.Der stand auf der rechten Seite des Räucheraltars1,11 Räucheraltar: Spezieller kleiner Altar, auf dem Räucheropfer verbrannt wurden..12Als Zacharias ihn sah, erschrak er,und große Furcht überkam ihn.13Aber der Engel sagte zu ihm:»Fürchte dich nicht, Zacharias!Dein Gebet1,13 Gebet: Reden des Menschen mit Gott. ist erhört worden.Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn schenken.Dem sollst du den Namen Johannes geben.14Du wirst dich freuen und jubeln.Ja, viele werden sich über seine Geburt freuen.15Der Herr1,15 Herr: Bezeichnung für Gott. Das griechische Alte Testament verwendet das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. hat ihn zu Großem bestimmt:Er wird auf Wein und Bier verzichten1,15 er wird auf Wein und Bier verzichten: Der Verzicht auf alkoholische Getränke wird beispielsweise in 3. Mose/Levitikus 10,9 und 4. Mose/Numeri 6,3 gefordert. Dort gehört er zu einem Gelübde, mit dem sich Menschen für eine bestimmte Zeit besonders eng an Gott binden..Schon im Mutterleib wird Gott ihnmit dem Heiligen Geist1,15 Heiliger Geist: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. erfüllen.16Viele aus dem Volk Israel1,16 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen. wird er zurückbringenzum Herrn, ihrem Gott.17Er wird dem Herrn als Bote vorausgehen –im gleichen Geist und mit der gleichen Kraftwie der Prophet Elija1,17 Elija: Prophet, der am Ende seines Lebens direkt von Gott in den Himmel geholt wurde. Sein Wiederkommen wird als Zeichen für das beginnende Gericht Gottes erwartet, vgl. Maleachi 3,23..Die Herzen der Väter wird er den Kindern zuwenden.Ungehorsame wird er dazu bringen,vor Gott gerecht1,17 gerecht, Gerechtigkeit: Meint ein Leben nach dem Willen Gottes. zu handeln und zu denken.So wird er ein Volk zum Herrn bringen,das für ihn bereit ist.«18Da sagte Zacharias zu dem Engel1,18 Engel: Boten Gottes, die in seinem Auftrag unterwegs sind und seine Botschaft überbringen.:»Woran kann ich erkennen, dass es so kommt?Denn ich bin ein alter Mann,und auch meine Frau ist schon alt.«19Der Engel antwortete:»Ich bin Gabriel1,19 Gabriel: Einer der obersten Engel in der himmlischen Ratsversammlung., der vor Gott steht.Gott hat mich gesandt, um mit dir zu redenund dir diese gute Nachricht zu bringen.20Doch nun höre: Du wirst stumm seinund nicht reden können bis zu dem Tag,an dem das eintrifft.Denn du hast meinen Worten nicht geglaubt.Sie werden aber in Erfüllung gehen,wenn die Zeit dafür gekommen ist.«

21Das Volk wartete auf Zacharias.Es wunderte sich, weil er so lange im Tempel1,21 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte. blieb.22Als er dann herauskam,konnte er nicht zu ihnen sprechen.Da erkannten sie,dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte.Er gab ihnen Zeichen, blieb aber stumm.23Als die Zeit seines Priesterdienstes1,23 Priesterdienst: 1. Chronik 24,7-19 zufolge gab es im Tempel 24 Priestergruppen, die zweimal im Jahr je eine Woche für den Gottesdienst verantwortlich waren. vorüber war,kehrte er nach Hause zurück.24Bald darauf wurde seine Frau Elisabet schwanger.Sie zog sich fünf Monate lang völlig zurück.Sie sagte: 25»Das hat der Herr1,25 Herr: Bezeichnung für Gott. Das griechische Alte Testament verwendet das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. an mir getan.Jetzt hat er sich um mich gekümmertund mich von der Verachtung1,25 Verachtung: Kinderlosigkeit galt als Zeichen dafür, dass eine Frau von Gott nicht gesegnet war. der Menschen befreit.«

