BasisBibel (BB)
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Katastrophen als Vorboten des Gerichts

Joel 1,1-20

Buchüberschrift

11In diesem Buch steht das Wort des Herrn1,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR.,das er Joel, dem Sohn des Petuel, mitgeteilt hat.

Davon sollt ihr erzählen!

2Hört diese Rede, ihr Ältesten1,2 Älteste: Bezeichnung für ein leitendes Amt in der Gemeinschaft, das von älteren Männern ausgeübt wurde.!Spitzt die Ohren, alle Bewohner des Landes!Ist so etwas jemals geschehen –in eurer Zeit oder in der Zeit eurer Vorfahren?3Erzählt euren Kindern davon!Eure Kinder sollen es ihren Kindern erzählen,und deren Kinder der nächsten Generation.

Heuschrecken überfallen das Land

4Was die Flugheuschrecken übrig ließen,fraßen die Wanderheuschrecken.Was die Wanderheuschrecken übrig ließen,fraßen die Jungtiere der Heuschrecken1,4 Heuschrecken: Flugfähige und gefräßige Insekten, die sich von Grünpflanzen ernähren. In Schwärmen von Millionen Einzeltieren können sie ganze Ernten vernichten..Und was die Jungtiere übrig ließen,fraßen die Larven.5Wacht auf, ihr Betrunkenen, und weint!Ihr Weintrinker, trauert um den Traubenmost1,5 Traubenmost: Vorstufe von Wein. Der Prozess, der den im Traubensaft enthaltenen Zucker in Alkohol umwandelt, hat begonnen.!Denn ihr bekommt nie mehr neuen Wein.

6Ja, ein Volk ist über mein Land gekommen.Es ist so gewaltig, dass man es nicht zählen kann.Es hat Zähne wie ein Löweund ein Gebiss wie eine Löwin.7Es hat meine Weinstöcke1,7 Weinstock, Feigenbaum: Stehen hier für Wohlstand. Das Wohnen unter Feigenbaum und Weinstock bedeutet ein Leben in Frieden und Freiheit. verwüstetund meine Feigenbäume1,7 Feigenbäume: Stehen hier für Wohlstand. Das Wohnen unter Feigenbaum und Weinstock bedeutet ein Leben in Frieden und Freiheit. kahl gefressen.Alles Laub hat es restlos vertilgtund sogar die Baumrinde abgeschält.Nur nackte Zweige sind übrig geblieben.

Eine Dürre vernichtet die Ernte

8Klag dein Leid wie eine junge Frau!Frisch verheiratet, trägt sie schon Trauer.Denn ihr wurde der Mann genommen.9Kein Speiseopfer1,9 Speiseopfer: Besteht aus Getreide, Mehl, ungesäuerten Backwaren und Öl. Ein Teil wird auf dem Altar verbrannt. und kein Trankopfer1,9 Trankopfer: Ausgießen von Wein, Wasser oder Öl an einem Altar.gibt es mehr im Haus des Herrn1,9 Haus Gottes: Bezeichnet den Tempel in Jerusalem..Darüber trauern die Priester1,9 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes.,die ihren Dienst tun für den Herrn1,9 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR..10Denn verwüstet ist das Feld,ausgetrocknet das Ackerland.Ja, vernichtet ist alles Getreide1,10 Getreide: Getreide, vor allem Weizen, war ein Grundnahrungsmittel, das hauptsächlich zum Backen von Brot verwendet wurde..Kein Traubenmost1,10 Traubenmost: Vorstufe von Wein. Der Prozess, der den im Traubensaft enthaltenen Zucker in Alkohol umwandelt, hat begonnen. und kein Olivenöl1,10 Öl: Aus den Früchten des Olivenbaums gepresstes Öl, das zu den Grundnahrungsmitteln gehörte.fließen mehr in der Kelter1,10 Kelter: Eine aus dem Fels gehauene Grube, die zum Auspressen von reifen Trauben diente. Die Trauben wurden dazu mit den bloßen Füßen zertreten..11Enttäuscht schauen die Bauern umher.Wo ist nun ihr Weizen, wo ihre Gerste?Auch die Weingärtner heulen,denn die ganze Ernte ist dahin.12Die Weinstöcke sind vertrocknet,die Feigenbäume völlig welk.Alle Bäume des Feldes sind verdorrt:Granatapfel, Dattelpalme und Apfelbaum.Ja, alle Fröhlichkeit ist den Menschen genommen.Wie welke Pflanzen lassen sie die Köpfe hängen.

