261Macht euch keine Götzen26,1 Götze: Abfällige Bezeichnung für eine fremde Gottheit oder ihr Standbild.!Errichtet auch keine Götterbilder26,1 Götterbild: Aus Stein, Ton, Holz oder Metall gefertigtes kleines Standbild einer Gottheit. Seine Herstellung und Verehrung waren in Israel verboten. oder Kultsteine26,1 Kultstein: Hebräisch Massebe. Ein von Menschen aufgerichteter Stein mit religiöser Bedeutung.!Stellt in eurem Land keine Figuren aus Stein auf,um sie anzubeten!Denn ich bin der Herr, euer Gott26,1 ich bin der Herr, euer Gott: Hier wird der Anfang der Zehn Gebote wiederholt, vgl. 2. Mose/Exodus 20,2..2Achtet aber darauf, den Sabbat26,2 Sabbat: In der Bibel der siebte Tag der Woche, heute unser Samstag. Er gilt im Judentum als Feiertag, an dem nicht gearbeitet werden darf. einzuhalten.Es ist ein Tag zu meiner Ehre.Habt Ehrfurcht26,2 Ehrfurcht: Eine Haltung größter Hochachtung gegenüber Gott, die sowohl Bewunderung als auch Erschrecken zum Ausdruck bringt. vor meinem Heiligtum.Ich bin der Herr26,2 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR..3Gutes kündige ich euch an,wenn ihr nach meinen Ordnungen lebt,meine Gebote26,3 Gebote: Bestimmungen, die Gott den Menschen gegeben hat. Sie ordnen das Leben so, wie es nach Gottes Willen sein soll. haltet und danach handelt:4Dann lasse ich es zur richtigen Zeit regnen.Das Land wird reichen Ertrag bringenund die Bäume werden Früchte tragen.5Die Zeit, in der ihr euer Korn erntet und verarbeitet,wird bis zur Weinlese dauern.Und die Zeit, in der ihr eure Weintrauben erntet,wird bis zur Aussaat dauern.So viel Essen wird euch satt machen.Ihr werdet in eurem Land lebenund Ruhe und Frieden haben.6Ich werde eurem Land Frieden26,6 Frieden: Umfassender Zustand von Glück und Wohlergehen des Einzelnen und der Gemeinschaft, der aus der Beziehung mit Gott hervorgeht. schenken:Ihr legt euch schlafen und müsst niemanden fürchten.Auch die Raubtiere vertreibe ich aus eurem Land.Selbst das Schwert26,6 Schwert: Bild für den Krieg. halte ich von euch fern.7Euren Feinden werdet ihr nachjagenund dabei zusehen, wie sie im Kampf fallen.8Fünf von euch werden hundert Feinde jagen.Hundert von euch werden zehntausend jagen.Ihr werdet dabei zusehen, wie sie im Kampf fallen.9Ich werde mich euch zuwenden und dafür sorgen,dass ihr fruchtbar seid und euch vermehrt.Ich stehe zu meinem Bund26,9 Bund: Vertrag, mit dem zwei Partner eine gegenseitige Verpflichtung eingehen. Ist Gott einer der Partner, kann er sich auch einseitig zur Treue gegenüber seinem Volk oder einzelnen Menschen verpflichten.,den ich mit euch geschlossen habe.10Ihr werdet von einer alten Ernte essen können,bis die neue Ernte da ist –die Reste werdet ihr sogar wegwerfen!11Meine Wohnung26,11 meine Wohnung: Andere Bezeichnung für das Zelt der Begegnung, in dem Gott in der Wüste verehrt wurde. soll in eurer Mitte sein.Euch gegenüber empfinde ich keine Abscheu.12Ich werde mitten unter euch leben26,12 mitten unter euch leben: Die Gegenwart Gottes wird sein Volk durch dessen gesamte Geschichte begleiten..Ich will euer Gott sein und ihr sollt mein Volk sein.13Denn ich bin der Herr, euer Gott,der euch aus Ägypten geführt26,13 aus Ägypten geführt: 2. Mose/Exodus 1–15 erzählt, wie Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit. hat.Damals wart ihr Sklaven der Ägypterund habt unter ihrem Joch26,13 Joch: Holzbalken, der Tieren über den Nacken gelegt wird, um einen Wagen oder Pflug zu ziehen. Hier Bild für die Sklaverei, in der die Israeliten in Ägypten lebten. gelitten.Dieses Joch habe ich zerbrochenund euch zu freien, aufrechten Menschen gemacht.