Die Geburt von Jesus wird angekündigt

26Elisabet war im sechsten Monat schwanger.Da schickte Gott den Engel Gabriel1,26 Gabriel: Einer der obersten Engel in der himmlischen Ratsversammlung. zu einer Jungfrauin die Stadt Nazaret1,26 Nazaret: Dorf 140 km nördlich von Jerusalem. Hier wuchs Jesus auf. in Galiläa.27Sie war mit einem Mann verlobt1,27 Verlobung: Macht die Verbindung zwischen Mann und Frau rechtsgültig, ohne dass diese bereits zusammenleben.,der Josef hieß und ein Nachkomme Davids1,27 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete. war.Die Jungfrau hieß Maria.28Der Engel trat bei ihr ein und sagte:»Sei gegrüßt! Gott hat dir seine Gnade1,28 Gnade: Liebevolle Zuwendung Gottes, die er den Menschen ohne Vorbedingung schenkt. geschenkt.Der Herr ist mit dir.«29Maria erschrak über diese Worteund fragte sich: »Was hat dieser Gruß zu bedeuten?«

30Da sagte der Engel1,30 Engel: Boten Gottes, die in seinem Auftrag unterwegs sind und seine Botschaft überbringen. zu ihr:»Fürchte dich nicht, Maria.Gott schenkt dir seine Gnade1,30 Gnade: Liebevolle Zuwendung Gottes, die er den Menschen ohne Vorbedingung schenkt.:31Du wirst schwanger werdenund einen Sohn zur Welt bringen.Dem sollst du den Namen Jesus1,31 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. geben.32Er ist zu Großem bestimmtund wird ›Sohn des Höchsten1,32 der Höchste: Titel für Gott, der eng mit dem Tempel in Jerusalem verbunden ist.‹ genannt werden.Gott, der Herr, wird ihm den Thronseines Vorfahren David1,32 David: David ist ein bedeutender König von Israel. Nachdem das Königreich untergegangen war, hoffte man auf einen Nachkommen Davids als Retter und Erlöser Israels; vgl. 2. Samuel 7,12-16. geben.33Er wird für immer als König herrschenüber die Nachkommen Jakobs1,33 Nachkommen Jakobs: Bezeichnung für das Volk Israel. Der Stammvater Jakob wird in 1. Mose/Genesis 32,29 in Israel umbenannt..Seine Herrschaft wird niemals aufhören.«

34Da sagte Maria zu dem Engel1,34 Engel: Boten Gottes, die in seinem Auftrag unterwegs sind und seine Botschaft überbringen.:»Wie soll das möglich sein?Ich habe doch noch nie mit einem Mann geschlafen!«35Der Engel antwortete:»Der Heilige Geist1,35 Heiliger Geist: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. wird auf dich kommen.Die Kraft des Höchsten1,35 der Höchste: Titel für Gott, der eng mit dem Tempel in Jerusalem verbunden ist.wird dieses Wunder in dir bewirken.Deshalb wird das Kind, das du erwartest, heilig1,35 heilig: Menschen oder Dinge, die zu Gott gehören und mit ihm in Verbindung stehen. seinund ›Sohn Gottes‹1,35 Sohn Gottes: Titel, der das besondere Vertrauensverhältnis eines Menschen zu Gott zum Ausdruck bringt. Im Neuen Testament wird der Titel ausschließlich für Jesus verwendet. genannt werden.36Sieh doch: Auch Elisabet, deine Verwandte,erwartet einen Sohn trotz ihres hohen Alters.Sie ist jetzt im sechsten Monat schwanger,und dabei hieß es: Sie kann keine Kinder bekommen.37Für Gott ist nichts unmöglich.«38Da sagte Maria: »Ich diene dem Herrn1,38 Herr: Bezeichnung für Gott. Das griechische Alte Testament verwendet das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht..Es soll an mir geschehen, was du gesagt hast.«Da verließ sie der Engel.

