Gottes Macht und die Ohnmacht der Völker
Gott streitet mit den Völkern
1Gott spricht: Seid still und hört mir zu, ihr Inseln!
Ihr Völker, nehmt alle Kraft zusammen.
Kommt her und sagt, was ihr vorzubringen habt.
Dann können wir vor Gericht ziehen,
um unseren Streit auszutragen.
2Wer hat den Mann aus dem Osten herbeigeholt,
der von Sieg zu Sieg eilt?
Wer hat dafür gesorgt,
dass er Völker unterwirft und Könige stürzt?
Wenn er sie mit dem Schwert schlägt,
verwehen sie wie Staub.
Wenn er mit dem Bogen auf sie schießt,
verfliegen sie wie Spreu im Wind.
3Er jagt ihnen nach und rückt ungehindert vor.
Seine Füße scheinen den Boden kaum zu berühren.
4Wer hat das bewirkt und in Gang gesetzt?
Es war der, der von Anfang an
Generationen von Menschen ins Leben rief.
Ich bin es, der Herr!
Ich war als Erster da,
und ich bleibe derselbe bis zuletzt.
5Die Bewohner der Inseln haben das alles gesehen
und fürchten sich.
In den fernsten Ländern der Erde
zittern die Leute vor Angst.
Sie haben sich aufgemacht und sind zusammengekommen.
6Sie helfen einander und sprechen sich Mut zu.
7Genauso geht es zu, wenn man ein Götterbild anfertigt.
Der Handwerker macht dem Goldschmied Mut:
Der eine schlägt das Metall mit dem Hammer glatt.
Dann ermutigt er den anderen,
der es mit einem Hämmerchen weiter bearbeitet.
Wenn das Gold gut haftet, sagt er: Recht so!
Dann befestigt er das Ganze mit Nägeln,
damit es nicht wackelt.
Gott spricht seinem Volk Mut zu
8Gott spricht zu seinem Volk:
Du, mein Knecht Israel,
Jakob, mein Erwählter,
Nachkomme meines Freundes Abraham!
9Dich habe ich von den Enden der Erde herbeigeholt
und aus ihren fernsten Winkeln gerufen.
Zu dir habe ich gesagt: Du bist mein Knecht.
Dich habe ich erwählt und nicht verstoßen.
10Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir!
Hab keine Angst, denn ich bin dein Gott!
Ich mache dich stark und helfe dir.
Ich halte dich fest mit meiner rechten Hand,
die für Gerechtigkeit sorgt.
11Alle, die ihrem Zorn gegen dich freien Lauf lassen,
scheitern und stehen beschämt da.
Diejenigen, die dir dein Recht streitig machen,
verschwinden und gehen zugrunde.
12Hältst du nach denen Ausschau,
die mit dir streiten, ist niemand mehr da.
Die Leute, die gegen dich kämpfen,
haben sich in Nichts aufgelöst.
13Denn ich, der Herr, bin dein Gott.
Ich ergreife deine rechte Hand
und sage dir: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!
14Fürchte dich nicht, Jakob,
auch wenn du wie ein Wurm am Boden liegst.
Israel, ich helfe dir,
auch wenn du nur wenige Leute zählst.
– Ausspruch des Herrn –
Ich, der Heilige Israels, schenke dir die Freiheit.
15Ich mache dich zu einem Dreschschlitten
mit neuen, scharfen Schneiden.
Du wirst Berge dreschen und zermahlen
und Hügel zu Spreu machen.
16Wenn du sie mit der Worfschaufel in die Luft wirfst,
trägt der Wind sie davon.
Der Sturm zerstreut sie in alle Richtungen.
Dann wirst du über den Herrn jubeln und dich freuen,
dass der Heilige Israels dein Gott ist.
Gott lässt Israel nicht im Stich
17Die Armen und Elenden suchen nach Wasser,
aber es gibt keines.
Sie kommen um vor Durst.
Ich aber, der Herr, will ihnen Antwort geben.
Ich, der Gott Israels, lasse sie nicht im Stich.
18Bäche sollen von kargen Hügeln fließen
und Quellen entspringen mitten im Tal.
Ich will die Wüste zur Oase machen
und das trockene Land zum Quellgebiet.
19Ich lasse Zedern in der Wüste wachsen,
Akazien, Myrtenbüsche und Olivenbäume.
Im wasserlosen Land pflanze ich Kiefern,
zusammen mit Pinien und Zypressen.
20Dann werden sie es sehen und erkennen,
sie werden allesamt verstehen und begreifen:
Die Hand des Herrn hat das vollbracht.
Der Heilige Israels hat es geschaffen.
Die Götter können ihre Macht nicht beweisen
21Ihr Götter, tretet zum Rechtsstreit an,
spricht der Herr.
Bringt eure Beweise vor,
spricht der König Jakobs.
22Bringt sie vor und teilt uns mit,
was auf uns zukommt.
Sagt uns, was früher geschehen ist.
Dann wollen wir es uns zu Herzen nehmen.
Oder lasst uns wissen, was kommen wird.
Dann werden wir ja sehen, ob es eintrifft.
23Teilt uns mit, was später kommt.
Dann merken wir, dass ihr wirklich Götter seid.
Tut etwas Gutes oder Schlechtes.
Dann schauen wir es uns zusammen an.
24Seht doch ein:
Ihr seid gar nichts!
Was ihr tut, bewirkt nichts.
Wer sich für euch entscheidet, den verabscheue ich.
25Ich habe einen Mann aus dem Norden gerufen,
und er ist gekommen.
Von Osten her ruft er meinen Namen an.
Er zertritt Mächtige wie Lehmbrocken,
zerdrückt sie wie der Töpfer den Ton.
26Wer von euch Göttern
hat das von Anfang an vorhergesagt,
sodass wir es gewusst hätten?
Wer hat es im Voraus angekündigt,
sodass wir sagen könnten: Es stimmt!
Niemand hat es vorhergesagt,
und niemand hat etwas angekündigt.
Von euch war kein einziges Wort zu hören.
27Ich habe als Einziger zu Zion gesagt:
Jetzt ist es so weit!
Ich habe Jerusalem einen Freudenboten geschickt.
28Schaue ich mich um,
ist von den Göttern keiner mehr da.
Keiner von ihnen kann Auskunft geben.
Keiner kann meine Fragen beantworten.
29Die Götter sind einfach gar nichts.
Was sie tun, bewirkt nichts.
Ihre Bilder sind nichts als Lug und Trug.