Die Ankündigung von Fluch bei Ungehorsam
14Unheil kündige ich euch an, wenn ihr nicht auf mich hört:wenn ihr all meine Gebote26,14 Gebote: Bestimmungen, die Gott den Menschen gegeben hat. Sie ordnen das Leben so, wie es nach Gottes Willen sein soll. nicht befolgt,15meine Ordnungen zurückweist,mein Recht verabscheut,wenn ihr gegen meine Gebote handelt –und meinen Bund26,15 Bund: Vertrag, mit dem zwei Partner eine gegenseitige Verpflichtung eingehen. Ist Gott einer der Partner, kann er sich auch einseitig zur Treue gegenüber seinem Volk oder einzelnen Menschen verpflichten. brecht.16Dann werde ich euch Schlimmes antun.Ich werde Entsetzen über euch bringen,euch Schwindsucht und Fieber schicken.Eure Augen werden trübund eure Lebenskraft wird dahinschwinden.Für nichts und wieder nichts werdet ihr aussäen.Denn eure Feinde werden die Ernte aufessen.17Ich werde mich gegen euch wenden,und ihr werdet von euren Feinden besiegt.Über euch werden die herrschen, die euch hassen.Ihr werdet auf der Flucht sein,selbst wenn euch niemand verfolgt.18Ihr wollt immer noch nicht auf mich hören?Dann wird es siebenmal schlimmer werden.Ich werde euch wegen eurer Sünden26,18 Sünden: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. bestrafen.19Ich breche eure Macht, auf dir ihr so stolz seid.Den Himmel über euch mache ich hart wie Eisen26,19 hart wie Eisen, wie Bronze: Der Vergleich mit Metallen soll zeigen, wie lebensfeindlich, hart und trocken das Land wird, wenn kein Regen fällt.und euer Land wie Bronze26,19 wie Bronze: Der Boden wird hart und trocken wie Bronze, wenn kein Regen fällt..20Für nichts verbraucht ihr eure Kräfte:Das Land wird keinen Ertrag bringenund die Bäume werden keine Früchte tragen.21Ihr begegnet mir weiterhin feindlichund wollt nicht auf mich hören?Dann wird es siebenmal schlimmer werden.Ich werde euch Strafen schicken wegen eurer Sünden.22Ich lasse Raubtiere auf euch los.Die werden eure Kinder und euer Vieh fressen.Euer Volk wird so schrumpfen,dass die Straßen menschenleer sind.23Ihr widersetzt euch weiterhin meiner Warnungund wollt meine Feinde sein?24Dann werde auch ich euer Feind sein,und es wird siebenmal schlimmer werden.Ich werde euch wegen eurer Sünden schlagen.25Ich schicke euch das Schwert26,25 Schwert: Bild für den Krieg..Das ist meine Rache dafür,dass ihr den Bund26,25 Bund: Vertrag, mit dem zwei Partner eine gegenseitige Verpflichtung eingehen. Ist Gott einer der Partner, kann er sich auch einseitig zur Treue gegenüber seinem Volk oder einzelnen Menschen verpflichten. gebrochen habt.Wenn ihr in euren Städten Zuflucht sucht,wird euch das nichts nützen:Ich schicke euch die Pestund gebe euch in die Gewalt des Feindes.26Ich werde den Stab26,26 