Umkehrung der Sicht der Gottlosen am Ende und Sieg Gottes: 5,1–23
1Dann wird der Gerechte voll Zuversicht dastehen vor denen, die ihn bedrängt / und seine Mühen verachtet haben.
2Wenn sie ihn sehen, packt sie entsetzliche Furcht / und sie geraten außer sich über seine unerwartete Rettung.
3Jetzt denken sie anders; / seufzend und voll Angst sagen sie zueinander:
4Dieser war es, den wir einst verlachten / und verhöhnten, wir Toren.
Sein Leben hielten wir für Wahnsinn / und sein Ende für ehrlos.
5Wie wurde er zu den Söhnen Gottes gezählt / und hat bei den Heiligen sein Erbteil!
6Also sind wir vom Weg der Wahrheit abgeirrt; / das Licht der Gerechtigkeit strahlte uns nicht / und die Sonne ging nicht für uns auf.
7Bis zum Überdruss gingen wir die Pfade des Unrechts / und des Verderbens
und wanderten durch weglose Wüsten, / aber den Weg des Herrn erkannten wir nicht.
8Was nützte uns Überheblichkeit, / was brachten uns Reichtum und Prahlerei?
9All das ist vorbei wie ein Schatten, / wie eine flüchtige Nachricht.
10Wie ein Schiff, das durch die wogende Flut fährt: / Ist es hindurchgefahren, ist von ihm keine Spur mehr zu finden, / kein Pfad seines Kiels in den Wogen.
11Wie wenn ein Vogel durch die Luft fliegt:/ Kein Zeichen findet sich von seiner Bahn,
er peitscht die leichte Luft mit seinem Flügelschlag, / er spaltet sie mit gewaltigem Rauschen
und durchquert sie mit der Bewegung der Schwingen; / doch bleibt keine Spur seines Weges in ihr zurück.
12Oder wie wenn ein Pfeil auf das Ziel geschossen wird: / Die geteilte Luft strömt sofort wieder zusammen, / sodass man seine Bahn nicht mehr erkennt.
13So auch wir: Ins Dasein getreten, schwinden wir hin, / wir hatten keinerlei Tugend aufzuweisen, / sondern wurden von unserer Schlechtigkeit verschlungen.
14Ja, die Hoffnung des Gottlosen ist wie Spreu, die der Wind verweht, / wie Gischt, den der Sturm verjagt,
wie Rauch, den der Wind zerstäubt; / sie schwindet wie die Erinnerung an einen flüchtigen Gast.
15Die Gerechten aber leben in Ewigkeit, / der Herr belohnt sie, der Höchste sorgt für sie.
16Darum werden sie aus der Hand des Herrn / das Reich der Herrlichkeit empfangen und die Krone der Schönheit.
Denn er wird sie mit seiner Rechten behüten / und mit seinem Arm beschützen.
17Er rüstet sich mit seinem Eifer / und macht die Schöpfung zur Waffe, mit der er die Feinde abwehrt.
18Als Panzer zieht er Gerechtigkeit an / und als Helm setzt er unbestechliches Gericht auf.
19Als Schild nimmt er unüberwindliche Heiligkeit / 20und grimmigen Zorn schärft er zum Schwert; / zusammen mit ihm kämpft die ganze Welt gegen die Toren.
21Treffsicher fahren Blitzespfeile dahin / und fliegen aus den Wolken wie von einem wohlgerundeten Bogen ins Ziel.
22Eine Steinschleuder entsendet Hagelkörner, / die voll von göttlichem Zorn sind.
Das Wasser des Meeres wütet gegen sie / und Ströme schlagen hoch über ihnen zusammen.
23Der Atem des Allmächtigen erhebt sich gegen sie / und trägt sie wie ein Sturm davon.
So bringt die Gesetzlosigkeit Verheerung über die ganze Erde / und das böse Tun stürzt die Throne der Mächtigen.