BasisBibel (BB)
17

Gott beschreibt das Ausmaß der Schuld Israels

171Die Sünde Judas17,1 Sünde Judas: Den Bewohnern des Südreichs Juda wird die Anbetung fremder Götter vorgeworfen. ist unauslöschlich aufgeschrieben.Mit eisernem Griffel17,1 Griffel: Spitzer Stab aus Holz oder Metall, mit dem Buchstaben in Tontafeln geritzt wurden. Je härter er war, desto tiefer konnte geritzt werden. und diamantener Spitzewurde sie in Tafeln und Hörner17,1 Hörner: Hier die vier Ecken eines Altars. Sie sind höher als die Opferfläche und werden »Hörner« genannt. eingeritzt.Die Tafeln sind die Herzen der Menschen,und die Hörner sind an ihren Altären.2Wie man sich um die eigenen Kinder kümmert,so kümmern sich die Leute von Juda um ihre Götzen.Ihre Söhne denken nur noch an die Altäre,an Kultpfähle17,2 Kultpfahl: Hebräisch Aschera. Ein von Menschen aufgerichteter Holzpfahl mit religiöser Bedeutung. unter grünen Bäumen17,2 grüner Baum: Besonders prächtige Bäume galten als Ort der Fruchtbarkeit. Dort wurden religiöse Bräuche durchgeführt. und auf den Höhen.3Deshalb gebe ich alles zur Plünderung frei:meinen Berg17,3 Gottes Berg: Meint wahrscheinlich den Zion, den Tempelberg in Jerusalem. mit dem Land darum herum, deinen Besitz,all deine Schätze und deine Kultplätze17,3 Kultplatz: Lokales Heiligtum auf einer Anhöhe oder Bezeichnung für einen Ort, an dem fremde Götter verehrt werden..Denn überall hast du, Juda, Sünden17,3 Sünden: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. begangen.4Es ist allein deine Schuld,dass du deinen Erbbesitz17,4 Erbbesitz: Der Anteil der Israeliten an dem Land, das Gott ihnen gibt. Sie dürfen das Land für ihren Lebensunterhalt nutzen, der Eigentümer bleibt Gott. hergeben musst,den ich dir gegeben habe.Du wirst deinen Feinden dienen müssenin einem Land, das du nicht kennst.Denn wie ein Feuer hast du meinen Zorn17,4 Zorn Gottes: Sein Wille, Gericht zu halten. entfacht.Für immer wird es brennen.

Gott kündigt Fluch und Segen an

5So spricht der Herr17,5 so spricht der Herr: Typische Einleitung eines Gotteswortes, vor allem in prophetischen Büchern.: Fluch17,5 Fluch: Ein Unheil bringendes Wort, durch das die Lebenskraft oder das Wohlergehen des Verfluchten gemindert werden soll. über den Mann,der sich auf Menschen verlässt!Vergängliches hält er für seine Stärke.Und sein Herz17,5 Herz: Sitz des Verstandes und des Willens. wendet sich vom Herrn17,5 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. ab.6Er gleicht einem Strauch in der Steppe,der nie gedeihen wird.Kümmerlich wächst er auf dürrem Wüstenboden,auf salzigem Land, wo sonst niemand lebt.

7Segen17,7 Segen, segnen: Besondere Zuwendung Gottes zu seinen Geschöpfen. Gott schenkt durch seinen Segen Leben, Kraft und Wohlergehen. dagegen für den Mann,der auf den Herrn vertrautund dessen Zuversicht der Herr ist!8Er gleicht einem Baum,der am Wasser gepflanzt ist.Seine Wurzeln streckt er hin zum Bach.Vor der Hitze fürchtet er sich nicht,seine Blätter bleiben grün.Selbst ein trockenes Jahr macht ihm nichts aus,und er hört nicht auf, Frucht zu bringen.