Stab: Ein Holzstock, auf dem die im Orient üblichen ringförmigen Brote aufgereiht werden. zerbrechen,an dem ihr euer Brot als Vorrat aufhängt.Dann gibt es nur noch das wenige,das frisch gebacken wird:Ein einziger Backofen wird für zehn Frauen reichen.Jedem wird man die gleiche Menge Brot zuteilen,doch davon werdet ihr nicht satt werden.27Ihr hört immer noch nicht auf michund begegnet mir weiterhin als Feinde?28Dann werde ich euch in meinem Zorn26,28 Zorn Gottes: Sein Wille, Gericht zu halten. begegnen,und es wird siebenmal schlimmer werden.Ich werde euch wegen eurer Sünden bestrafen.29Ihr werdet das Fleisch eurer Kinder essen26,29 Fleisch eurer Kinder essen: Bild für eine Hungersnot, die so schlimm ist, dass Menschen vor nichts mehr zurückschrecken, um an Nahrung zu kommen..30Ich werde eure Kultplätze26,30 Kultplatz: Lokales Heiligtum auf einer Anhöhe oder Bezeichnung für einen Ort, an dem fremde Götter verehrt werden. zerstörenund eure Räucheraltäre26,30 Räucheraltar: Spezieller kleiner Altar, auf dem Räucheropfer verbrannt wurden. vernichten.Ich werde eure Leichen auf eure toten Götzen26,30 Götze: Abfällige Bezeichnung für eine fremde Gottheit oder ihr Standbild. werfenund euch gegenüber tiefe Abscheu empfinden.31Eure Städte mache ich zu Trümmerhaufenund eure Heiligtümer werde ich verwüsten.Eure Opfer will ich nicht mehr riechen,obwohl ihr Geruch mich gnädig stimmen soll.32Ich selbst werde das Land verwüsten –so sehr, dass eure Feinde entsetzt sein werden,wenn sie sich darin niederlassen.33Euch aber werde ich zerstreuen,sodass ihr unter fremden Völkern leben müsst.Es gibt kein Zurück: Hinter euch ziehe ich das Schwert.Euer Land soll zur Wüste werdenund eure Städte zu Trümmerhaufen.34Solange das Land verwüstet ist und brach liegt,kann es seine Sabbatjahre26,34 Sabbatjahre: In 3. Mose/Levitikus 25,1-7 findet sich das Gebot, das Land jedes siebte Jahr in Ruhe zu lassen. nachholen.Während ihr im Land eurer Feinde seid,wird es Ruhe haben wie an einem Sabbat26,34 Sabbat: In der Bibel der siebte Tag der Woche, heute unser Samstag. Er gilt im Judentum als Feiertag, an dem nicht gearbeitet werden darf..35Das Land bekommt seine Ruhenur während dieser Zeit der Verwüstung.Als ihr noch darin gewohnt habt,habt ihr dem Land keine Ruhe gegönnt.Die Sabbatjahre waren euch egal.36Einige von euch werden überlebenund in den Ländern ihrer Feinde wohnen müssen.Die Herzen dieser Überlebendenwerde ich mit Verzweiflung füllen.Sie werden sich verfolgt fühlen,sobald nur ein verwelktes Blatt raschelt.Dann werden sie die Flucht ergreifen,als ob sie auf der Flucht vor dem Schwert wären.Sie werden hinfallen,obwohl niemand sie verfolgt.37Sie werden übereinander stürzen,als sei das Schwert hinter ihnen her.Dabei verfolgt sie niemand!In diesem Zustand werdet ihr nicht überleben könnenund seid euren Feinden wehrlos ausgeliefert.38Bei den fremden Völkern werdet ihr umkommen.Das Land eurer Feinde wird euch auffressen.39Die wenigen, die von euch überleben werden,sollen in den Ländern ihrer Feinde zugrunde gehen.Wegen ihrer Schuld26,39 Schuld: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. sollen sie sterbenund wegen