BasisBibel (BB)
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Die Verheißung an David und sein Königshaus

71Der König wohnte nun in seinem Palast.Der Herr7,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. hatte ihm Ruhe7,1 Ruhe: Im Alten Orient setzt der Bau eines Tempels voraus, dass der König seine Kriege beendet und Frieden geschaffen hat. verschafftvor allen seinen Feinden in den Nachbarstaaten.2Eines Tages sagte der König zum Propheten7,2 Prophet: Verkündet, was Gott in einer bestimmten Situation zu sagen hat. Natan:»Schau her, ich sitze in einem Palast aus Zedernholz.Aber die Lade7,2 Lade: Eine an Stangen tragbare Truhe aus Holz mit goldener Deckplatte, die für die Gegenwart Gottes bei seinem Volk steht. 2. Mose/Exodus 25,16 zufolge werden in ihr die Tafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt. Gottes steht unter einer Zeltplane!«3Da antwortete Natan dem König: »Gut!Was immer du vorhast, führe es aus!Denn der Herr ist mit dir.«

4Doch in der folgenden Nacht geschah es,dass das Wort des Herrn zu Natan kam:5»Geh und sag zu meinem Knecht7,5 Knecht, Knecht Gottes: Ehrenvolle Bezeichnung für Menschen, die Gott in seinen Dienst nimmt. David7,5 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete.:So spricht der Herr7,5 so spricht der Herr: Typische Einleitung eines Gotteswortes, vor allem in prophetischen Büchern.:Du willst mir ein Haus bauen,in dem ich in Zukunft wohnen soll?6Ich habe doch noch nie in einem Haus gewohnt,seit ich die Israeliten aus Ägypten geführt7,6 aus Ägypten geführt: 2. Mose/Exodus 1–15 erzählt, wie Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit. habe.Bis heute bin ich mit einem Zelt7,6 Zelt der Begegnung: Transportables Zeltheiligtum der Israeliten in der Zeit, als sie durch die Wüste ziehen und bis zum Bau des Tempels in Jerusalem. umhergezogen,das meine Wohnung war.7Als ich mit allen Israeliten umhergezogen bin,habe ich nie etwas gesagt.Ich habe einigen aus den Stämmen Israels7,7 Stämme Israels: Israel versteht sich als Verband von zwölf Stämmen, die auf die Nachkommen der Söhne Jakobs zurückgehen. aufgetragen,mein Volk Israel zu weiden.Aber keinem von ihnen habe ich vorgeworfen:›Warum habt ihr mir kein Haus aus Zedernholz gebaut?‹8Jetzt aber sollst du zu meinem Knecht David sagen:So spricht der Herr Zebaot7,8 Zebaot: Der Beiname bedeutet übersetzt »(Gott) der himmlischen Heere« und bringt die Fülle von Gottes Macht zum Ausdruck.:Ich habe dich vom Weideland von den Schafen weggeholt7,8 von den Schafen weggeholt: 1. Samuel 16,11-13 erzählt, dass David die Schafe seines Vaters hütete, unmittelbar bevor er zum König gesalbt wurde..Du solltest der königliche Hirte7,8 königlicher Hirte: Ehrentitel für Könige im Alten Orient, der anzeigt, dass sie für den Schutz ihres Volkes zuständig sind. sein,der über mein Volk Israel herrscht.9Ich bin überall mit dir gewesen, wohin du gingst,und habe vor dir alle Feinde ausgerottet.

Ich will dir einen großen Namen verschaffen,dass man dich zu den Größten auf der Erde zählt.10Ich will meinem Volk Israel einen Platz gebenund es einpflanzen, dass es dort sicher wohnen kann.Dann muss es nicht mehr zittern vor Angst.Niemand wird es mehr unterdrücken wie früher –11seit ich Richter7,11 Richter: Von Gott eingesetzte Anführer, vor allem gegen die äußeren Feinde der Israeliten, bevor ein König über sie herrschte. Ihre Geschichte wird im Buch Richter erzählt. über mein Volk Israel eingesetzt habe.

Ich habe dir Ruhe7,11 Ruhe: Im Alten Orient setzt der Bau eines Tempels voraus, dass der König seine Kriege beendet und Frieden geschaffen hat. verschafft vor allen deinen Feinden.Und so verkündet dir jetzt der Herr,dass der Herr dir ein Haus7,11 Haus: Damit wird der Grundstein für die Königsfamilie gelegt, die von Generation zu Generation den Thronnachfolger stellt. bauen wird:12Wenn dein Leben erfüllt ist und du stirbst7,12 sterben: Hier mit der Redewendung ausgedrückt: »sich zu den Vätern legen«. Gemeint ist die ordentliche Bestattung im Familiengrab.,will ich einen Nachkommen an deine Stelle treten lassen.Dein eigener Sohn wird es sein.Und ich werde dafür sorgen,dass das Königtum fest in seiner Hand7,12 fest in seiner Hand: Die Erfüllung der Zusage klingt in 1. Könige 2,12 an. Salomo folgte seinem Vater David auf den Königsthron. bleibt.13Er wird für meinen Namen ein Haus bauen7,13 für meinen Namen ein Haus bauen: 1. Könige 6–8 erzählt davon, wie Davids Sohn Salomo den Tempel für Gott baut und ausstattet..Und ich werde seine Herrschaft festigen,dass sein Thron für immer bestehen bleibt.14Ich werde sein Vater sein und er mein Sohn:Wenn er Unrecht tut, werde ich ihn bestrafen –mit einem Stock und mit Schlägen, so wie es Menschen tun.15Aber meine Güte will ich ihm nicht entziehen,wie ich es bei Saul getan7,15 bei Saul getan: Saul war der erste König, den Gott über Israel eingesetzt hat. Weil er sich nicht an Gottes Anweisungen gehalten hat, wurde er von Gott verworfen; vgl. 1. Samuel 15,10-26. habe.Ihm habe ich das Königtum entzogen und es dir gegeben.16Dein Haus und dein Königtum sollen für immer bestehen,dein Thron soll für alle Zeit fest gegründet sein.«