Maria besucht Elisabet

39Bald danach machte sich Maria auf den Weg.So schnell sie konnte, wanderte siezu einer Stadt im Bergland von Judäa1,39 Judäa: Römische Provinz mit Jerusalem als religiösem und kulturellem Zentrum..40Dort ging sie in das Haus von Zachariasund begrüßte Elisabet.41Als Elisabet den Gruß von Maria hörte,sprang das Kind vor Freude in ihrem Bauch.Elisabet wurde vom Heiligen Geist1,41 Heiliger Geist: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. erfüllt42und rief mit lauter Stimme:»Gesegnet1,42 Segen, segnen: Wer einen anderen Menschen segnet, bittet Gott, dem Gesegneten Kraft, Leben und Wohlergehen zu schenken. bist du unter allen Frauenund gesegnet ist das Kind in deinem Bauch!43Wie komme ich zu der Ehre,dass die Mutter meines Herrn1,43 Herr: Titel für Jesus Christus. Im griechischen Alten Testament steht das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. Wenn Jesus Christus so genannt wird, kommt darin zum Ausdruck: In ihm begegnet Gott selbst den Menschen. mich besucht?44Als ich deinen Gruß hörte,sprang das Kind vor Freude in meinem Bauch.45Glückselig bist du, denn du hast geglaubt:Was der Herr versprochen hat, geht in Erfüllung.«

Maria lobt Gott

46Da sagte Maria1,46 da sagte Maria: Die Worte Marias erinnern an den Lobgesang der Hanna in 1. Samuel 2,1-10. Hanna dankte Gott mit dem Lied dafür, dass er ihr ein Kind geschenkt hat.:

»Ich lobe den Herrn aus tiefstem Herzen.

47Alles in mir jubelt vor Freude

über Gott, meinen Retter.

48Denn er wendet sich mir zu,

obwohl ich nur seine unbedeutende Dienerin1,48 unbedeutende Dienerin: Selbstbezeichnung, durch die Maria zum Ausdruck bringt, wie klein sie sich Gott gegenüber fühlt. bin.

Von jetzt an werden mich alle Generationen

glückselig preisen1,48 glückselig preisen: Wegen ihres Sohnes Jesus Christus werden die Menschen aller kommenden Generationen Maria ehren..

49Denn Gott, der mächtig ist, hat Großes an mir getan.

Sein Name ist heilig.

50Er ist barmherzig zu denen, die ihm Ehre erweisen –

von Generation zu Generation.

51Er hebt seinen starken Arm

und fegt die Überheblichen hinweg.

52Er stürzt die Machthaber vom Thron

und hebt die Unbedeutenden empor.

53Er füllt den Hungernden die Hände mit guten Gaben

und schickt die Reichen mit leeren Händen fort.

54Er kommt seinem Diener Israel1,54 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen. zu Hilfe

und erinnert sich an seine Barmherzigkeit.

55So hat er es unseren Vorfahren versprochen:

Abraham1,55 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. und seinen Nachkommen für alle Zeit!«

56Maria blieb etwa drei Monate bei Elisabet.Dann kehrte sie nach Hause zurück.

Johannes wird geboren

57Für Elisabet kam die Zeit der Geburt,und sie brachte einen Sohn zur Welt.58Ihre Nachbarn und Verwandten hörten,dass der Herrihr so große Barmherzigkeit erwiesen hatte.Sie freuten sich mit ihr.59Als das Kind acht Tage alt war,kamen sie zur Beschneidung1,59 Beschneidung: Das Abtrennen der Vorhaut am männlichen Glied ist für Israel Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinem Volk..Sie wollten ihm den Namenseines Vaters Zacharias geben.60Aber seine Mutter widersprach:»Nein, er soll Johannes1,60 Johannes: Der Name bedeutet übersetzt »Gott ist gnädig«. heißen!«61Sie hielten ihr entgegen:»Es gibt niemanden in deiner Verwandtschaft,der so heißt.«62Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen:»Wie soll er heißen?«63Er verlangte ein Wachstäfelchen1,63 Wachstäfelchen: Kleine, mit Wachs beschichtete Holztafel, die zur Zeit des Neuen Testaments für kurze Notizen benutzt wurde. und schrieb:»Er heißt Johannes.«Darüber wunderten sich alle.64Im selben Augenblick konnte Zacharias wieder sprechen1,64 sprechen: In Lukas 1,20 kündigt ein Engel Zacharias an, dass er stumm sein wird, bis ihm ein Sohn geboren wird..Da begann er, Gott zu loben.