der Schuld ihrer Vorfahren.Die Erinnerung an die Vorfahren stirbt mit ihnen.40Dann werden die Überlebenden ihre Schuld26,40 Schuld: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. bekennenund die Schuld ihrer Vorfahren eingestehen.Sie hielten nämlich zuvor nicht treu zu mirund wurden meine Feinde.41Also wurde auch ich ihr Feindund brachte sie in das Land ihrer Feinde.Dort endlich werden sich die vor mir beugen,die überlebt haben.Ihre Herzen sind jetzt noch nicht beschnitten26,41 nicht am Herzen beschnitten sein: Übertragene Redeweise: Wer nicht am Herzen beschnitten ist, lässt sein Leben nicht von innen heraus durch Gottes Willen bestimmt sein.,und sie werden für ihre Schuld bezahlen.42Dann werde ich mich daran erinnern,dass ich vor langer Zeit einen Bund geschlossen hatte:den Bund mit Jakob26,42 Bund mit Jakob: Von Gottes besonderer Beziehung zu Israels Stammvater Jakob erzählt beispielsweise 1. Mose/Genesis 28,10-22.und davor schon den Bund mit Isaak und Abraham26,42 Bund mit Isaak und Abraham: Vom Bund Gottes mit Israels Stammvater Abraham erzählt 1. Mose/Genesis 17. Vom Bund mit Abrahams Sohn Isaak ist in 1. Mose/Genesis 17,21 die Rede..Aber ich musste auch an das Land denken.43Deshalb sollten die Bewohner das Land verlassen26,43 das Land verlassen: Vermutlich eine Anspielung auf die Verbannung nach Babylon, in die Israel nach der Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezzar geführt wird.,damit es brach lagund seine Sabbatjahre26,43 Sabbatjahr: In 3. Mose/Levitikus 25,1-7 findet sich das Gebot, das Land jedes siebte Jahr in Ruhe zu lassen. Nichts hätte angebaut und geerntet werden sollen. nachholte.Sie mussten ihre Schuld bezahlen,weil sie immer wieder mein Recht missachtet hatten.Die von mir gesetzte Ordnung hatten sie gehasst.44Aber ich werde sie selbst dann nicht zurückweisen,wenn sie im Land ihrer Feinde sind.Ich empfinde keine Abscheu ihnen gegenüber.Deshalb will ich ihnen kein Ende machenund meinen Bund26,44 Bund: Vertrag, mit dem zwei Partner eine gegenseitige Verpflichtung eingehen. Ist Gott einer der Partner, kann er sich auch einseitig zur Treue gegenüber seinem Volk oder einzelnen Menschen verpflichten. mit ihnen nicht brechen.Denn ich bin der Herr26,44 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., ihr Gott.45Ich will mich an das erinnern, was für sie spricht:Ich will an den Bund mit den Vorfahren denken,die ich aus Ägypten geführt26,45 aus Ägypten geführt: 2. Mose/Exodus 1–15 erzählt, wie Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit. habe.Das tat ich vor den Augen der anderen Völker.So wurde ich ihr Gott.Ich bin der Herr.46Dies sind die Ordnungen und Vorschriftenund die Sammlung der Weisungen26,46 Weisung: Hebräisch Tora. Sie umfasst die schriftliche und mündliche Mitteilung von Gottes Willen.,die Mose übermitteln sollte.Der Herr teilte sie ihm auf dem Berg Sinai26,46 auf dem Berg Sinai: Auf diesem Gottesberg in der Wüste hat Mose die Zehn Gebote erhalten, vgl. 2. Mose/Exodus 20,1-17. Die Anweisungen in 3. Mose/Levitikus sollen für das Volk genauso grundsätzlich gelten. mit.Sie regeln die Beziehungzwischen dem Herrn und den Israeliten.