BasisBibel (BB)
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Der Mensch im Wechsel der Zeiten

31Für alles gibt es eine bestimmte Stunde.Und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit3,1 seine Zeit: Gott hat für jedes Tun und sein Gegenteil einen Zeitpunkt festgesetzt.:

2Eine Zeit für die Geburt

und eine Zeit für das Sterben.

Eine Zeit zum Pflanzen

und eine Zeit zum Ausreißen des Gepflanzten.

3Eine Zeit zum Töten

und eine Zeit zum Heilen.

Eine Zeit zum Einreißen

und eine Zeit zum Aufbauen.

4Eine Zeit zum Weinen

und eine Zeit zum Lachen.

Eine Zeit zum Klagen

und eine Zeit zum Tanzen.

5Eine Zeit, Steine wegzuwerfen3,5 Steine wegwerfen: Deutung unsicher, wahrscheinlich ist an einen Acker mit Steinen zu denken, die aus dem Feld entfernt werden.,

und eine Zeit, Steine zu sammeln.

Eine Zeit, sich zu umarmen,

und eine Zeit, sich zu trennen.

6Eine Zeit zum Suchen

und eine Zeit zum Verlieren.

Eine Zeit zum Aufheben

und eine Zeit zum Wegwerfen.

7Eine Zeit zum Zerreißen

und eine Zeit zum Zusammennähen.

Eine Zeit zum Schweigen

und eine Zeit zum Reden.

8Eine Zeit zum Lieben

und eine Zeit zum Hassen.

Eine Zeit für den Krieg

und eine Zeit für den Frieden.

9Welchen Gewinn hat einer davon,dass er etwas tut und sich damit abmüht?

Abschließende Beurteilung

10Ich sah das vergebliche Tun:Gott hat es den Menschen aufgegeben,damit sie sich plagen.11Alles hat er so gemacht,dass es schön ist zu seiner Zeit.Auch hat er ihnen ans Herz gelegt3,11 ans Herz legen: Gott hat den Menschen eine Aufgabe gegeben, um die sie sich bemühen sollen.,dass sie sich um die Zeiten3,11 um die Zeiten: Andere übersetzen mit »Ewigkeit«. Der Mensch muss sich im Wechsel der Zeiten bewegen, die in Kohelet/Prediger 3,1-8 beschrieben sind, kann aber das Ganze der Zeit nicht überblicken. bemühen.Nur kann der Mensch das alles nicht begreifen,was Gott von Anfang bis Ende tut.12So habe ich erkannt:Es gibt kein größeres Glück bei den Menschen,als sich zu freuen und sich’s gut gehen zu lassen.13Jeder Mensch soll essen, trinken und glücklich seinals Ausgleich für seine ganze Arbeit.Denn auch dies ist eine Gabe Gottes.14So habe ich erkannt:Alles, was Gott tut, ist von Dauer.Nichts kann man hinzufügenund nichts davon wegnehmen.Gott hat das so gemacht,damit man ihm mit Ehrfurcht3,14 Ehrfurcht: Eine Haltung größter Hochachtung gegenüber Gott, die sowohl Bewunderung als auch Erschrecken zum Ausdruck bringt. begegnet.15Was geschehen ist, ist schon lange vorbei.Und was geschehen wird, ist auch schon wieder vorbei.Bei Gott aber ist das Vergangene nicht verloren.

Beobachtungen zum Verhalten der Menschen

Kohelet/Prediger 3,16–6,12

Dem Menschen geht es wie dem Vieh

16Auch das beobachtete ich unter der Sonne:An dem Ort, an dem Recht gesprochen wird,herrscht jetzt das Unrecht.Und an dem Ort, an dem Gerechtigkeit regiert,herrscht jetzt der Frevler3,16 Frevler: Menschen, die Gottes Gebote missachten und ihre eigenen Interessen gewaltsam durchsetzen..17Ich dachte also darüber nach:Den Gerechten3,17 Gerechte: Menschen, die Gottes Gebote befolgen, sodass das Leben in Gemeinschaft miteinander gelingt. und den Frevler wird Gott richten!Denn jedes Vorhaben und Tun hat bei ihm3,17 bei ihm: Bei Gott. Hinweis auf das Endgericht, wenn Gott über jedes Tun der Menschen ein Urteil fällt. seine Zeit.18Ich dachte darüber nach, was mit den Menschen ist:Gott wird mit ihnen ins Gericht gehen.Und dann müssen sie erkennen:Dem Vieh sind sie gleich!Am Ende ergeht es den Menschen wie dem Vieh.19Beide trifft ein und dasselbe Geschick3,19 Geschick: Typischer Ausdruck Kohelets, bezeichnet den Tod, der alle Menschen trifft..Wie die einen sterben, so sterben auch die anderen.Alle beide haben ein und denselben Atem,durch den Gott sie am Leben erhält.Nichts hat der Mensch dem Vieh voraus.Denn alle beide sind Windhauch3,19 Windhauch: Bild für etwas Flüchtiges, Vergängliches, Leeres und Sinnloses.!20Alle gehen an ein und denselben Ort, von dem es heißt:»Alle sind aus Staub und kehren zum Staub3,20 zum Staub: Kohelet bezieht sich hier auf 1. Mose/Genesis 3,19. zurück.«21Und was ist mit dem Lebensatem3,21 Lebensatem: Gott haucht dem Menschen Atem ein und macht ihn dadurch lebendig, vgl. 1. Mose/Genesis 2,7. nach ihrem Tod?Wer kann denn wissen,ob er beim Menschen nach oben3,21 nach oben: Zu Gott. steigt,bei den Tieren dagegen zur Erde sinkt?22Da erkannte ich:Es gibt kein größeres Glück für den Menschen,als dass er sich seines Lebens freut.Ja, das ist sein Anteil3,22 Anteil: Typischer Ausdruck Kohelets, bezeichnet das, was Gott einem Menschen zuteilt. Hier ist es die Freude..Denn wer kann ihn dazu bringen,dass er Einblick in die Zukunft gewinnt?