BasisBibel (BB)
18

Gott kündigt Isaaks Geburt an

181Der Herr18,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. erschien Abraham18,1 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25.bei den Eichen von Mamre.Abraham saß in der Mittagshitzeam Eingang seines Zeltes18,1 Zelt: Transportable Wohnung von Nomaden, die nicht sesshaft sind und mit ihren Tieren durch das Land ziehen..2Er schaute auf –da standen drei Männer vor ihm.Als er sie erblickte,lief er ihnen vom Zelteingang entgegenund verneigte sich bis zum Boden.3Er sagte: »Mein Herr,wenn ich Gnade bei dir gefunden habe,geh nicht an deinem Knecht18,3 Knecht: Selbstbezeichnung von Menschen, die ihr Gegenüber damit als ihren Herrn anerkennen. vorbei.4Man soll etwas Wasser bringen,damit ihr euch die Füße waschen18,4 die Füße waschen: Das Gehen in Sandalen auf heißen, staubigen Straßen machte das Waschen der Füße beim Betreten eines Hauses nötig. Der Gastgeber ließ dies in der Regel durch einen Diener erledigen. könnt.Bitte ruht euch unter dem Baum aus.5Ich will euch ein Stück Brot holen.Ihr sollt euch stärken, bevor ihr weiterzieht.Deshalb seid ihr ja bei eurem Knecht vorbeigekommen.«Die Männer antworteten: »Tu, was du gesagt hast.«

6Abraham18,6 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. eilte ins Zelt18,6 Zelt: Transportable Wohnung von Nomaden, die nicht sesshaft sind und mit ihren Tieren durch das Land ziehen. zu Sara18,6 Sara: Frau von Abraham und Mutter von Isaak, vgl. 1. Mose/Genesis 12–23. und sagte:»Schnell! Bereite eine große Menge Teig18,6 eine große Menge Teig: Das Hebräische nennt drei Sea Mehl, aus denen der Teig hergestellt werden soll. Ein Sea entspricht etwa 4 kg. zuund back Brotfladen daraus!«7Er selbst lief zur Rinderherde,nahm ein zartes, schönes Kalbund übergab es einem Knecht.Der bereitete es rasch zu.8Abraham nahm Butter, Milchund das fertig zubereitete Kalbund brachte es den Männern.Während sie aßen,blieb er bei ihnen unter dem Baum stehen.

9Sie fragten ihn: »Wo ist deine Frau Sara18,9 Sara: Frau von Abraham und Mutter von Isaak, vgl. 1. Mose/Genesis 12–23.Er antwortete: »Drinnen im Zelt18,9 Zelt: Transportable Wohnung von Nomaden, die nicht sesshaft sind und mit ihren Tieren durch das Land ziehen.10Darauf sagte einer der Männer:»Nächstes Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu dir.Dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben.«Sara stand am Zelteingang hinter Abraham18,10 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25.und konnte alles hören.11Die beiden waren schon sehr alt,und Sara hatte längst nicht mehr ihre Tage.12Daher lachte sie in sich hinein und dachte:»Jetzt, wo ich schon so alt bin,soll ich da noch Lust bekommen?Auch mein Mann ist doch viel zu alt!«13Da fragte der Herr Abraham:»Warum lacht Sara und denkt,dass sie zu alt ist, um ein Kind zu bekommen?14Ist denn für den Herrn irgendetwas unmöglich?Zur genannten Zeit komme ich wieder zu dir.Dann wird Sara einen Sohn haben.«15Da leugnete Sara und sagte: »Ich habe nicht gelacht.«Denn sie fürchtete sich.Er aber entgegnete: »Doch, du hast gelacht.«

