BasisBibel (BB)
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121Denk an deinen Gott, der dich geschaffen hat!

Denk an ihn in deiner Jugend,bevor die Tage kommen, die so beschwerlich sind!Denn wenn du alt geworden bist, kommen die Jahre,die dir gar nicht gefallen werden.2Dann wird sich die Sonne verfinstern,das Licht von Mond und Sternen schwinden.Dann werden die dunklen Wolken aufziehen,wie sie nach jedem Regen wiederkehren.

Die Gebrechlichkeit im Alter

3Wenn der Mensch alt geworden ist,zittern die Wächter des Hauses12,3 Wächter des Hauses: Hier Bild für die Arme.und krümmen sich die starken Männer12,3 starke Männer: Hier Bild für die Beine..Die Müllerinnen12,3 Müllerinnen: Hier Bild für die Zähne. stellen die Arbeit ein,weil nur noch wenige übrig geblieben sind.Die Frauen12,3 Frauen: Hier Bild für die Augen., die durch die Fenster schauen,erkennen nur noch dunkle Schatten.4Die beiden Türen12,4 beide Türen: Hier Bild für die Ohren., die zur Straße führen,werden auch schon geschlossen.Und das Geräusch der Mühle12,4 Geräusch der Mühle: Hier Bild für die menschliche Stimme, die sich im Alter in Tonlage und Ausdruck ändert. wird leiser,bis es in Vogelgezwitscher übergehtund der Gesang bald ganz verstummt.5Wenn der Weg ansteigt, fürchtet man sich.Jedes Hindernis unterwegs bereitet Schrecken.Wenn schließlich der Mandelbaum12,5 Mandelbaum: Hier Bild für weißes Haar. Am Ende des Winters blüht der Mandelbaum schneeweiß. blüht,die Heuschrecke sich hinschlepptund die Frucht der Kaper aufplatzt:Dann geht der Mensch in sein ewiges Haus12,5 ewiges Haus: Ägyptischer Ausdruck für das Grab.,und auf der Straße stimmt man die Totenklage an.

Das Ende des Menschen ist der Tod

6Denk12,6 denk: Der Satzbau knüpft an die Aussage von Kohelet/Prediger 12,1 an, die hier wiederholt wird. an deinen Gott, der dich geschaffen hat,bevor die silberne Schnur12,6 silberne Schnur: Sinnbild für den Lebensfaden. zerreißtund die goldene Schale zerbricht –bevor der Krug am Brunnen zerschelltund das Schöpfrad in den Schacht stürzt.7Dann kehrt der Staub zur Erde zurück,aus dem der Mensch gemacht ist.Und der Lebensatem12,7 Lebensatem: Gott haucht dem Menschen Atem ein und macht ihn dadurch lebendig, vgl. 1. Mose/Genesis 2,7. kehrt zu Gott zurück,der ihn gegeben hat.

Das Lebensmotto des Kohelet

8Windhauch12,8 Windhauch: Bild für etwas Flüchtiges, Vergängliches, Leeres und Sinnloses. um Windhauch, sagte Kohelet,alles vergeht und verweht.

Nachworte der Herausgeber

9Kohelet war ein kluger Lehrer.Immer gab er sein Wissen an das Volk weiter.Er hörte und dichtete viele Sprichwörterund stellte sie zusammen.10Kohelet bemühte sich, kostbare Sprüche zu finden.Und hier sind diese denkwürdigen Worte aufgeschrieben.11Man sagt ja: »Worte von Klugen sind wie Ochsenstacheln12,11 Ochsenstachel: Ein mit einer Eisenspitze besetzter Stab, mit dem man die Zugtiere beim Pflügen lenkt.,die das Vieh in die richtige Richtung lenken.«Sie sind wie Pflöcke, die fest eingeschlagen sindvon den Leitern der Versammlungen12,11 Leiter der Versammlungen: Wahrscheinlich Anspielung auf den Namen »Kohelet«, der sich mit »Versammlungsleiter« übersetzen lässt..Sie sind gegeben von dem einen Hirten12,11 Hirte: Bild für den König. Wahrscheinlich ist damit König Salomo gemeint, vgl. Kohelet/Prediger 1,1..

12Außerdem, mein Sohn12,12 mein Sohn: Damals die übliche Anrede für Schüler im Unterricht., lass dich warnen:Es werden viel zu viele Bücher geschrieben.Und ständiges Lernen macht den Leib müde.13Darum lautet nach allem das Schlusswort:Nimm Gott ernst und befolge seine Gebote!Denn das gilt für jeden Menschen.14Gott wird Gericht haltenund über alle Taten sein Urteil fällen.Nichts kann der Mensch vor ihm verbergen,ob es gut war oder schlecht.