65Große Furcht überkam alle,die aus der Nachbarschaft gekommen waren.Im ganzen Bergland von Judäa1,65 Judäa: Römische Provinz mit Jerusalem als religiösem und kulturellem Zentrum. sprach sich herum,was geschehen war.66Alle, die davon hörten, fragten sich:»Was wird aus diesem Kind einmal werden?«Denn offensichtlich stand esunter dem besonderen Schutz des Herrn.

Zacharias lobt Gott

67Da wurde Zacharias, der Vater von Johannes1,67 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor.,vom Heiligen Geist1,67 Heiliger Geist: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. erfüllt.Er begann wie ein Prophet1,67 Prophet: Verkündet, was Gott in einer bestimmten Situation zu sagen hat. zu reden:

68»Gelobt sei der Herr1,68 Herr: Bezeichnung für Gott. Das griechische Alte Testament verwendet das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht., der Gott Israels!

Denn er ist seinem Volk zu Hilfe gekommen

und hat es erlöst.

69Er hat uns einen starken Retter gesandt,

einen Nachkommen seines Dieners David1,69 David: David ist ein bedeutender König von Israel. Nachdem das Königreich untergegangen war, hoffte man auf einen Nachkommen Davids als Retter und Erlöser Israels; vgl. 2. Samuel 7,12-16..

70So hat Gott es von jeher angekündigt

durch den Mund seiner heiligen Propheten –

71einen Retter, der uns befreit von unseren Feinden

und aus der Gewalt aller, die uns hassen.

72Damit hat Gott auch unseren Vorfahren

seine Barmherzigkeit erwiesen.

Er hat an den heiligen Bund1,72 Bund: 1. Mose/Genesis 17 erzählt davon, dass Gott mit Abraham, dem Stammvater Israels, einen Bund schließt. gedacht,

den er mit ihnen geschlossen hat.

73Ja, er hat an den Eid gedacht,

den er unserem Vater Abraham1,73 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. geschworen hat:

74uns aus der Hand von Feinden zu retten.

Dann können wir ohne Angst Gott dienen

75unser Leben lang –

in seiner Gegenwart

als Menschen, die heilig1,75 heilig: Menschen oder Dinge, die zu Gott gehören und mit ihm in Verbindung stehen. und gerecht1,75 gerecht, Gerechtigkeit: Meint ein Leben nach dem Willen Gottes. sind.

76Und du, Kind,

wirst ein Prophet des Höchsten1,76 der Höchste: Titel für Gott, der eng mit dem Tempel in Jerusalem verbunden ist. genannt werden.

Du wirst dem Herrn1,76 Herr: Anrede und Bezeichnung für Jesus. Sie bringt zum Ausdruck, dass man sich in seinen Dienst stellt. vorangehen

und den Weg für ihn bereit machen.

77Du schenkst seinem Volk die Erkenntnis,

dass der Herr es retten will

und ihm die Schuld1,77 Schuld: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. vergibt.

78Unser Gott hat ein Herz voll Erbarmen.

Darum kommt uns das Licht aus der Höhe1,78 Licht aus der Höhe: »Licht« ist im Alten Testament oft mit Rettung durch Gott verbunden, vgl. beispielsweise Jesaja 9,1-6 und Jesaja 60,1-2. zur Hilfe.

79Es leuchtet denen,

die im Dunkel und im Schatten des Todes leben.

Es lenkt unsere Füße auf den Weg des Friedens.«

80Johannes1,80 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor. wuchs heranund wurde zu einem verständigen Menschen.Er lebte in der Wüste1,80 Wüste: Trockenes und steiniges Gebiet, in dem nur wenige Tiere und Pflanzen überleben können. bis zu dem Tag,an dem er öffentlich in Israel1,80 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen. auftrat.