BasisBibel (BB)
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Israels Schuld und Gottes rettende Macht

501So spricht der Herr50,1 so spricht der Herr: Typische Einleitung eines Gotteswortes, vor allem in prophetischen Büchern.:Habe ich eure Mutter50,1 eure Mutter: Meint die Stadt Jerusalem, die in der Bibel oft als Frau angesprochen wird. etwa verstoßen?Dann zeigt mir die Scheidungsurkunde50,1 Scheidungsurkunde: Dokument, das ein Mann seiner Frau geben musste, wenn er die Ehe auflösen wollte.!Habe ich euch verkauft, um meine Schuld zu tilgen?Dann zeigt mir den Gläubiger!Nein, wegen eurer Schuld seid ihr verkauft worden,wegen eurer Verbrechen wurde eure Mutter verstoßen.2Warum war denn niemand von euch da, als ich kam?Warum hat niemand geantwortet, als ich euch rief?Ist denn meine Hand zu schwach, euch zu befreien?Fehlt mir die Kraft, euch zu retten?Seht doch: Schon wenn ich drohe,trocknet das Meer aus und Ströme werden zur Wüste.Weil es kein Wasser gibt,verdursten und verfaulen die Fische.3Ich kleide den Himmel in Schwarzund bedecke ihn mit einem Trauergewand50,3 Trauergewand: Kleidungsstück aus rauem Leinen, das zum Zeichen von Trauer oder Buße auf bloßer Haut getragen wurde. Es wird auch »Sack« genannt..

Drittes Gottesknechtslied: Der Knecht vertraut auf Gott

4Gott, der Herr50,4 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., nimmt meine Zunge50,4 meine Zunge: Hier spricht der Knecht Gottes, dessen Aufgabe in Jesaja 42,1-4 und Jesaja 49,1-6 beschrieben wird. in die Lehre.

Als sein Schüler kann ich dem Erschöpften

ein Wort zusprechen, das ihm Mut macht.

Jeden Morgen öffnet er mir die Ohren.

So kann ich auf ihn hören,

wie ein Schüler auf seinen Lehrer hört.

5Gott, der Herr, hat mir die Ohren geöffnet.

Ich habe mich nicht verschlossen

und mich seinem Auftrag nicht entzogen.

6Als sie mich schlugen,

habe ich ihnen den Rücken dargeboten.

Als sie mir den Bart ausrissen,

habe ich meine Wangen hingehalten.

Mein Gesicht habe ich nicht verhüllt,

als sie mich beschimpften und anspuckten.

7Aber Gott, der Herr, steht mir50,7 mir: Hier spricht der Knecht Gottes, dessen Aufgabe in Jesaja 42,1-4 und Jesaja 49,1-6 beschrieben wird. bei.

Darum lasse ich mich nicht einschüchtern.

Ich mache mein Gesicht hart wie einen Kieselstein.

Denn ich weiß, dass ich nicht enttäuscht werde.

8Gott ist mir nahe,

er setzt mein Recht durch.

Wer will mich da noch anklagen?

Der soll ruhig mit mir vor Gericht ziehen!

Wer will mein Recht anfechten?

Der soll nur kommen!

9Ja, Gott, der Herr, steht mir bei.

Wer will mich da noch verurteilen?

All meine Gegner zerfallen wie ein Kleid,

das von Motten zerfressen ist.

Wer hört auf den Knecht?

10Wer von euch begegnet dem Herrn50,10 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. mit Ehrfurcht50,10 Ehrfurcht: Eine Haltung größter Hochachtung gegenüber Gott, die sowohl Bewunderung als auch Erschrecken zum Ausdruck bringt.und hört auf das, was sein Knecht50,10 sein Knecht: Ehrentitel für das Volk Israel oder einen Einzelnen, der stellvertretend für Israel steht. sagt?Der darf wissen:Wenn er durchs Dunkle geht und kein Licht sieht,kann er auf die Gegenwart des Herrn vertrauen.Auf seinen Gott kann er sich verlassen.11Zu euch aber, die ihr Feuer machtund Brandpfeile anzündet, sagt Gott:Lauft in euer eigenes Feuerund in die Pfeile, die ihr angezündet habt!Ihr bekommt meine Hand zu spürenund werdet qualvoll zugrunde gehen.