Gott rettet sein Volk und bestraft seine Feinde: Sieben Vergleiche (Fortsetzung)
Zweiter Vergleich: Frösche – Wachteln
1Deshalb geschah es deinen Feinden recht, dass sie durch Massen von ähnlichen Tieren gequält wurden. 2Dein Volk aber hast du nicht nur mit dieser Strafe verschont, sondern es auch noch mit Gutem belohnt: Als die Deinen dringend nach besserer Nahrung verlangten, verschafftest du ihnen als Speise Wachteln, die sie vorher nicht kannten.
3Während deinen Feinden bei dem ekelhaften Anblick der Tiere, die du ihnen schicktest, aller Appetit verging und sie ihren Hunger nicht stillen konnten, musste dein Volk nur kurze Zeit hungern und bekam dann eine besonders erlesene Speise. 4Die Feinde deines Volkes wurden durch den Hunger aufs Heftigste gequält, dein Volk aber sollte durch seinen Hunger nur eine Vorstellung davon erhalten, was seine Feinde leiden mussten.
Dritter Vergleich: Heuschrecken und Stechfliegen – Rettung vor Giftschlangen
5Auch in deinem Volk wurden die Menschen von Tieren bedrängt, als mit wilder Wut Schlangen über sie herfielen und ihnen mit ihrem Biss den Tod brachten. Aber dein Zorn ging nicht so weit, dass du die Deinen vernichtet hättest. 6Nur um sie zu warnen und an deine Gebote zu erinnern, hast du sie für kurze Zeit in Angst versetzt. Dann aber hast du ihnen ein Rettungszeichen aufgerichtet. 7Wer sich dem zuwandte und es anblickte, blieb am Leben – gerettet nicht durch das Zeichen, sondern durch dich, den Retter aller Menschen.
8So hast du unseren Feinden gezeigt, dass du der Gott bist, der aus jeder Not helfen kann. 9Sie nämlich fanden durch Heuschrecken und Mückenstiche den Tod und es gab kein Heilmittel dagegen; denn sie hatten mit ihrem Götzendienst eine solche Strafe verdient. 10Deinen Kindern aber konnten nicht einmal die Zähne der Giftschlangen schaden, weil du ihnen voll Erbarmen zu Hilfe kamst und sie heiltest.
11Nur um sie an deine Weisungen zu erinnern, wurden sie gebissen und sie wurden schnell geheilt, damit sie nicht ins ewige Vergessen versanken und für deine Wohltaten unempfänglich wurden. 12Weder Heilkräuter noch Umschläge retteten sie, sondern dein Wort, Herr, das alles heilen kann. 13Denn du hast Macht über Leben und Tod, du führst in die Totenwelt hinunter und wieder herauf. 14Ein Mensch dagegen kann in seinem Hass zwar töten, aber nicht wieder zum Leben erwecken; er kann die Seele, die einmal in die Totenwelt gelangt ist, nicht wieder daraus befreien.
Vierter Vergleich: Unwetter und Feuer – Manna-Regen
15Niemand kann deiner Macht entrinnen. 16Deine Feinde, die dich nicht ernst nehmen wollten, bekamen deine gewaltigen Schläge zu spüren: Sie wurden von sintflutartigem Regen, Gewittern und Hagel heimgesucht und von Feuer verzehrt. 17Und das Überraschendste dabei war, dass das Feuer vom Wasser nicht gelöscht, sondern erst recht zum Aufflammen gebracht wurde. Denn die Natur kämpfte für die Frommen.
18Zeitweilig wurden die Flammen niedergehalten, damit sie den Tieren nicht schaden konnten, die du gegen deine Feinde geschickt hattest; deine Feinde sollten nämlich erkennen, dass sie von deinem Strafgericht heimgesucht wurden. 19Zu anderen Zeiten brannte das Feuer mitten im Wasser noch stärker, als es sonst seine Art ist, um die Früchte dieses bösen Landes zu vernichten.
20Deinem Volk aber reichtest du stattdessen Engelsspeise, du schenktest ihm freigebig fertiges Brot vom Himmel. Es zu essen war ein Genuss; es schmeckte auch dem verwöhntesten Gaumen. 21Denn es passte sich den Wünschen jedes Einzelnen an und verwandelte sich in das, worauf jeder gerade Appetit hatte.
So wurde die süße Speise, die du reichtest, zum Zeichen deiner Süßigkeit und Milde gegenüber deinen Kindern. 22Obwohl diese Speise dem Schnee oder Eis glich, schmolz sie nicht im Feuer. Das sollte die Frommen daran erinnern, wie das Feuer die Ernte ihrer Feinde vernichtet hatte und mitten in Hagel und Wolkenbrüchen mächtig aufloderte. 23Als es aber nun darum ging, dein Volk zu speisen, bezähmte das Feuer seine gewaltige Kraft.
24Die ganze Schöpfung steht dir, ihrem Schöpfer, zu Diensten. Sie steigert ihre Zerstörungsmacht, wenn es darum geht, die Bösen zu strafen; aber sie kehrt ihre milde Seite hervor, um denen Gutes zu tun, die dir vertrauen. 25So wurde sie auch damals zur Dienerin deiner schenkenden Hand und verwandelte sich in alles, was deine Kinder erbaten. 26Denn deine Kinder, die du liebst, sollten lernen, dass nicht die natürlich gewachsenen Früchte den Menschen ernähren, sondern dass dein Wort alle am Leben erhält, die dir vertrauen.
27Deshalb ist auch das Himmelsbrot, das vorher dem Feuer standhielt, hinterher im flüchtigen Strahl der Sonne geschmolzen. 28Du wolltest uns damit zeigen, dass wir der Sonne im Dank gegen dich zuvorkommen und noch vor Sonnenaufgang zu dir beten sollen. 29Wer dir mit Undank begegnet, dessen Hoffnung wird zergehen wie der Reif und zerrinnen wie Wasser.