9Das menschliche Herz17,9 Herz: Sitz des Verstandes und des Willens. ist und bleibt ein Rätsel:Es ist abgrundtief verkehrt und unverbesserlich.Wer kann es ergründen?10Nur ich, der Herr, kann Herz und Nieren17,10 Nieren: Sitz innerer Gefühlsregungen und des Gewissens. erforschen.Ich prüfe jeden Menschen,damit ich ihm das geben kann,was seinem Verhalten entspricht.11Wer seinen Reichtum nicht rechtmäßig erwirbt,gleicht einem Rebhuhn17,11 Rebhuhn: Baut seine Nester ungeschützt im Sand. Wenn ein Nest wegen Gefahr verlassen wurde, konnte es bei der Rückkehr zur Verwechslung und so zum Ausbrüten fremder Eier kommen., das fremde Eier ausbrütet:Mitten im Leben muss er schon alles zurücklassenund steht am Ende wie ein Trottel da.

Jeremia lobt Gott und bittet um Hilfe

12Der Ort, an dem unser Heiligtum17,12 unser Heiligtum: Meint den Tempel auf dem Berg Zion in Jerusalem. steht,ist ein herrlicher Thron, schon immer hoch erhaben!13Herr17,13 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., du bist doch die Hoffnung Israels!Alle, die dich verlassen, werden jämmerlich umkommen!Ja, alle, die sich von dir abwenden, werden vergehen:Ihre Namen sind in Staub geschrieben17,13 in Staub geschrieben: Bild für Vergänglichkeit. Zeichen im Staub werden schnell vom Wind verweht.,weil sie den Herrn, ihre Quelle, verlassen haben.Dabei sprudelt aus ihm Wasser, das Leben schenkt.

14Heile mich, Herr, dann bin ich geheilt!Hilf mir, dann ist mir geholfen!Denn du bist der Grund für mein Lobgebet.15Sieh her, wie sie mich verspotten:»Wo bleibt denn, was der Herr angekündigt hat?Soll sein Wort doch endlich eintreffen!«16Doch ich habe mich nicht davor gedrückt,in deinem Auftrag als Hirte17,16 Hirte: Als Prophet hatte Jeremia von Gott den Auftrag, das Volk zu warnen. Er versteht sich dabei als Hirte, der Gott als dem obersten Hirten nachfolgt. aufzutreten.Den Tag des Unglücks sehne ich nicht herbei.Du weißt es:Jedes Wort, das über meine Lippen kam,liegt offen vor dir!17Stürze mich jetzt nicht in Verwirrung,sondern sei meine Zuflucht17,17 Zuflucht: Ort, der Schutz bietet. Oft werden Gott oder sein Tempel als Zufluchtsort genannt. am Tag des Unheils!18Bring Schande über meine Verfolger,aber nicht über mich!Sie sollen vom Schrecken überwältigt werden,aber nicht ich!Der Tag des Unheils soll sie hart treffen.Straf sie gleich doppelt –bis zu ihrem völligen Zusammenbruch!

Jeremia soll an den Ruhetag erinnern

19Der Herr17,19 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. sagte zu mir:»Geh und stell dich auf alle öffentlichen Plätze –in das Tor17,19 Tor: Torgebäude in der Stadtmauer. Der Platz davor diente als Marktplatz und Versammlungsort für Gerichtsverhandlungen., durch das die einfachen Leute gehenund durch das die Könige Judas17,19 Juda: Bezeichnung für das Königreich im Süden mit Jerusalem als Hauptstadt. ein- und ausziehen,und in alle anderen Tore Jerusalems17,19 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört.!20Dann fordere die Leute auf:Hört das Wort des Herrn, ihr Könige Judasund alle Bewohner von Juda und Jerusalem!Hört her, ihr alle, die ihr durch diese Tore geht!21So spricht der Herr17,21 so spricht der Herr: Typische Einleitung eines Gotteswortes, vor allem in prophetischen Büchern.:Wenn euch euer Leben lieb ist,schleppt am Sabbat17,21 Sabbat: In der Bibel der siebte Tag der Woche, heute unser Samstag. Er gilt im Judentum als Feiertag, an dem nicht gearbeitet werden darf. ja keine Lasten!Tragt keine Waren durch die Tore Jerusalems!22Bringt auch aus euren Häusern nichts heraus!Am Sabbat sollt ihr nicht arbeiten!Dieser Tag soll für euch ein heiliger Ruhetag sein,wie ich es euren Vorfahren geboten17,22 euren Vorfahren geboten: Das Gebot, am Sabbat nicht zu arbeiten, gehört zu den Zehn Geboten; vgl. 5. Mose/Deuteronomium 5,12-15. habe.23Doch schon die haben nicht auf mich gehört.Statt mir Gehör zu schenken, waren sie halsstarrig.Sie weigerten sich, mir zu gehorchenund sich von mir erziehen zu lassen.

