Lutherbibel 2017 (LU17)
21

Sühnung eines Mordes von unbekannter Hand

211Wenn man einen Erschlagenen findet in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird, es einzunehmen, und er liegt auf freiem Felde und man weiß nicht, wer ihn erschlagen hat, 2so sollen deine Ältesten und Richter hinausgehen und den Weg abmessen von dem Erschlagenen bis zu den umliegenden Städten. 3Welche Stadt am nächsten liegt, deren Älteste sollen eine junge Kuh nehmen, mit der man noch nicht gearbeitet und die noch nicht am Joch gezogen hat, 4und sollen sie hinabführen in einen Talgrund, der weder bearbeitet noch besät ist, und dort im Talgrund ihr das Genick brechen. 5Und die Priester, die Söhne Levi, sollen herzutreten, denn der Herr, dein Gott, hat sie erwählt, dass sie ihm dienen und in seinem Namen segnen, und

21,5
5. Mose 17,8-9
nach ihrem Urteil sollen alle Sachen und alle Schäden gerichtet werden. 6Und alle Ältesten der Stadt, die dem Erschlagenen am nächsten liegt, sollen
21,6
Mt 27,24
ihre Hände waschen über der jungen Kuh, der im Talgrund das Genick gebrochen ist. 7Und sie sollen anheben und sagen: Unsere Hände haben dies Blut nicht vergossen, und unsere Augen haben’s nicht gesehen. 8Entsühne dein Volk Israel, das du, der Herr, erlöst hast; lege nicht das unschuldig vergossene Blut auf dein Volk Israel! So wird für sie die Blutschuld gesühnt sein. 9So sollst du das
21,9
4. Mose 35,33
unschuldig vergossene Blut aus deiner Mitte wegtun, dass du tust, was recht ist vor den Augen des Herrn.

Ehe mit kriegsgefangenen Frauen

10Wenn du in einen Krieg ziehst gegen deine Feinde und der Herr, dein Gott, gibt sie dir in deine Hände, dass du Gefangene von ihnen wegführst, 11und siehst unter den Gefangenen eine schöne Frau und gewinnst sie lieb, dass du sie zur Frau nimmst, 12so führe sie in dein Haus und lass sie ihr Haar abscheren und ihre Nägel beschneiden 13und die Kleider ablegen, in denen sie gefangen genommen wurde, und lass sie in deinem Hause sein und einen Monat lang ihren Vater und ihre Mutter beweinen. Danach geh zu ihr und nimm sie zur Ehe und lass sie deine Frau sein. 14Wenn du aber kein Gefallen mehr an ihr hast, so sollst du sie gehen lassen, wohin sie will; du sollst sie aber nicht um Geld verkaufen oder als Sklavin behandeln, weil du zu ihr eingegangen bist.

Vom Recht des Erstgeborenen

15Wenn jemand zwei Frauen hat, eine, die er lieb hat, und eine, die er nicht lieb hat, und beide ihm Kinder gebären, die Frau, die er lieb hat, und die ungeliebte, und

21,15
1. Mose 29,30-32
der Erstgeborene ist von der ungeliebten Frau 16und die Zeit kommt, dass er seinen Söhnen das Erbe austeile, so kann er nicht den Sohn der Frau, die er lieb hat, zum erstgeborenen Sohn machen vor dem erstgeborenen Sohn der ungeliebten; 17sondern er soll den Sohn der ungeliebten Frau als den ersten Sohn anerkennen und ihm zwei Teile geben von allem, was vorhanden ist; denn dieser ist der
21,17
1. Mose 49,3
Erstling seiner Kraft, und sein ist das Recht der Erstgeburt.

Todesstrafe für ungeratene Söhne

18Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der

21,18
5. Mose 27,16
2. Mose 20,12
der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will, 19und wenn ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Ortes 20und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und Trunkenbold, 21dann sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, dass er sterbe, und du sollst so das Böse aus deiner Mitte wegtun, dass ganz Israel aufhorche und sich fürchte.

Bestattung eines Hingerichteten

22

21,22
4. Mose 25,4
Jos 8,29
10,26-27
1. Sam 31,10
2. Sam 4,12
2. Sam 21,69
Wenn jemand eine Sünde getan hat, die des Todes würdig ist, und wird getötet und du hängst ihn an ein Holz, 23so soll sein Leichnam
21,23
Jos 8,29
10,27
Joh 19,31
nicht über Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn am selben Tage begraben – denn
21,23
Gal 3,13
ein Aufgehängter ist verflucht bei Gott –, auf dass du dein Land nicht unrein machst, das dir der Herr, dein Gott, zum Erbe gibt.