BasisBibel (BB)
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Hiskijas Krankheit und das göttliche Zeichen

381Zu dieser Zeit wurde Hiskija38,1 Hiskija: König des Südreichs Juda (725–697 v. Chr.), der bedeutende Reformen durchführte. todkrank.Da kam der Prophet38,1 Prophet: Verkündet, was Gott in einer bestimmten Situation zu sagen hat. Jesaja, der Sohn des Amoz, zu ihmund sagte: »So spricht der Herr38,1 so spricht der Herr: Typische Einleitung eines Gotteswortes, vor allem in prophetischen Büchern.:Regle deine Angelegenheiten,denn du wirst nicht mehr gesund, sondern stirbst.«2Da drehte Hiskija das Gesicht zur Wandund betete zum Herrn38,2 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR.:3»Ach Herr, denk doch daran,wie ich vor dir gelebt habe:Ich habe mich treu an dich gehalten.Mit ganzem Herzen bin ich dir gefolgtund habe getan, was dir gefällt.«Dabei brach Hiskija in Tränen aus und weinte laut.4Da kam das Wort des Herrn38,4 das Wort des Herrn kam: Typische Redewendung in prophetischen Büchern. Sie verdeutlicht, dass die Propheten in ihren Worten Gottes Willen weitergeben. zu Jesaja:5»Geh zu Hiskija und richte ihm aus:So spricht der Herr, der Gott deines Vorfahren David38,5 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete.!Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen.Deshalb will ich dein Leben um 15 Jahre verlängern.6Auch vor dem assyrischen König38,6 assyrischer König: Meint Sanherib, der 701 v. Chr. die Stadt Jerusalem belagerte.will ich dich und diese Stadt retten.Ich werde Jerusalem38,6 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört. beschützen.7Ich will dir ein Zeichen geben.Daran sollst du erkennen,dass der Herr sein Versprechen hält:8Du kennst doch die Treppe, die Ahas38,8 Ahas: König des Südreichs Juda (741–725 v. Chr.). gebaut hat.Je nach Sonnenstand fällt Schatten auf ihre Stufen.Den werde ich um zehn Stufen nach oben steigen lassen,obwohl er schon weitergegangen ist.«Da bewegte sich die Sonne zurück,und der Schatten stieg um zehn Stufen nach oben.

Hiskijas Dankgebet

9Hiskija38,9 Hiskija: König des Südreichs Juda (725–697 v. Chr.), der bedeutende Reformen durchführte., der König von Juda38,9 Juda: Bezeichnung für das Königreich im Süden mit Jerusalem als Hauptstadt.,erholte sich von seiner Krankheit.Dann verfasste er dieses Gebet38,9 Gebet: Reden des Menschen mit Gott.:

10Als ich krank war, sagte ich:

Mitten im Leben muss ich gehen.

Ich stehe an der Schwelle des Todes,

der Rest meiner Jahre wird mir genommen.

11Dann kann ich den Herrn38,11 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. nicht mehr sehen,

den Herrn im Land der Lebendigen38,11 Land der Lebendigen: Lebenswelt des Beters im Gegensatz zum Totenreich..

Dann kann ich keinen Menschen mehr erblicken,

weil ich nicht mehr auf der Welt bin.

12Meine Bleibe auf der Erde wird abgebrochen,

sie wird weggetragen wie ein Hirtenzelt.

Ich habe mein Leben zu Ende gewebt,

wie ein Weber, der am Schluss den Stoff einrollt.

Der wird dann vom Webstuhl abgeschnitten.

Tag und Nacht lässt du, Gott, mich mein Ende spüren.

13Bis zum Morgen versuche ich vergeblich,

zur Ruhe zu kommen.

Doch wie ein Löwe zertrümmerst du mir die Knochen.

Ja, Tag und Nacht lässt du mich mein Ende spüren.

14Ich piepse vor Angst wie eine Schwalbe

und gurre wie eine furchtsame Taube.

Voll Sehnsucht richte ich meine Augen nach oben:

Herr, ich bin in Not – tritt für mich ein!

15Was soll ich sonst sagen?

Er38,15 er: Gemeint ist Gott. hat doch nur getan, was er mir angedroht hat.

Ich bin so verbittert,

dass ich keinen Schlaf mehr finde.

16Herr, das ist es, wovon man lebt,

und worin auch ich die Kraft zum Leben finde:

Du kannst mich gesund machen.

Deshalb lass mich leben!

17Jetzt weiß ich:

Mein bitteres Leid hat mir Frieden gebracht.

In deiner Liebe hast du mein Leben

vor Tod und Grab bewahrt.

Denn all meine Sünden38,17 Sünden: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. hast du genommen

und weit hinter dich geworfen.

18Im Totenreich38,18 Totenreich: Aufenthaltsort der Verstorbenen, der unter der Erde liegt. ertönt kein Dank,

im Tod kein Lob für dich.

Wer ins Grab hinabgestiegen ist,

hofft nicht mehr auf deine Treue.

19Doch wer am Leben ist, der kann dir danken,

so wie ich es heute tue.

Väter erzählen ihren Kindern von deiner Treue.

20Der Herr hat mich gerettet.

Deshalb wollen wir in seinem Tempel38,20 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte.

singen und musizieren, solange wir leben.

Jesaja behandelt Hiskijas Krankheit

21Außerdem ordnete Jesaja an:»Nehmt eine Paste aus Feigenund streicht sie auf Hiskijas38,21 Hiskija: König des Südreichs Juda (725–697 v. Chr.), der bedeutende Reformen durchführte. Geschwür.Dann wird er gesund.«22Hiskija aber fragte:»Woran kann ich das erkennen?Was ist das Zeichen,dass ich wieder in den Tempel gehen38,22 wieder in den Tempel gehen: Bei Hautkrankheiten musste ein Priester die Heilung bestätigen, bevor der Geheilte wieder am Gottesdienst teilnehmen konnte. kann?«