BasisBibel (BB)
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Jesus heilt einen Mann, der blind geboren wurde

Markus 8,22-26
91Jesus9,1 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. ging an einem Mann vorbei und sah,dass der von Geburt an blind war.2Da fragten ihn seine Jünger9,2 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten.:»Rabbi9,2 Rabbi: Aramäisch für »mein Herr / mein Meister«. Zur Zeit von Jesus Ehrentitel für angesehene Lehrer., wer war ein Sünder9,2 Sünder: Mensch, der sich von Gott abgewendet hat und seinen Willen missachtet.,sodass er blind geboren wurde –dieser Mann oder seine Eltern?«3Jesus antwortete:»Weder war er selbst ein Sünder,noch waren es seine Eltern.Vielmehr sollen die Taten Gottesan ihm sichtbar werden.4Wir müssen die Taten vollbringen,mit denen Gott mich beauftragt hat,solange es noch Tag ist.Es kommt eine Nacht,in der niemand mehr etwas tun kann.5Solange ich in der Welt bin,bin ich das Licht der Welt9,5 Licht der Welt: Auch in Johannes 8,12 spricht Jesus von sich selbst als dem Licht der Welt.

6Nachdem er das gesagt hatte,spuckte er auf den Boden.Aus der Erde und dem Speichel9,6 Speichel: Dem Speichel wurde eine heilende Wirkung zugeschrieben. machte er eine Pasteund strich sie dem Blinden auf die Augen.7Dann sagte er ihm:»Geh und wasch dich im Teich von Schiloach9,7 Schiloach: Künstlich angelegtes Wasserbecken. König Hiskija wollte damit die Wasserversorgung Jerusalems sicher stellen.– Schiloach heißt übersetzt »der Gesandte«. –Der Mann ging dorthin und wusch sich.Als er zurückkam, konnte er sehen.

8Da sagten seine Nachbarn und die Leute,die ihn vorher als Bettler gekannt hatten:»Ist das nicht der Mann,der immer dasaß und bettelte?«9Die einen sagten: »Das ist er!«Die anderen sagten:»Nein, er sieht ihm nur ähnlich!«Er selbst aber sagte: »Ich bin es wirklich!«10Da fragten sie ihn:»Wieso kannst du auf einmal sehen?«11Er antwortete: »Der Mann, der Jesus9,11 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. heißt,machte eine Paste und strich sie mir auf die Augen.Dann sagte er zu mir:›Geh zum Teich von Schiloach9,11 Schiloach: Künstlich angelegtes Wasserbecken. König Hiskija wollte damit die Wasserversorgung Jerusalems sicher stellen. und wasch dich.‹Ich ging dorthin,wusch mich und konnte sehen.«12Sie fragten ihn: »Wo ist er jetzt?«Er antwortete: »Ich weiß es nicht.«

Die Pharisäer untersuchen die Heilung

13Sie brachten den Mann, der blind gewesen war,zu den Pharisäern9,13 Pharisäer: Angehöriger einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte..14Der Tag, an dem Jesus9,14 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. die Paste gemachtund dem Blinden die Augen geöffnet hatte,war ein Sabbat.15Nun fragten ihn auch die Pharisäer,wie er sehend geworden war.Da erzählte er es noch einmal:»Der Mann strich eine Paste auf meine Augen.Dann wusch ich mich und konnte sehen.«16Einige von den Pharisäern sagten:»Dieser Mensch kommt nicht von Gott,denn er hält den Sabbat9,16 Sabbat: In der Bibel der siebte Tag der Woche, heute unser Samstag. Er gilt im Judentum als Feiertag, an dem nicht gearbeitet werden darf. nicht ein.«Andere meinten aber:»Wie kann jemand solche Zeichen9,16 Zeichen, Wunder: Ausweis der göttlichen Vollmacht, mit der eine Person handelt. tun,wenn er selbst ein Sünder9,16 Sünder: Mensch, der sich von Gott abgewendet hat und seinen Willen missachtet. ist?«So kam es zu Meinungsverschiedenheiten unter ihnen.17Da fragten sie den Blinden noch einmal:»Und du, was sagst du über ihn?Schließlich hat er dir die Augen geöffnet!«Er antwortete: »Der Mann ist ein Prophet9,17 Prophet: Verkündet, was Gott in einer bestimmten Situation zu sagen hat.

