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  • Prophet

Israel waren meistens in Gruppen anzutreffen. Kennzeichnend für sie war ihr ekstatisches Auftreten. Darin zeigte sich, dass sie vom Geist Gottes ergriffen waren (1. Samuel 10,5-12).

Israels (ca. 9.-6. Jahrhundert v. Chr.) traten Propheten auf, die als Einzelne von Gott berufen wurden. Sie wendeten sich öffentlich gegen soziale Missstände, die dazu führten, dass die Schwachen unterdrückt und ausgebeutet wurden. Sie verurteilten die Gottesdienste, in denen das Volk andere Götter verehrte. Damit verbunden war die Ankündigung, dass Gott das ungehorsame Volk durch eine nationale Katastrophe richten wird. Diese scharfe Kritik der Propheten an den Zuständen im Land führte oft zur Konfrontation mit König und Führungsschicht.

Jerusalem Tempel, tätig und verkündeten eher das, was dem Volk und dem König gefiel. (vgl. 1. Könige 20,10-13; Amos 7,14). Mit solchen Propheten mussten sich die echten Propheten oft auseinander setzen (Jeremia 6,13-15; Jeremia 23,9-32; Jeremia 28,1-17; Ezechiel 13,1-16).

Exil traten dann Propheten auf, die dem Volk im Auftrag Gottes große Zusagen machten. Anders als die Propheten zuvor, die den Menschen Unheil ankündigten, weil sie nicht nach den Geboten Gottes gelebt hatten, vermittelten die Propheten, die im Exil auftraten, eine Botschaft des Trostes und des Heils (z.B. Jesaja 40–55): Gott hält an seinem Volk fest und will ihm eine neue Zukunft schenken. Dazu gehört auch die Vision von einem Friedensreich, das alle Völker umfassen wird.

Jesus als Prophet: Die Frage, wer Jesus ist, hat nicht nur seine Jünger beschäftigt. Jesus wird vom Volk für einen Propheten gehalten (vgl. Matthäus 21,11Matthäus 21,46; Lukas 7,16; Lukas 24,19; Johannes 4,19). Die Leute meinen, in ihm ist einer der großen alttestamentlichen Propheten wiedergekommen (Markus 8,28). In einer Rede im Tempel bezeichnet Petrus Jesus als den in 5. Mose/Deuteronomium 18,155. Mose/Deuteronomium 18,19 angekündigten Propheten, auf den die Menschen »hören« sollen (vgl. Apostelgeschichte 3,22-23).

Heiligen Geistes neben anderen Geistesgaben. Der Prophet verkündet eine Botschaft, die er von Gott empfangen hat (1. Korinther 14,26-32). Das kann auch eine Weissagung für die Zukunft sein (Apostelgeschichte 11,27-28; Offenbarung 1,1-2). Die neutestamentlichen Propheten haben aber v.a. die Aufgabe, die gegenwärtige Lage im Licht des Willens Gottes zu beleuchten. Wie die Propheten des Alten Testaments übermittelten sie der Gemeinde Weisungen von Gott, durch die diese ermahnt, ermutigt oder getröstet werden soll. Paulus gibt der prophetischen Rede den Vorrang vor der Rede in unbekannten Sprachen, weil der Prophet mit verständlichen Worten redet und so dem Aufbau der Gemeinde dient. Dennoch soll auch die prophetische Rede von der Gemeinde geprüft werden (1. Thessalonicher 5,20-21). Dies gilt insbesondere im Blick auf die Gefahr, die von falschen Propheten ausgeht (Matthäus 7,15; Matthäus 24,11; Matthäus 24,24; 1. Johannes 4,1; Offenbarung 2,20).

Apostel, Propheten und Lehrer die wichtigsten Träger der Verkündigung der Guten Nachricht von Jesus Christus (1. Korinther 12,28; Epheser 4,11-12; Epheser 2,20).

Quelle: BasisBibel. Neues Testament und Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

 

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