Sirach 47
f) Nathan und David (47,1-11)
1Nach ihm trat auch Nathan auf, um zur Zeit Davids zu weissagen (h). 2Wie das Fett abgehoben wird vom Opfer, so war David abgesondert von den Israeliten. 3Mit Löwen spielte er wie mit Böcklein und mit Bären wie mit Schaflämmern. 4In seiner Jugend erschlug er den Riesen und entfernte die Schmach von seinem Volke, indem er seine Hand mit der Schleuder schwang (g) und den Hochmut Goliaths niederwarf. 5Denn er hatte den Herrn, den Allerhöchsten, um Hilfe angerufen, und der hatte seiner Rechten Kraft verliehen, daß er den kriegserfahrenen Mann niederstreckte und das Horn seines Volkes erhöhte. 6Darum sangen ihm zu Ehren die Mädchen und rühmten ihn um seiner Zehntausend willen (?; vgl. 1. Sam 18,7); als er sich die Krone aufgesetzt hatte, führte er Kriege, 7demütigte ringsum die Feinde und vernichtete die feindlichen Philister: bis auf den heutigen Tag zerbrach er ihr Horn (= ihre Macht). 8Bei all seinem Tun brachte er Dank dar dem Heiligen; Gott dem Allerhöchsten lobsang er mit Ruhmesworten und liebte seinen Schöpfer mit ganzem Herzen (h) und pries ihn alle Tage in seinen Liedern (g). 9Auch ließ er Psalmensänger vor dem Altar Aufstellung nehmen und von ihren Stimmen liebliche Lieder ertönen; so lobten sie ihn tagtäglich mit ihren Gesängen (h). 10Er verlieh den Festen Glanz und stattete die Festzeiten mit voller Pracht aus, indem jene seinen heiligen Namen priesen und das Heiligtum vom frühen Morgen an davon widerhallte. 11Da vergab ihm der Herr auch seine Sünde(n) und erhöhte sein Horn auf ewig; er verlieh ihm die Rechte des Königtums und stellte seinen Thron über Israel fest (g).
g) Salomo und Rehabeam (47,12-25)
12Nach ihm trat ein weiser Sohn auf und wohnte um seinetwillen auf weitem Plane. 13Salomo herrschte als König in Friedenszeiten, da Gott ihm Ruhe auf allen Seiten verschaffte, auf daß er seinem Namen ein Haus errichtete und für immer ein Heiligtum gründete. 14Wie weise warst du schon in deiner Jugend und flossest von Einsicht über wie der Nilstrom! 15Die Erde umspanntest du mit deinem Geiste und fülltest sie an mit Rätselsprüchen (h). 16Bis zu den fernsten Inseln drang dein Name, und du wurdest geschätzt ob deiner Friedensliebe (h). 17Durch Lieder, Sprüche, Gleichnisse und Deutungen setztest du die Länder in Staunen. 18Du wurdest benannt (g) nach dem Namen des Hochgepriesenen (g), der da heißt der Gott Israels, und häuftest Gold auf wie Eisen (oder Zinn) und erwarbst Silber in Menge wie Blei. 19Doch du gabst deine Lenden den Weibern preis und ließest sie herrschen über deinen Leib; 20so brachtest du einen Schandfleck auf deinen Ruhm und schändetest dein Lager, so daß du Zorn über deine Sprößlinge brachtest und Seufzen über dein Geschlecht (g), 21so daß die Herrschaft sich spaltete und aus Ephraim ein aufrührerisches Reich hervorging. 22Aber Gott wird sein Erbarmen nicht aufgeben und keine von seinen Verheißungen unerfüllt lassen (g); er wird auch nicht die Sprossen seines Auserwählten vertilgen und das Geschlecht dessen, der ihn liebte, nicht ausrotten. Nein, er hat Jakob einen Rest gelassen und dem David von ihm her einen Wurzelschoß.
23Als Salomo aber sich bei seinen Vätern zur Ruhe gelegt hatte (h), hinterließ er aus seinem Geschlecht einen Sohn, reich an Torheit und arm an Einsicht, Rehabeam, der durch seinen Entscheid das Volk zum Abfall brachte; und Jerobeam stand auf, der Sohn Nabats, der Israel zur Sünde verführte und Ephraim den Weg der Versündigung wies (h), 24so daß er ihre Wegführung aus ihrem Lande verschuldete und ihre Sünden sich gewaltig mehrten. 25Jeglicher Bosheit gaben sie sich hin, [bis das Strafgericht über sie kam],
Die Heilige Schrift, übersetzt von Hermann Menge. Neuausgabe © 1949/2003 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Apokryphen aus: Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments, übersetzt von Hermann Menge © 1967, Württembergischen Bibelanstalt, Stuttgart