Aufruf zum Fasten und Beten

13Tragt Trauer und klagt, ihr Priester1,13 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes.!Heult alle, die ihr Dienst tut am Altar1,13 Altar: Eine Art Tisch oder Podest, auf dem einer Gottheit Opfergaben dargebracht wurden.!Verbringt auch die Nacht in Trauerkleidern1,13 Trauergewand: Kleidungsstück aus rauem Leinen, das zum Zeichen von Trauer oder Buße auf bloßer Haut getragen wurde. Es wird auch »Sack« genannt.,die ihr Dienst tut für meinen Gott.Denn im Haus eures Gottes ist es vorbeimit Speiseopfer1,13 Speiseopfer: Besteht aus Getreide, Mehl, ungesäuerten Backwaren und Öl. Ein Teil wird auf dem Altar verbrannt. und Trankopfer1,13 Trankopfer: Ausgießen von Wein, Wasser oder Öl an einem Altar..14Bestimmt einen heiligen Tag für das Fasten1,14 Fasten: Der freiwillige Verzicht auf Essen und Trinken ist in der Bibel eine übliche religiöse Praxis.,ruft einen allgemeinen Bußgottesdienst1,14 Bußgottesdienst: Die Feier eines solchen Gottesdienstes erkennt die eigene Schuld gegenüber Gott an. Die Menschen wollen sich wieder an Gottes Gebote halten. aus.Versammelt die Ältesten1,14 Älteste: Bezeichnung für ein leitendes Amt in der Gemeinschaft, das von älteren Männern ausgeübt wurde. und alle Bewohner des Landesbeim Haus des Herrn1,14 Haus Gottes: Bezeichnet den Tempel in Jerusalem., eures Gottes.Dort sollen sie zum Herrn1,14 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. rufen:15Wehe, wenn der Tag kommt!Bald wird der Tag des Herrn1,15 Tag des Herrn: Der von Gott festgelegte Gerichtstag, an dem er gegen seine Feinde vorgehen wird. da sein.Er kommt mit aller Gewalt vom Gewaltigen1,15 der Gewaltige: Hebräisch Schaddaj. Titel für Gott, in dem seine überlegene Macht zum Ausdruck kommt..

Klage über den Verlust der Lebensgrundlage

16Wurde die Ernte nicht vor unseren Augen vernichtet?Ist es nicht vorbei mit den Jubel- und Ernteliedern?Sie sind aus dem Haus unseres Gottes1,16 Haus Gottes: Bezeichnet den Tempel in Jerusalem. verschwunden.17Die Schaufeln liegen unbenutzt auf dem Dreschplatz1,17 Dreschplatz: Ebener Platz außerhalb einer Siedlung, auf dem das Getreide gedroschen und die Spreu vom Weizen getrennt wird.,denn die Körner sind bereits am Boden vertrocknet.Die Vorratsbehälter sind leer, die Speicher zerfallen.Ja, verdorben ist alles Getreide.18Wie erbärmlich stöhnt doch das Vieh!Verstört laufen die Rinder durcheinander,weil es für sie keine Weiden mehr gibt.Auch die Schafherden leiden Not.19Ich rufe zu dir, Herr1,19 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR.!Denn Gluthitze hat die Weideplätze verzehrt,sie hat alle Bäume des Feldes verbrannt.20Auch die wilden Tiere schreien nach dir.Denn die Bachtäler sind vertrocknet,und Gluthitze hat die Weideplätze verzehrt.