Lutherbibel 2017 (LU17)
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Nebukadnezar sinnt auf Rache

21Im achtzehnten Jahr, am zweiundzwanzigsten Tag des Monats, wurde im Hause Nebukadnezars, des Königs der Assyrer, befohlen, an allen Ländern Rache zu nehmen, wie er es angekündigt hatte. 2Und er rief sein ganzes Gefolge und alle seine Würdenträger zusammen und beriet sich mit ihnen im Geheimen. Mit seiner Rede beschwor er großes Unheil über die ganze Erde herauf: 3Sie beschlossen, alle zu vernichten, die seinem Befehl nicht gehorcht hatten. 4Und als er die Ratsversammlung beendet hatte, rief Nebukadnezar, der König der Assyrer, Holofernes herbei, den Feldhauptmann seiner Streitmacht, den Zweiten nach ihm, und sagte zu ihm: 5So spricht der Großkönig, der Herr der ganzen Erde: Siehe, du sollst von hier aus aufbrechen und Männer mit dir nehmen, die auf ihre Kraft vertrauen, etwa hundertzwanzigtausend Mann zu Fuß und ein Aufgebot von zwölftausend Pferden mit Reitern. 6Zieh aus zum Kampf gegen alle Länder, die nach Westen hin liegen; denn sie haben meinem Befehl nicht gehorcht. 7Du sollst sie auffordern, sich zu unterwerfen, denn ich werde in meinem Zorn über sie kommen. Ich werde die ganze Erde mit meiner Streitmacht überziehen und werde ihr alle Länder zur Beute geben. 8Ihre Verwundeten sollen Schluchten und Sturzbäche füllen, und jeder Fluss soll von Leichen überfließen. 9Die Gefangenen will ich wegführen bis an die Enden der Erde. 10Du aber zieh aus und nimm ihr ganzes Gebiet für mich ein. Sie sollen sich dir ergeben, und du wirst sie festhalten bis zu dem Tag, an dem ich sie richten werde. 11Mit den Widerspenstigen aber sollst du keine Nachsicht üben, sondern sie überall Mord und Plünderung preisgeben. 12Denn, so wahr ich lebe und bei meiner Königsmacht: Ich habe es gesagt und werde es ausführen mit meiner Hand! 13Du aber sollst auch nicht eines dieser Worte deines Herrn übertreten, sondern gewissenhaft ausführen, was ich dir geboten habe, und sollst nicht zögern, es zu tun.

Holofernes beginnt seinen Feldzug

14Da ging Holofernes hinaus von seinem Herrn, rief alle Mächtigen, die Heerführer und die Befehlshaber der assyrischen Streitmacht herbei 15und musterte geeignete Männer für die Schlachtordnung, wie ihm sein Herr befohlen hatte: hundertzwanzigtausend zu Fuß und zwölftausend Bogenschützen zu Pferde, 16und er stellte sie so auf, wie ein Heer zur Schlacht geordnet wird. 17Er beschaffte Kamele, Esel und Maultiere für ihre Ausrüstung, eine gewaltige Menge, und zahllose Schafe, Rinder und Ziegen zu ihrer Versorgung, 18auch reichliche Vorräte für alle, dazu sehr viel Gold und Silber aus der königlichen Schatzkammer. 19So brach er mit seiner ganzen Streitmacht zum Feldzug auf, dem König Nebukadnezar voraus, um die ganze Erde nach Westen hin mit Streitwagen, Reitern und ausgesuchten Fußtruppen zu bedecken. 20Und der Heerhaufen wuchs gewaltig. Wie die Heuschrecken schlossen sich ihnen Leute an, und zahllos wie der Staub der Erde wurde ihre Menge. 21Von Ninive aus zogen sie drei Tagesmärsche weit bis zu der Ebene von Bektilet. Und sie schlugen ihr Lager auf jenseits von Bektilet, nahe dem Gebirge, das im Norden von Oberkilikien liegt. 22Und er nahm seine ganze Streitmacht, die Fußtruppen, die Reiter und seine Streitwagen, und zog in das Gebirge hinauf. 23Und er zerschlug Pud und Lud und plünderte alle Rassiter und Ismaeliter, die am Rande der Wüste südlich der Cheleer wohnten. 24Dann überschritt er den Euphrat, durchzog Mesopotamien und zerstörte alle befestigten Städte am Fluss Habor bis hin zum Meer. 25Er nahm das Gebiet von Kilikien ein und schlug alle nieder, die ihm Widerstand leisteten, und kam bis in das Gebiet von Jafet, das im Süden liegt, am Rande von Arabien. 26Und er umzingelte alle Midianiter, brannte ihre Zelte nieder und plünderte ihre Viehherden. 27Danach stieg er hinab in die Ebene von Damaskus zur Zeit der Weizenernte, steckte alle ihre Felder in Brand und gab die Schafe und Rinderherden der Vernichtung preis. Er raubte ihre Städte aus, verwüstete ihre Ebenen und erschlug alle ihre Jünglinge mit der Schärfe des Schwertes. 28Da befiel Furcht und Zittern alle, die am Meer wohnten, in Tyrus und Sidon, und die Bewohner von Sur und Okina, von Jamnia, Aschdod und Aschkelon. Sie alle fürchteten ihn sehr.