Zuversichtliches Gebet in schwerer Not
1dem musikmeister; ein psalm von david.
2Bei dir, HERR, suche ich Zuflucht:
laß mich nimmer enttäuscht werden!
Nach deiner Gerechtigkeit errette mich!
3Neige dein Ohr mir zu,
eile zu meiner Rettung herbei,
sei mir ein schützender Fels,
eine feste Burg, mir zu helfen!
4Du bist ja doch mein Fels und meine Burg,
um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten,
5mich befrein aus dem Netz, das man heimlich mir gestellt;
denn du bist meine Schutzwehr.
6In deine Hand befehl’ ich meinen Geist (Lk 23,46):
du wirst mich erlösen, o HERR, du treuer Gott.
7Du hassest, die sich an nichtige Götzen halten,
doch ich vertraue auf den HERRN.
8Ich will jubeln und fröhlich sein ob deiner Gnade,
daß du mein Elend hast angeschaut,
auf die Angst meiner Seele geachtet
9und mich der Gewalt des Feindes nicht preisgegeben,
nein, meine Füße gestellt hast auf weiten Raum.
10Sei mir gnädig, o HERR, denn ich bin in Bedrängnis (oder: Angst);
getrübt vor Gram ist mir mein Auge,
meine Seele und mein Leib;
11denn in Kummer verzehrt sich mein Leben
und meine Jahre in Seufzen;
erschöpft durch mein Verschulden ist meine Kraft,
und verfallen sind meine Gebeine.
12Für alle meine Feinde bin ich zum Hohn geworden,
von meinen Nachbarn gemieden
und ein Schrecken für meine Bekannten:
wer mich sieht auf der Straße, flieht scheu vor mir.
13Entschwunden bin ich wie ein Toter dem Gedenken,
bin geworden wie ein zerbrochnes Gefäß.
14Ich habe ja viele zischeln gehört: »Grauen ringsum!«
Wenn sie vereint sich gegen mich beraten,
sinnen sie darauf, mir das Leben zu rauben.
15Doch ich vertraue auf dich, o HERR;
ich sage: »Nur du bist mein Gott.«
16In deiner Hand steht meine Zeit (= mein Geschick):
rette mich aus der Hand meiner Feinde und meiner Verfolger!
17Laß leuchten dein Angesicht über deinem Knecht,
hilf mir durch deine Gnade!
18HERR, laß mich nicht enttäuscht werden, denn ich rufe dich an!
Laß die Frevler enttäuscht werden,
laß sie, zum Schweigen gebracht, in die Unterwelt fahren!
19Verstummen müssen die Lügenlippen,
die Freches reden gegen den Gerechten
in Hochmut und Verachtung!
20Wie groß ist deine Güte,
die du vorbehältst denen, die dich fürchten,
die du denen erzeigst, die ihre Zuflucht
offen vor aller Welt zu dir nehmen!
21Du schirmst sie mit deines Angesichts Schirm
vor den Bosheitsplänen der Menschen,
birgst sie in einer Hütte
vor der Anfeindung der Zungen.
22Gepriesen sei der HERR, daß er mir seine Gnade
wunderbar hat erwiesen in einer festen Stadt!
23Ich zwar hatte gedacht in meiner Verzagtheit,
ich sei verstoßen fern von deinen Augen;
doch du hast mein lautes Flehen gehört,
als ich zu dir rief.
24Liebet den HERRN, ihr seine Frommen alle!
Die Treuen behütet der HERR,
vergilt aber reichlich dem, der Hochmut übt.
25Seid stark, und euer Herz sei unverzagt,
ihr alle, die ihr harret des HERRN!