BasisBibel (BB)
44

Gottes Segen für Israel

441Jetzt hör mir zu, mein Knecht Jakob44,1 mein Knecht Jakob: »Jakob« ist eine andere Bezeichnung für das Volk Israel, das hier den Ehrentitel »Knecht Gottes« trägt.!Hör mir zu, Israel, das ich erwählt habe!2So spricht der Herr44,2 so spricht der Herr: Typische Einleitung eines Gotteswortes, vor allem in prophetischen Büchern.:Ich habe dich geschaffen,schon im Mutterleib habe ich dich geformt.Darum helfe ich dir.Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob,Jeschurun44,2 Jeschurun: Ehrenname für Israel, der wahrscheinlich »der Rechtschaffene, Aufrechte« bedeutet., den ich erwählt habe.3Denn ich gieße Wasser auf den ausgetrockneten Boden,im dürren Land lasse ich Bäche fließen.Ich gieße meinen Lebensgeist auf deine Nachkommenund meinen Segen44,3 Segen, segnen: Besondere Zuwendung Gottes zu seinen Geschöpfen. Gott schenkt durch seinen Segen Leben, Kraft und Wohlergehen. auf deine Sprösslinge.4Sie sprießen hervor wie Gras,wie Weiden an Wasserläufen.5Dann sagt der eine: »Ich gehöre dem Herrn44,5 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR.Der andere nennt seinen Sohn »Jakob44,5 Jakob: Anderer Name für Israel. Wer seinen Sohn »Jakob« nennt, bringt damit seine Zugehörigkeit zum Volk Gottes zum Ausdruck.«.Wieder ein anderer schreibt auf seine Hand44,5 auf seine Hand schreiben: Einem Knecht konnte der Name seines Herrn auf die Hand tätowiert werden.:»Dem Herrn gehörig.«Oder er gibt seinen Kindern den Ehrennamen »Israel«.

6So spricht der Herr44,6 so spricht der Herr: Typische Einleitung eines Gotteswortes, vor allem in prophetischen Büchern., der König Israels,sein Befreier, der Herr Zebaot44,6 Zebaot: Der Beiname bedeutet übersetzt »(Gott) der himmlischen Heere« und bringt die Fülle von Gottes Macht zum Ausdruck.:Ich bin der Erste und der Letzte,außer mir gibt es keinen Gott.7Oder gibt es einen Gott, der so ist wie ich?Er soll sich melden und mir seine Beweise vorlegen!Wer hat die Zukunft von Anfang an vorhergesagt44,7 von Anfang an vorhergesagt: Eine solche Ankündigung findet sich beispielsweise in Jesaja 11,11-16.?Er soll uns doch mitteilen, was noch kommen wird!8Erschreckt nicht und habt keine Angst, ihr Israeliten!Ich habe es euch doch schon längst wissen lassenund euch angekündigt, was jetzt geschieht.Das könnt ihr bezeugen!Gibt es einen anderen Gott außer mir,der so unerschütterlich ist wie ein Fels44,8 Fels: Ehrenvolle Bezeichnung für Gott, in der seine Stärke zum Ausdruck kommt.?Ich kenne keinen.

Spott über die Götzendiener

9Alle, die Götterbilder44,9 Götterbild: Aus Stein, Ton, Holz oder Metall gefertigtes kleines Standbild einer Gottheit. Seine Herstellung und Verehrung waren in Israel verboten. herstellen, sind machtlos.Ihre geliebten Götzen44,9 Götze: Abfällige Bezeichnung für eine fremde Gottheit oder ihr Standbild. nützen ihnen nichts.Können sie die Macht ihrer Götzen bezeugen?Nein, sie sehen und erfahren nichts davon.Darum stehen sie beschämt da.10Warum sollte einer einen Gott herstellenoder ein Götterbild aus Metall gießen,das gar nichts nützt?11Seht doch: Alle, die sich an Götzen halten,müssen sich schämen.Auch die Handwerker, die sie herstellen,sind ja nichts als Menschen.Sollen sie doch einmal alle gemeinsamihr Anliegen vorbringen.Dann werden sie erschreckt und beschämt feststellen,dass sie gescheitert sind.

12Zuerst stellt der Schmied44,12 Schmied: Handwerker, der auf die Bearbeitung von Metall für Werkzeuge oder Waffen spezialisiert ist. ein Messer herund bearbeitet es in der Glut.Er formt es mit dem Hammerund bearbeitet es mit kräftiger Hand.Dabei bekommt er Hunger und wird kraftlos.Weil er nicht genug getrunken hat, wird er müde.13Dann misst der Holzschnitzermit der Messschnur ein Stück Holz ab.Mit dem Stift zeichnet er die Umrisse des Bildes.Danach bearbeitet er das Holz mit dem Schnitzmesserund glättet seine Oberfläche.Er formt es so, dass es wie ein Mann aussieht.Wie ein Prachtstück von einem Menschensoll es in einem Haus wohnen.14Dafür zieht der Schnitzer los und fällt Zedern44,14 Zeder: Bis zu 30 m hoher Gebirgsbaum, der vor allem im Libanon wächst..Oder er sucht sich unter den Bäumen des Waldeseine besonders kräftig gewachsene Eiche.Vielleicht pflanzt er auch einen Lorbeerbaumund wartet, bis der Regen ihn groß werden lässt.