18Nun glaubten die jüdischen Behörden9,18 jüdische Behörden: Wörtlich »die Juden«. Im Johannesevangelium sind damit je nach Zusammenhang unterschiedliche Personen oder Gruppen gemeint, die Jesus als Gegner gegenübertreten. nicht,dass er blind gewesen war und jetzt sehen konnte.Deshalb ließen sie die Eltern des Geheilten rufen19und fragten sie: »Ist das euer Sohn?Ihr sagt, dass er von Geburt an blind war.Wieso kann er jetzt sehen?«20Die Eltern antworteten: »Wir wissen,dass er unser Sohn ist und blind geboren wurde.21Wir wissen nicht, wieso er jetzt sehen kann.Wir wissen auch nicht, wer ihm die Augen geöffnet hat.Fragt ihn selbst.Er ist alt genug, um für sich selbst zu sprechen.«22Das sagten seine Eltern,weil sie sich vor den jüdischen Behörden fürchteten.Die hatten nämlich schon beschlossen:Wer bekennt, dass Jesus9,22 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. der Christus9,22 Christus: Bedeutet übersetzt »der Gesalbte«. Im Alten Testament werden Könige, aber auch Propheten und Priester bei Amtsantritt gesalbt. Später wird der von Gott zum Herrscher der Welt bestimmte Retter so genannt. Im Neuen Testament ist das Jesus. ist,wird aus der jüdischen Gemeinde9,22 jüdische Gemeinde: Wörtlich »Synagoge«. Wie der Begriff »Kirche« bezeichnet der Begriff nicht nur das Gebäude, sondern auch die Versammlung. ausgeschlossen.23Deswegen sagten seine Eltern:»Er ist alt genug! Fragt ihn selbst!«

Das Bekenntnis des Geheilten

24Die Pharisäer9,24 Pharisäer: Angehöriger einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte. ließen den Mann,der blind gewesen war, noch einmal zu sich rufen.Sie forderten ihn auf:»Bei der Ehre Gottes: Sag die Wahrheit!Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder9,24 Sünder: Mensch, der sich von Gott abgewendet hat und seinen Willen missachtet. ist!«25Der Mann antwortete: »Ich weiß nicht,ob er ein Sünder ist.Aber ich weiß eins:Ich war blind, und jetzt kann ich sehen.«26Sie fragten ihn weiter: »Was hat er mit dir gemacht?Wie hat er dir die Augen geöffnet?«27Er antwortete ihnen:»Das habe ich euch schon gesagt,und ihr habt es nicht gehört.Warum wollt ihr es noch einmal hören?Wollt ihr etwa auch Jünger9,27 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. von ihm werden?«28Da beschimpften sie ihn und sagten:»Du bist ein Jünger von ihm!Aber wir sind Jünger von Mose9,28 Mose: Steht hier für das »Gesetz des Mose«, eine Bezeichnung für die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders der fünf Bücher Mose..29Wir wissen, dass Gott mit Mose gesprochen hat.Aber von dem da wissen wir nicht, woher er kommt.«

30Der Mann gab ihnen zur Antwort:»Das ist doch erstaunlich:Ihr wisst nicht, woher er kommt.Aber mir hat er die Augen geöffnet!31Wir wissen doch: Gott erhört nicht die Sünder9,31 Sünder: Mensch, der sich von Gott abgewendet hat und seinen Willen missachtet..Gott hört auf die, die ihn ehren und seinen Willen tun.32Seit die Welt besteht, hat man das noch nie gehört:Jemand hat einem Menschen die Augen geöffnet,der von Geburt an blind war.33Dieser Mann könnte nichts vollbringen,wenn er nicht von Gott käme.«34Sie gaben ihm zur Antwort:»Von Geburt an bist du ganz und gar ein Sünder!Ausgerechnet du willst uns belehren?«Und sie warfen ihn hinaus aus der jüdischen Gemeinde.

35Jesus9,35 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. hörte,dass sie den Mann hinausgeworfen hatten.Als er ihn dann fand, fragte er ihn:»Glaubst du an den Menschensohn9,35 Menschensohn: Bezeichnung, die zum Ausdruck bringt, dass Menschen Geschöpfe Gottes sind. Im Neuen Testament ein Titel für Jesus, der von Gott zum Herrscher und Retter der Welt bestimmt wurde.36Der Mann antwortete:»Herr, sag mir, wer ist es,damit ich an ihn glauben kann.«37Jesus sagte: »Du hast ihn gesehen.Es ist der, der mit dir redet.«38Da sagte der Mann: »Ich glaube, Herr9,38 Herr: Titel für Jesus Christus. Im griechischen Alten Testament steht das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. Wenn Jesus Christus so genannt wird, kommt darin zum Ausdruck: In ihm begegnet Gott selbst den Menschen.Und er fiel vor ihm auf die Knie.

Die Blindheit der Pharisäer

39Jesus sprach:»Ich bin in diese Welt gekommen, um Gericht zu halten9,39 Gericht halten: Am Ende der Zeit wird Jesus Christus im Namen Gottes als Richter ein Urteil über die Welt fällen.:Die nicht sehen können, sollen sehend werden.Und die sehen können, sollen blind werden.«40Das hörten einige von den Pharisäern9,40 Pharisäer: Angehöriger einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte.,die bei ihm waren.Sie fragten ihn: »Sind wir etwa auch blind?«41Jesus9,41 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. antwortete:»Wenn ihr blind wärt, wäret ihr keine Sünder9,41 Sünder: Mensch, der sich von Gott abgewendet hat und seinen Willen missachtet..Aber jetzt behauptet ihr: ›Wir sehen!‹Darum bleibt eure Sünde9,41 Sünde: Die Trennung des Menschen von Gott, seinem Schöpfer. Sie führt dazu, dass der Mensch sein Leben nicht nach Gottes Willen ausrichten kann. bestehen!«