BasisBibel (BB)
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Jesus redet mit Nikodemus

Johannes 3,1-21

Neu geboren werden durch den Geist

31Unter den Pharisäern3,1 Pharisäer: Angehöriger einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte. gab es einen,der Nikodemus hieß.Er war einer der führenden Männer des jüdischen Volkes3,1 jüdischen Volkes: Wörtlich »die Juden«. Im Johannesevangelium sind damit je nach Zusammenhang unterschiedliche Personen oder Gruppen gemeint, die Jesus als Gegner gegenübertreten..2Eines Nachts ging er zu Jesus3,2 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. und sagte zu ihm:»Rabbi3,2 Rabbi: Aramäisch für »mein Herr / mein Meister«. Zur Zeit von Jesus Ehrentitel für angesehene Lehrer., wir wissen:Du bist ein Lehrer3,2 Lehrer: Ehrenvolle Anrede für die Schriftgelehrten, die auch Jesus gegenüber gebraucht wurde., den Gott uns geschickt hat.Denn keiner kann solche Zeichen3,2 Zeichen, Wunder: Ausweis der göttlichen Vollmacht, mit der eine Person handelt. tun,wie du sie vollbringst, wenn Gott nicht mit ihm ist.«3Jesus antwortete: »Amen3,3 Amen: Das hebräische Wort bedeutet »So ist es! / So soll es sein!«, amen, das sage ich dir:Nur wenn jemand neu geboren wird,kann er das Reich Gottes3,3 Reich Gottes: Wörtlich »Königsherrschaft Gottes«. Bezeichnet den Herrschaftsbereich, in dem sich Gottes Wille durchsetzt. sehen.«4Darauf sagte Nikodemus zu ihm:»Wie kann denn ein Mensch geboren3,4 geboren: Nikodemus versteht die Worte von Jesus wörtlich. Für Jesus ist das jedoch ein Bild dafür, dass jemand das Leben ganz neu beginnen kann. werden,der schon alt ist?Man kann doch nicht in den Mutterleib zurückkehrenund ein zweites Mal geboren werden!«5Jesus antwortete: »Amen, amen, das sage ich dir:Nur wenn jemand aus Wasser3,5 Wasser: Bild für die Taufe, bei der zeichenhaft Schuld und Sünde abgewaschen werden. Damit wird alles weggenommen, was die Beziehung zwischen dem Getauften und Gott stört. und Geist3,5 Geist Gottes: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. geboren wird,kann er in das Reich Gottes hineinkommen.6Was von Menschen geboren wird, ist ein Menschenkind.Was vom Geist geboren wird, ist ein Kind des Geistes.7Wundere dich also nicht, dass ich dir gesagt habe:›Ihr müsst von oben her neu geboren werden.‹8Auch der Wind3,8 Wind: Das griechische Wort bezeichnet sowohl den Wind als auch den Geist Gottes. weht, wo er will.Du hörst sein Rauschen.Aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht.Genauso ist es mit jedem, der vom Geist geboren wird.«

9Nikodemus fragte Jesus3,9 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. noch einmal:»Wie kann das geschehen?«10Jesus antwortete:»Du bist Lehrer3,10 Lehrer: Ehrenvolle Anrede für die Schriftgelehrten, die auch Jesus gegenüber gebraucht wurde. Israels3,10 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen. und verstehst das nicht?11Amen3,11 Amen: Das hebräische Wort bedeutet »So ist es! / So soll es sein!«, amen, das sage ich dir:Das, was wir wissen, davon reden wir.Und das, was wir gesehen haben, das bezeugen wir.Aber das, was wir bezeugen, nehmt ihr nicht an.12Ihr glaubt mir schon nicht,wenn ich zu euch von weltlichen Dingen spreche.Wie werdet ihr mir dann glauben,wenn ich zu euch von himmlischen Dingen rede?«