15Mit dem Holz macht der Mensch Feuer,um sich zu wärmen oder Brot zu backen.Oder er verarbeitet es zu einem Gottund fällt vor ihm auf die Knie.Er macht ein Götterbild44,15 Götterbild: Aus Stein, Ton, Holz oder Metall gefertigtes kleines Standbild einer Gottheit. Seine Herstellung und Verehrung waren in Israel verboten. darausund verneigt sich davor.16Einen Teil des Holzes verbrennt er.Über dem anderen röstet er Fleischund isst sich an dem Braten satt.Oder er wärmt sich daran und sagt:»Ah, mir wird warm, ich genieße das Feuer.«17Aus dem Rest macht er sich einen Gott.Er stellt ein Götzenbild44,17 Götzenbild: Abfällige Bezeichnung für ein aus Stein, Ton, Holz oder Metall gefertigtes Standbild einer Gottheit. Seine Herstellung und Verehrung waren in Israel verboten. her,vor dem man sich verneigenund auf die Knie fallen kann.Zu dem betet er dann mit den Worten:»Rette mich, denn du bist mein Gott!«18Die Götzendiener sind ohne Sinn und Verstand.Ihre Augen sind verklebt,sodass sie nichts sehen.Ihren Herzen fehlt es an Weisheit44,18 Weisheit: Lebenspraktisches Wissen oder handwerkliches Können, das durch Erfahrung erworben oder von Gott geschenkt wird..19Sie denken nicht über ihr Tun nach,haben weder Verstand noch Einsicht, um zu sagen:»Einen Teil habe ich verbrannt,über der Glut Brot gebacken,Fleisch gebraten und gegessen.Aus dem Rest mache ich einen abscheulichen Götzen,um mich dann vor einem Holzklotz zu verneigen.«20Wer sich mit etwas abgibt, das zu Asche wird,täuscht sich und geht in die Irre.Er kann sein Leben nicht retten und auch nicht zugeben:»Woran ich mich halte,ist nichts als Lug und Trug.«

Jubel über Israels Befreiung durch Gott

21Denk daran, Jakob44,21 Jakob: Bezeichnung für das Volk Israel. Der Stammvater Jakob wird in 1. Mose/Genesis 32,29 in Israel umbenannt., denk daran Israel44,21 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen.,dass du mein Knecht44,21 mein Knecht: Ehrentitel für das Volk Israel oder einen Einzelnen, der stellvertretend für Israel steht. bist.Ich habe dich geschaffen,du bist mein Knecht und gehörst zu mir.Darum werde ich dich niemals vergessen.22Deine Verbrechen habe ich weggewischtwie Wolken, die im Wind verwehen.Deine Verfehlungen sind verschwundenwie Nebel vor der Sonne.Wende dich mir zu, denn ich habe dich befreit!

23Jubelt, ihr Himmel44,23 Himmel: Die Anrufung von Himmel und den Abgründen der Erde zeigt, dass sich der Jubel von der höchsten Höhe bis zur tiefsten Tiefe überall hin ausbreiten soll.,denn der Herr44,23 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. hat gehandelt!Jauchzet, ihr Abgründe der Erde44,23 Abgründe der Erde: Die Anrufung von Himmel und den Abgründen der Erde zeigt, dass sich der Jubel von der höchsten Höhe bis zur tiefsten Tiefe überall hin ausbreiten soll.!Brecht in Freudengeschrei aus, ihr Berge,ihr Wälder mit all euren Bäumen!Denn der Herr hat Jakob44,23 Jakob: Bezeichnung für das Volk Israel. Der Stammvater Jakob wird in 1. Mose/Genesis 32,29 in Israel umbenannt. befreit.An Israel44,23 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen. hat er gezeigt, wie herrlich er ist.

Gott bestimmt die Ereignisse der Geschichte

Jesaja 44,24–45,25

Die Berufung des persischen Königs Kyros

24So spricht der Herr44,24 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., dein Befreier,der dich im Mutterleib gebildet hat:Ich bin der Herr, der das alles tut.Ich allein bin es,der den Himmel ausspannt wie ein Zelt.Ich breite die Erde aus – ich ganz allein.25Die Weissagungen der Zeichendeuterlasse ich fehlschlagenund die Wahrsager44,25 Wahrsagerei, wahrsagen: Praktiken und Methoden, um zukünftige Ereignisse vorherzusagen oder gegenwärtig Verborgenes zu enthüllen. dumm dastehen.Ich zeige den Weisen ihre Grenzen,ihr Wissen mache ich lächerlich.26Aber was mein Knecht sagt44,26 was mein Knecht sagt: Meint hier den Propheten.,lasse ich in Erfüllung gehen.Was meine Boten ankündigen,lasse ich eintreffen.Zu Jerusalem44,26 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört. sage ich:»Es soll wieder bewohnt werden.«Zu den Städten Judas44,26 Städte Judas: Städte in der Umgebung Jerusalems, die 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört wurden. spreche ich:»Sie sollen wieder aufgebaut werden.Aus Trümmern lasse ich sie wieder erstehen.«27Zur Meerestiefe sage ich: »Trockne aus44,27 austrocknen: Anspielung etwa auf den Auszug aus Ägypten, vgl. 2. Mose/Exodus 14,15-22. Oder auf die Eroberung Babylons durch Kyros II., bei der er das Bewässerungssystem der Stadt trockenlegte.!Deine Fluten lasse ich versiegen.«28Zu Kyros44,28 Kyros II.: König von Persien (558–530 v. Chr.), der Persien durch seine Eroberungen zu einem Großreich machte. Die von ihm unterworfenen Völker durften ihre Religion beibehalten. sage ich: »Du bist mein Hirte44,28 Hirte: Verantwortlich für den Schutz und Bestand der Herde. In der Antike steht das Hirtenbild oft für den König oder für Gott.Er wird alles ausführen, was ich vorhabe.Er wird zu Jerusalem sagen:»Es soll wieder aufgebaut werden!Man soll den Grundstein für den Tempel44,28 Grundstein für den Tempel: Meint den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem. legen!«