24Doch wenn ihr wirklich auf mich hört,wird Jerusalem Bestand haben.– Ausspruch des Herrn17,24 Ausspruch des Herrn: Formelhafter Ausdruck, der vor allem in den Prophetenbüchern ein Gotteswort kennzeichnet.Schleppt also am Sabbat17,24 Sabbat: In der Bibel der siebte Tag der Woche, heute unser Samstag. Er gilt im Judentum als Feiertag, an dem nicht gearbeitet werden darf. keine Lastenund tragt sie nicht durch die Tore17,24 Tor: Torgebäude in der Stadtmauer. Der Platz davor diente als Marktplatz und Versammlungsort für Gerichtsverhandlungen. dieser Stadt.Der Sabbat soll für euch ein heiliger Ruhetag sein,an dem ihr nicht arbeitet.25Dann werden Könige durch diese Tore einziehenund auf dem Thron Davids17,25 Thron Davids: In 2. Samuel 7,12-16 erhält König David von Gott das Versprechen, dass immer einer seiner Nachkommen auf dem Thron in Jerusalem sitzen wird. sitzen.Mit Wagen und Pferden werden sie kommen –die Könige und ihre hohen Beamten,genauso die Bewohner Judas17,25 Juda: Bezeichnung für das Königreich im Süden mit Jerusalem als Hauptstadt. und Jerusalems17,25 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört..Und diese Stadt wird für immer bewohnt sein.26Von überall her werden sie dann kommen,um Opfer17,26 Opfer: Darbringen einer Gabe (Tiere, Pflanzen, Weihrauch) für Gott, die Gemeinschaft mit ihm schafft. In der Regel wird das Opfer oder Teile davon auf dem Altar verbrannt. darzubringen:aus den Städten Judas, aus der Gegend um Jerusalem,aus dem Gebiet Benjamins17,26 Benjamin: Einer der zwölf Stämme Israels. Sein Siedlungsgebiet liegt im judäischen Bergland, nördlich von Jerusalem., vom Hügelland,vom Bergland und aus der Wüste.Sie werden alle Arten von Opfern darbringen,Brandopfer17,26 Brandopfer: Das geschlachtete Opfertier wird mit Ausnahme der Haut bzw. des Fells vollständig auf dem Brandopferaltar verbrannt., Schlachtopfer17,26 Schlachtopfer: Fett und Innereien wurden als Dank für Gott verbrannt, während das Fleisch von den Opfernden gegessen wurde., Speiseopfer17,26 Speiseopfer: Besteht aus Getreide, Mehl, ungesäuerten Backwaren und Öl. Ein Teil wird auf dem Altar verbrannt. und Weihrauch17,26 Weihrauch: Harz des Weihrauchbaums. Es wird beim Räucheropfer in bronzenen Pfannen verbrannt und verbreitet einen wohlriechenden Duft..Auch Dankopfer17,26 Dankopfer: Eine Opfergabe, die Gott zum Dank für die erfahrene Rettung im Tempel dargebracht wird. werden sie ins Haus des Herrn17,26 Haus Gottes: Bezeichnet den Tempel in Jerusalem. bringen.

27Wenn ihr aber nicht auf mich hörtund der Sabbat17,27 Sabbat: In der Bibel der siebte Tag der Woche, heute unser Samstag. Er gilt im Judentum als Feiertag, an dem nicht gearbeitet werden darf. für euch nicht heilig ist,wird die Strafe kommen.Schleppt ihr am Sabbat Lastenund tragt Waren durch die Tore17,27 Tor: Torgebäude in der Stadtmauer. Der Platz davor diente als Marktplatz und Versammlungsort für Gerichtsverhandlungen. Jerusalems17,27 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört.,werde ich Feuer an die Tore legen.Dieses Feuer wird die Paläste Jerusalems auffressenund niemand kann es löschen.«