Wer an Jesus glaubt, hat das ewige Leben

13»Nur einer ist in den Himmel3,13 Himmel: Im übertragenen Sinn beschreibt »Himmel« den Bereich, in dem Gott wohnt. hinaufgestiegen.Es ist der, der auch vom Himmel herabgekommen ist:der Menschensohn3,13 Menschensohn: Bezeichnung, die zum Ausdruck bringt, dass Menschen Geschöpfe Gottes sind. Im Neuen Testament ein Titel für Jesus, der von Gott zum Herrscher und Retter der Welt bestimmt wurde..14Es ist wie damals3,14 wie damals: 4. Mose/Numeri 21,4-9 erzählt vom Ungehorsam der Israeliten gegenüber Gott und ihrer Rettung, weil sie ihr Fehlverhalten einsehen und zu Gott beten. bei Mose3,14 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote.,als er in der Wüste3,14 Wüste: Meint die Zeit der Wüstenwanderung, als Israel aus Ägypten geflohen war; vgl. 2. Mose/Exodus 16–19 und 4. Mose/Numeri 10,11–21,35.den Pfahl mit der Schlange aufgerichtet hat.So muss auch der Menschensohn erhöht3,14 erhöhen: In 4. Mose/Numeri 21,9 wird erzählt, dass Mose eine Schlange aus Bronze auf ein Feldzeichen steckt und die Israeliten damit rettet. Jesus, der gekommen ist, um die ganze Welt zu retten, wird am Ende seines Lebens am Kreuz in die Höhe gehoben. werden,15damit jeder, der an ihn glaubt,das ewige Leben3,15 ewiges Leben: Leben im Reich Gottes und in unmittelbarer Gemeinschaft mit Gott nach der Auferstehung vom Tod. hat.16Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt,dass er seinen einzigen Sohn3,16 Sohn Gottes: Titel, der das besondere Vertrauensverhältnis eines Menschen zu Gott zum Ausdruck bringt. Im Neuen Testament wird der Titel ausschließlich für Jesus verwendet. für sie hingab.Jeder, der an ihn glaubt, soll nicht verloren gehen,sondern das ewige Leben haben.17Gott hat den Sohn nicht in die Welt gesandt,damit er sie verurteilt3,17 Gericht, verurteilen: Als Herrscher über die ganze Welt ist Gott der Richter, der am Ende der Zeit ein Urteil über sie spricht..Vielmehr soll er die Welt retten.18Wer an ihn glaubt, wird nicht verurteilt.Wer aber nicht glaubt, ist schon verurteilt.Denn er hat nicht an den geglaubt,der Gottes einziger Sohn ist.

19So geschieht die Verurteilung:Das Licht3,19 Licht: Bild für das Leben, das Jesus Christus als Licht der Welt schenkt. Durch ihn erhalten die Menschen das ewige Leben in unmittelbarer Gemeinschaft mit Gott. ist in die Welt gekommen.Aber die Menschen liebten die Finsternismehr als das Licht.Denn ihr ganzes Tun war böse.20Jeder, der Böses tut, hasst das Licht.Er tritt nicht ins Licht,damit seine Taten nicht herauskommen.21Wer sich bei dem, was er tut,nach der Wahrheit3,21 Wahrheit: Wahr ist etwas, wenn es hält, was es verspricht. In diesem Sinne ist »wahr«, was von Gott kommt. Als Mensch ist Jesus Zeuge für diese Wahrheit, als Sohn Gottes, der von Gott kommt, ist er die Wahrheit selbst. richtet, tritt ins Licht.Seine Taten sollen bekannt werden,denn Gott selbst bestimmt sein Handeln.«

Jesus und Johannes der Täufer

Johannes 3,22-36

Die Menschen streiten, welche Taufe wirksamer ist

22Bald darauf ging Jesus3,22 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. mit seinen Jüngern3,22 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten.in das judäische Land3,22 Judäa: Römische Provinz mit Jerusalem als religiösem und kulturellem Zentrum..Er blieb mit ihnen dort und taufte3,22 taufen: Wörtlich »(in Wasser) eintauchen«. Die Handlung steht zeichenhaft für das Abwaschen von Schuld und Sünde..23Auch Johannes3,23 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor. taufte in Änon,in der Nähe von Salim,denn dort gab es zahlreiche Quellen.Die Menschen kamen und ließen sich taufen.24Johannes war nämlich noch nichtins Gefängnis geworfen worden.

