Der rechte Gottesdienst
1ein psalm von asaph.
Der Gott der Götter, der HERR, redet und ruft der Erde zu
vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang;
2aus Zion, der Krone der Schönheit (48,3),
strahlt Gott in lichtem Glanz hervor:
3unser Gott kommt und kann nicht schweigen,
verzehrendes Feuer geht vor ihm her,
und rings um ihn her stürmt es gewaltig.
4Er ruft dem Himmel droben zu
und der Erde, um sein Volk zu richten:
5»Versammelt mir meine Gesetzestreuen (= Frommen),
die den Bund mit mir geschlossen beim Opfer!«
6Da taten die Himmel seine Gerechtigkeit kund;
denn Gott selbst ist’s, der da Gericht hält. SELA.
7»Höre, mein Volk, und laß mich reden,
Israel, daß ich dich ernstlich warne:
Gott, dein Gott bin ich!
8Nicht deiner Opfer wegen rüge ich dich,
sind doch deine Brandopfer stets mir vor Augen.
9Doch ich mag nicht Stiere nehmen aus deinem Hause (oder: Stall),
nicht Böcke aus deinen Hürden;
10denn mein ist alles Wild des Waldes,
das Getier auf meinen Bergen zu Tausenden.
11Ich kenne jeden Vogel auf den Bergen,
und was auf dem Felde sich regt, steht mir zur Verfügung.
12Hätte ich Hunger: ich brauchte es dir nicht zu sagen,
denn mein ist der Erdkreis und all seine Fülle.
13Esse ich etwa das Fleisch von Stieren,
und soll ich das Blut von Böcken trinken?
14Bringe Dank dem HERRN als Opfer dar
und bezahle so dem Höchsten deine Gelübde,
15und rufe mich an am Tage der Not,
so will ich dich retten, und du sollst mich preisen!«
16Zum Gottlosen aber spricht der Allherr:
»Was hast du meine Satzungen aufzuzählen
und meinen Bund (= mein Gesetz) im Munde zu führen,
17da du selbst doch die Zucht mißachtest
und meinen Worten den Rücken kehrst?
18Siehst du einen Dieb, so befreundest du dich mit ihm,
und mit Ehebrechern hast du Gemeinschaft;
19deinem Munde läßt du freien Lauf zur Bosheit,
und deine Zunge zettelt Betrug an;
20du sitzest da und redest (Böses) gegen deinen Bruder
und bringst den Sohn deiner Mutter in Verruf!
21Das (alles) hast du getan, und ich habe geschwiegen;
da hast du gedacht, ich sei so wie du.
Das mache ich dir zum Vorwurf und gebe dir’s zu bedenken.
22O beherzigt das wohl, ihr Gottvergeßnen:
sonst raffe ich euch hinweg ohne Rettung!
23Wer Dank als Opfer darbringt, erweist mir Ehre,
und wer unsträflich wandelt, den lasse ich schauen Gottes Heil.«