17Das waren genau die Worte,die Natan in einer Vision7,17 Vision: Eine Erscheinung, in der Gott zu verstehen gibt, was er vorhat. empfangen hatte.Und genau so gab er sie an David7,17 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete. weiter.

David dankt Gott mit einem Gebet

18König David7,18 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete. ging hinein zu dem Herrn7,18 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR.,setzte sich vor ihm7,18 vor ihm: Das bedeutet vor der Lade Gottes. Bevor der Tempel gebaut wurde, stand sie in einem Zelt. auf den Boden und betete:»Wer bin ich schon, Herr, mein Gott?Und was ist dir mein Haus7,18 mein Haus: Die Familie Davids, aus der von Generation zu Generation der künftige Thronfolger stammen wird. wert,dass du mich bis hierher gebracht hast?19Doch auch das war für dich noch zu wenig,Herr, mein Gott!Du hast dem Haus deines Knechtes Zusagen gegeben,die weit in die Zukunft reichen –und das nach menschlichem Ermessen, Herr, mein Gott!20Was soll David dazu noch sagen?Du kennst ja deinen Knecht7,20 Knecht: Selbstbezeichnung von Menschen, die sich in den Dienst Gottes stellen und ihn dadurch als ihren Herrn anerkennen., Herr, mein Gott!21Alle diese großen Dinge hast du getan,wie du es gesagt und im Herzen beschlossen hast.Und deinem Knecht hast du es mitgeteilt.22So groß bist du, Herr, mein Gott!Keiner reicht an dich heran!Es gibt keinen Gott außer dir –nach allem, was wir selbst gehört haben!

23Welches Volk auf der Erde ist wie dein Volk Israel7,23 Israel: Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Gott hat mit Israel einen Bund geschlossen.?Nur für dieses Volk ist ein Gott hingegangen,um es freizukaufen und zu einem Volk zu machen.Du hast das Volk zu hohem Ansehen gebracht.Du hast Großes und Schreckliches für es getan.Du hast Völker und Götter vor deinem Volk vertrieben,das du aus Ägypten freigekauft7,23 aus Ägypten geführt: 2. Mose/Exodus 1–15 erzählt, wie Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit. hast.24Du hast dein Volk Israel fest an dich gebunden,dass es für alle Zeit dein Volk bleibt.Und du, Herr, bist ihr Gott geworden.

25Jetzt sorge dafür, Herr und Gott,dass deine Zusagen für immer gültig bleiben.Du hast sie ja deinem Knecht7,25 Knecht: Selbstbezeichnung von Menschen, die sich in den Dienst Gottes stellen und ihn dadurch als ihren Herrn anerkennen. und seinem Haus gegeben.Erfülle, was du versprochen hast!26Dann wird dein Name für immer hoch geschätzt,der da lautet: Herr Zebaot7,26 Zebaot: Der Beiname bedeutet übersetzt »(Gott) der himmlischen Heere« und bringt die Fülle von Gottes Macht zum Ausdruck., der Gott Israels!Dann wird das Haus deines Knechtes Davidvor dir fest gegründet sein.27Ja, du Herr Zebaot, du Gott Israels,hast deinen Knecht ins Vertrauen gezogen und gesagt:›Ich werde dir ein Haus bauen7,27 Haus bauen: Damit wird der Grundstein für die Königsfamilie gelegt, die von Generation zu Generation den Thronnachfolger stellt..‹Darum hat sich dein Knecht ein Herz gefasstund dieses Gebet an dich gerichtet.28Ich weiß jetzt, Herr, mein Gott:Du bist Gott und deine Worte werden Wirklichkeit!Alles ist gut, was du deinem Knecht versprochen hast.29So fang nun an und segne7,29 Segen, segnen: Besondere Zuwendung Gottes zu seinen Geschöpfen. Gott schenkt durch seinen Segen Leben, Kraft und Wohlergehen. das Haus deines Knechtes,damit es vor dir für immer bestehen bleibt.Denn du, Herr, mein Gott, hast es versprochen.Und mit deinem Segen wird das Haus deines Knechtesfür immer gesegnet sein.«