Die Rettung Lots, Abraham und Sara in Gerar

1. Mose/Genesis 18,16–20,18

Abraham bittet für Sodom

16Die Männer brachen auf, und Abraham18,16 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. begleitete sie.Als sie auf Sodom18,16 Sodom: Stadt am Südwestufer des Toten Meers, deren genaue Lage heute unbekannt ist. Abrahams Neffe Lot lebte in dieser Gegend. hinuntersahen,17dachte der Herr18,17 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR.:»Soll ich wirklich vor Abraham geheim halten,was ich vorhabe?18Er soll doch zum Stammvatereines großen und mächtigen Volkes werden.Alle Völker der Erdesollen durch ihn gesegnet sein.19Denn hierfür habe ich ihn ausgewählt:Er soll seine Söhne und seine Nachkommen dazu bringen,auf dem Weg des Herrn zu bleiben.Er soll sie lehren,sich an Recht und Gerechtigkeit18,19 gerecht, Gerechtigkeit: Meint ein Leben nach dem Willen Gottes. zu halten.Dann wird der Herr erfüllen,was er Abraham verheißen hat.«20Der Herr sagte:»Ja, die Klagen über Sodom und Gomorra18,20 Sodom, Gomorra: Die Städte wurden vernichtet, weil ihre Bewohner sich von Gott abgewandt hatten; vgl. 1. Mose/Genesis 19. sind groß,und ihre Vergehen wiegen schwer.21Ich will hinabsteigen und die Klagen prüfen,die vor mich gekommen sind:Haben sie wirklich so schlecht gehandelt oder nicht?Ich will es wissen.«22Zwei von den Männern machten sich auf nach Sodom.

Der Herr aber blieb bei Abraham18,22 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. zurück.23Abraham trat näher und fragte:»Willst du wirklich Gerechte18,23 Gerechte: Menschen, die Gottes Gebote befolgen, sodass das Leben in Gemeinschaft miteinander gelingt. und Frevler18,23 Frevler: Menschen, die Gottes Gebote missachten und ihre eigenen Interessen gewaltsam durchsetzen.ohne Unterschied vernichten?24Vielleicht gibt es 50 Gerechte in der Stadt.Willst du sie trotzdem vernichten?Willst du den Ort nicht verschonenwegen der 50 Gerechten darin?25Das kannst du doch nicht tunund den Gerechten wie den Frevler töten!Dann würde es den Gerechten ergehen wie den Frevlern.Nein, das kannst du nicht tun.Der Richter18,25 Richter: Gottes Aufgabe als Richter ist die Wiederherstellung eines umfassenden Rechtszustandes, der ein gutes Miteinander der Völker ermöglicht. der ganzen Welt begeht doch kein Unrecht.«26Der Herr antwortete:»Wenn ich in der Stadt Sodom 50 Gerechte finde,verschone ich ihretwegen den ganzen Ort.«27Aber Abraham fuhr fort:»Ich bin nur Staub und Asche.Dennoch habe ich es gewagt, mit dem Herrn zu reden.28Vielleicht sind es 5 weniger als 50 Gerechte.Willst du wegen der 5 die ganze Stadt zerstören?«Da sagte er: »Nein, ich werde sie nicht zerstören,wenn ich dort 45 Gerechte finde.«29Abraham richtete noch einmal das Wort an ihn:»Vielleicht lassen sich dort nur 40 finden.«Er antwortete: »Wegen der 40 werde ich es nicht tun.«30Abraham sagte: »Mein Herr, sei mir nicht böse,wenn ich weiterspreche.Vielleicht lassen sich dort nur 30 finden.«Er entgegnete: »Wenn ich dort 30 finde,werde ich es nicht tun.«31Abraham fing wieder an:»Ich habe es nun einmal gewagt,mit dem Herrn zu verhandeln.Vielleicht sind es nur 20.«Er antwortete:»Wegen der 20 werde ich Sodom nicht zerstören.«32Abraham redete weiter:»Mein Herr, sei mir nicht böse,wenn ich noch ein letztes Mal das Wort ergreife.Vielleicht gibt es dort nur 10 Gerechte.«Er erwiderte:»Wegen der 10 werde ich die Stadt nicht zerstören.«33Der Herr ging fort,nachdem er das Gespräch mit Abraham beendet hatte.Daraufhin kehrte Abraham in sein Lager zurück.