25Da gerieten die Jünger3,25 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. des Johannes3,25 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor.mit einem Juden3,25 Juden: Im Johannesevangelium sind damit unterschiedliche Personen oder Gruppen gemeint, die Jesus als Gegner gegenübertreten. in Streitüber die Reinigung von Schuld3,25 Reinigung von Schuld: Gemeint ist die Taufe als Zeichen für das Abwaschen von Schuld..26Sie gingen zu Johannes und sagten zu ihm:»Rabbi3,26 Rabbi: Aramäisch für »mein Herr / mein Meister«. Zur Zeit von Jesus Ehrentitel für angesehene Lehrer., da war ein Mann bei dirauf der anderen Seite des Jordan3,26 Jordan: Wichtigster Fluss in der Region, der vom Hermongebirge durch den See Gennesaret ins Tote Meer fließt..Du selbst hast seine Bedeutung bezeugt.Der tauft jetzt auch, und alle gehen zu ihm hin!«27Johannes antwortete:»Kein Mensch kann sich irgendetwas nehmen,wenn es ihm nicht vom Himmel3,27 Himmel: Im übertragenen Sinn beschreibt »Himmel« den Bereich, in dem Gott wohnt. gegeben ist.28Ihr selbst könnt bezeugen, dass ich gesagt habe3,28 ich gesagt habe: Johannes verweist auf ein Gespräch, das in Johannes 1,19-28 erzählt wird.:›Ich bin nicht der Christus3,28 Christus: Bedeutet übersetzt »der Gesalbte«. Im Alten Testament werden Könige, aber auch Propheten und Priester bei Amtsantritt gesalbt. Später wird der von Gott zum Herrscher der Welt bestimmte Retter so genannt. Im Neuen Testament ist das Jesus..‹Vielmehr habe ich gesagt:›Ich bin vor ihm her gesandt.‹29Nur wer die Braut heiratet, ist der Bräutigam.Der Freund des Bräutigams steht dabei.Er hört den Bräutigam vor Freude jubelnund freut sich mit.Genau solche Freude erfüllt mich jetzt.30Seine Bedeutung wird zunehmen,aber meine wird abnehmen.«

Johannes bezeugt, dass Jesus der Sohn Gottes ist

31»Wer von oben kommt, steht über allen.Wer dagegen von der Erde stammt,gehört zur Erde und spricht aus weltlicher Sicht.Er, der vom Himmel3,31 Himmel: Im übertragenen Sinn beschreibt »Himmel« den Bereich, in dem Gott wohnt. kommt, steht über allen.32Was er dort gesehen und gehört hat,dafür tritt er hier als Zeuge auf.Aber niemand glaubt seiner Zeugenaussage.33Wer auf das hört, was er bezeugt, bestätigt:Was Gott sagt, das ist wahr.34Der, den Gott gesandt hat, spricht die Worte Gottes.Denn Gott gibt ihm den Geist3,34 Geist Gottes: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. in seiner ganzen Fülle.35Der Vater liebt den Sohn3,35 Sohn Gottes: Titel, der das besondere Vertrauensverhältnis eines Menschen zu Gott zum Ausdruck bringt. Im Neuen Testament wird der Titel ausschließlich für Jesus verwendet.und hat alles in seine Hand gelegt.36Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben3,36 ewiges Leben: Leben im Reich Gottes und in unmittelbarer Gemeinschaft mit Gott nach der Auferstehung vom Tod..Wer aber nicht auf den Sohn hört,wird das Leben nicht sehen.Dem Zorn Gottes3,36 Zorn Gottes: Sein Wille, Gericht zu halten. entgeht er nicht.«